How-to: Musikserver tunen und übertakten
Ein Musikserver braucht zwar nicht unbedingt die Leistung eines Multimediaservers. Wer jedoch eine Sammlung mit zehntausenden Musiktiteln oder noch mehr besitzt, weiß etwas Extrapower bei Suchvorgängen oder Massentagging zu schätzen.Der Raspberry Pi 4 zeigt sich auch für diesen Fall sehr anpassbar. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dem RP4 in wenigen Schritten für mehr Leistung optimieren.
Mehr Strom für die USB-Ports am Raspberry Pi 4
Standardmäßig erlauben der Raspberry Pi 4 nur eine Stromstärke von 600 mA pro Port und 1.200 mA summiert für alle vier USB-Ports. Für „normale“ USB-Sticks (USB 2.0 und niedriger) reicht das völlig. Bei externen 2,5-Festplatten oder einer SSD ähnlichen USB-3.0-Sticks (und höher) kann es aber eng werden. Denn während USB-2.0-Geräte (und niedriger) maximal 500 mA Strom ziehen dürfen, ist diese Grenze bei USB 3.0, 3.1 und 3.2 auf 900 mA angehoben. Das übersteigt natürlich die 600 mA pro USB-Port des RP4. Mit folgendem Befehl heben Sie die Grenze pro USB-Port von 600 auf 1.200 mA an.
Stecken Sie den USB-Stick mit dem darauf geflashten moode-Image in einen USB-Port. Öffnen Sie die Datei config.txt mit einem Texteditor wie dem Windows Editor oder Notepad++ (nicht Word oder einem ähnlichen Textverarbeitungsprogramm!). Diese liegt im obersten Verzeichnis (root-Verzeichnis) des boot-Laufwerks. Fügen Sie an dessen Ende folgende Zeile ein und speichern Sie sie:
max_usb_current=1
Nach einem Reboot bzw. aus- und einschalten des Raspberry Pi 4 ist der Eintrag wirksam.
Den Raspberry Pi 4 sicher übertakten
Dank der aktiven Kühlung lässt sich der ARM-Prozessor spielend übertakten. Wie beim Übertakten üblich benötigt dann ein Prozessor auch eine höhere Spannung. Darum müssen Sie wie oben beschrieben der config.txt am Ende zwei Zeilen hinzufügen. Eine für die Spannungserhöhung und eine für die Takterhöhung.
over_voltage=6
arm_freq=2000
Diese Zeilen heben die Spannungsversorgung an und erhöhen die maximale Taktfrequenz des ARM-Prozessors von 1,5 GHz auf stabile 2,0 GHz. Unser Raspberry Pi 4 läuft damit von Anfang an 24/7 problemlos. Das dynamische Takten wird von diesem Overclocking nicht beeinflusst. Der ARM-Prozessor taktet nur auf 2 GHz hoch, wenn er die höhere Taktrate benötigt. Ansonsten pendelt er die meiste Zeit um 600 MHz.