How to: Musikserver-Hardware zusammenbauen
Die Hardware für den Musikserver zusammenzubauen ist so einfach wie mit Lego spielen. Sie müssen lediglich das Gehäuse in wenigen Schritten zusammenstecken, die Raspberry-Pi-Platine hineinlegen und befestigen sowie den Lüfter in den Deckel schrauben. Dann den Deckel aufs Gehäuse legen und festschrauben – fertig. Folgen Sie einfach der leicht verständlichen Anleitung, die dem Bruphny-Gehäuse beiliegt und Sie sind in fünf Minuten fertig.Wir möchten dennoch auf die Gründe eingehen, warum wir uns gerade für die Kombination aus Raspberry Pi 4B und Bruphny-Gehäuse entschieden haben.
Warum wir den Raspberry Pi 4 empfehlen
Der auch als Raspberry Pi 4 B, P4B oder Pi 4 Model B bekannte Einplatinencomputer bietet sehr viele Vorteile, die ihn als Basis für einen Musikserver prädestinieren.
Vorteil 1: Extrem niedriger Preis
Die günstigste verfügbare Ausführung des Raspberry Pi 4 B mit 2 GByte Arbeitsspeicher kostet nur 50 Euro, die 4 GByte-Version rund 65 Euro und das 8-GByte-Modell etwa 85 Euro. Abgesehen vom Arbeitsspeicher gibt es sonst keine Unterschiede. Wir haben uns für das 4-GByte-Modell entschieden, um genügend Luft nach oben zu haben. Im Prinzip reicht aber der Raspberry Pi 4B mit 2 GByte als Basis für den Musikserver. Aber denken Sie daran: der Arbeitsspeicher ist aufgelötet und somit nicht aufrüstbar!
Vorteil 2: Quadcore-CPU und schnelle, moderne Schnittstellen
Ein stromsparender, vierkerniger ARM Cortex-A72 (wird auch in Handys verwendet) liefert die Leistung. Trotz seiner Kompaktheit bietet der Raspberry Pi 4 B für unsere Zwecke mehr als genug schnelle Schnittstellen: 2 x USB 3.0 Typ A, 2 x USB 2.0 Typ-A, 1 x USB 3.0 Typ-C (Stromversorgung), 2 x Micro HDMI 2.0 (1 x Audio/Video, 1 x Video, 4K, 60 Hz), 1 x MIPI DSI, 1 x Kartenleser (microSDXC), 1 x Gigabit-LAN, 1 x WLAN (802.11a/b/g/n/ac), 1 x Bluetooth 5.0 BLE. Hinzu kommt eine frei programmierbare Schnittstelle (GPIO) mit 40 Pins, die wir aber für das Musikserverprojekt nicht benötigen.
Vorteil 3: Extrem kompakt
Die Platine des Raspberry Pi 4B misst lediglich 93 x 20 x 63,55 mm – etwa so groß wie eine Kreditkarte. Inklusive Bruphny-Gehäuse (12,6 x 8,8 x 4,6 cm) ist unser Musikserver dann deutlich kleiner als ein 250-g-Päckchen Butter und wiegt nur rund 150 Gramm.
Vorteil 4: Extrem geringer Stromverbrauch
Die nackte Platine benötigt zwischen 600 und 1.500 mA bzw. 2,2 bis 7 Watt. Im Durchschnitt liegt der Verbrauch bei ca. 5 Watt. Bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh und einer angenommenen Laufzeit von 12 Stunden pro Tag, verursacht der Raspberry Pi 4B im Jahr Stromkosten von lediglich 6,6 Euro. Addieren wir noch den USB-Stick dazu, sind es gerade mal 9,2 Euro pro Jahr! Im Vergleich zu einer NAS oder eines PCs / Notebooks extrem wenig. Diese verbrauchen wenigstens das Dreifache (NAS, Notebooks) oder weit aus mehr (PC) an Strom.
Vorteil 5: Kostenlose Server-Software, Betriebssystem, Gratis-Software
Die Standalone-Musikserver-Software Moode ist genauso kostenlos wie das Original Raspberry Pi OS oder verschiedene andere Betriebssysteme und Software für den Raspberry Pis. Ist gibt auch keine nervigen Werbeeinblendungen oder ähnliches.
Vorteil 6: Starke und hilfreiche Community
Um den Raspberry-Pi-Familie hat sich eine starke und hilfreich Community gebildet. Es gibt sogar einige große Foren in deutscher Sprache. Die manchmal nötigen Linux-Befehle zur Konfiguration des Raspberry Pi sind extrem gut und leicht verständlich dokumentiert. Sie müssen dafür kein Informatikstudium absolviert haben.
Zur Originaldokumentation des Raspberry Pi auf der Seite der Raspberry Foundation
Warum wir das Bruphny-Gehäuse empfehlen:
Vorteil 1: Transparenz
Das Bruphny-Gehäuse für den Raspberry Pi 4 wirkt mit seinem farbigen Acrylglas nicht nur etwas schicker als andere Gehäuse für den RP4. Es hat auch den Vorteil, dass Sie die kleinen Status-LEDs auf der RP4-Platine sehen. Beim Originalgehäuse sind diese verdeckt.
Vorteil 2: Aktive und passive Kühlung
Zum Lieferumfang des Bruphny-Gehäuses gehören ein sehr leiser, geregelter 35-mm-Lüfter und vier selbstklebende Aluminiumkühlkörper. Die Chips auf der Platine benötigen diese 2-Komponenten-Kühlung zwar nicht zwingend, die Erfahrung lehrt jedoch, dass alle Prozessoren, Speicher- und Kommunikationschips fehlerfreier und performanter laufen, wenn Sie wenigstens etwas gekühlt werden. Ein automatisches Heruntertakten oder gar ein Durchbrennen wird so durch die aktive Kühlung langfristig verhindert. Außerdem benötigen wir die Kühllösung für das sichere Overclocking (zum Übertakten des RP4 später mehr).
Warum wir den SanDisk Extreme PRO USB 3.2 empfehlen
Vorteil 1: Schneller und belastbarer als eine microSD-Karte
In der Regel wird für Raspberry-Pi-Projekte eine microSD-Karte als Speicher empfohlen. Wir haben uns jedoch aus gutem Grund für den SanDisk Extreme PRO USB 3.2 entschieden, der mehr einer externen SSD als einem USB-Speicherstick gleicht. Er ist um ein Vielfaches schneller als eine microSD-Karte und dazu noch wesentlich belastbarer. Denn bei einem Musikserver kommt es auf die Verarbeitung extrem vieler kleiner Dateien an. Das permanente schreiben und lesen vieler kleiner Dateien belastet microSD-Karten in der Regel zu stark, wodurch sie schnell spürbar an Leistung einbüßen und fehleranfällig werden oder sogar komplett ausfallen.
Vorteil 2: Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Der SanDisk Extreme PRO USB 3.2 besitzt ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das kleineste Modell mit 128 GByte für rund 40 Euro reicht für unsere Zwecke vollkommen aus. Je nach Dateityp greift der Raspberry Pi 4 an seinem USB-3.0-Port mit bis zu 420 MByte/s lesend und 380 MByte/s schreibend auf den USB-Stick zu. Dank seinem Aluminiumgehäuse gibt der SanDisk Extreme PRO USB 3.2 die dabei entstehende Wärme effektiv an die Umgebungsluft ab. Billige Plastik-USB-Sticks können das nicht, wodurch sie schneller ausfallen oder zumindest eine Logik die Performance reduziert.