Anker Nebula Cosmos Max: Außergewöhnliches Design
Das Design des Nebula Cosmos Max 4K ist definitiv eine wohltuende Ausnahme im sonstigen, kastenförmigen Einerlei. Durch sein ovales und für einen 4K-Heimkino-Beamer recht kompaktes Gehäuse (350 x 250 x 100 mm) wirkt er deutlich weniger als Technikfremdkörper im smarten Wohnzimmer, sondern wie eher ein Designobjekt.
Das erhöht den Woman / Wife Acceptance Factor (WAF) erheblich. Das ovale LED-Panel im Deckel, das im Betrieb ein dezent leuchtendes Sternenmuster und Nebula-Logo zeigt, könnte ebenfalls dazu beitragen, dass die Partnerin oder Ehefrau zum Kauf des Nebula Cosmos Max zustimmt. Funktional hat es jedoch keine Bedeutung. An der Gehäuseunterseite befindet sich ein Gewinde. Damit lässt sich der nur 3,3 kg wiegenden Beamer auf ein Stativ schrauben.
Anker Nebula Cosmos Max: Ausstattung
Beim Anker Nebula Cosmos Max stehen Ihnen auf seiner Rückseite zwei HDMI-2.0-Eingänge (einer mit ARC), zwei USB-2.0-Ports und ein optischer Digitalausgang zur Verfügung. Auch der Ein-/Ausschaltknopf befindet sich hier, wobei ein Druck auf ihn den Beamer nicht vollständig vom Strom trennt. ARC steht im übrigen für Audio Return Channel d. h. auf dem gleichen HDMI-Kabel auf dem die Videosignale zum Beamer fließen, können Audiosignale z. B. zum AV-Receiver zurückfließen, der sie dann über ein Surround-Soundsystem ausgibt.
HDMI 2.0 ist aktuell völlig ausreichend, da es für 4K-Inhalte bei 60 Hz spezifiziert ist. HDMI 2.1 wäre zwar noch besser, da damit 4K / 120 Hz möglich wären (und noch ein paar andere optische Raffinessen), aber dafür würden Sie dann auch entsprechende Highend-Mediaplayer, eine Sony Playstation 5 oder Microsoft Xbox Series X und entsprechenden 4K-Content benötigen. Der zusätzliche Invest muss aber gar nicht sein, da der optische Unterschied von 4K / 60 Hz zu 120 Hz nur im direkten Vergleich sichtbar und selbst dann nur marginal.
Dass Anker keinen USB-3.0-Port integriert ist verschmerzbar. Für die Wiedergabe von 4K-Inhalten von einem USB-Stick, einer externen Festplatten oder SSD genügt die USB-2.0-Bandbreite. Viel wichtiger ist, dass der Nebula Cosmos Max neben FAT32 auch die Dateisysteme NTFS und exFAT lesen kann. Nur die beiden Letzteren Dateiformate können mit Dateien umgehen, die größer als 4 GByte sind.
Schnelles WLAN und Bluetooth 4.2
Der Nebula Cosmos Max verfügt über schnelles WLAN (802.11a/b/g/n/ac, 2,4 + 5 GHz), wobei die Bandbreite von 802.11ac-WLAN völlig ausreicht, um 4K-Inhalte zu streamen. Außerdem können Sie via Bluetooth 4.2 Controller oder Fernbedienungen koppeln. Das erhöht den Mobilitätsfaktor dieses Projektors enorm, da für den Betrieb dann nur ein Kabel zu ihm führen muss: das Stromkabel.
Als Betriebssystem kommen Google Android 9 und quasi als UI Google TV zum Einsatz. Die dafür nötige Leistung liefern ein Amlogic T962X2 (ARM Cortex A55) und 2 GByte RAM plus 12 GByte Speicherplatz. Im Test lief das System butterweich. Von den 12 GByte sind für Nutzdaten aber nur 9 GByte übrig. Den Rest benötigt die Google-Software. Damit den eventuell noch zu installierenden Apps genügend Platz zur Verfügung steht, raten wir Ihnen alle Medien (Filme, Bilder, Musik usw.) auf einer separaten USB-Festplatte zu speichern.
Neben dem Beamer, einem großen Netzteil und dem Stromkabel liegt noch eine handliche aber nicht leuchtende Fernbedienung im Paket. Sie ist ähnlich wie die der Nvidia Shield und Amazon Fire-TV-Modelle recht minimalistisch: Autofokus, Setup, Richtungstasten, Home, Zurück, Lautstärkeregler, eine Einschalttaste und eine zur Aktivierung des Android TV-Sprachsteuerungsassistenten Google Assistant sind vorhanden. Projektorspezifische Bedienelemente wie z. B. Tasten für die Quellen-Wahl, Trapezkorrektur und Farbmodi fehlen. Da man aber in der Regel den Beamer einmal korrekt einstellt und diese Einstellungselemente dann nicht wieder benötigt, ist das nicht weiter tragisch.
Nebula Apps: Nebula Connect und Nebula Assistant
Als smarter Beamer wird der Anker Nebula Cosmos Max natürlich auch von Apps aus eigenem Hause flankiert. Allerdings waren diese im Test nicht wirklich hilfreich. Die Nebula Assistant-App konnten wir leider gar nicht ausprobieren, da sie gleich nach dem Start auf unserem Test-Smartphone Google Pixel 4 (Android 12) abstürzt. Wir hoffen, dass Anker hier schnellstens den Fehler behebt. Für die Nebula Connect-App müssen Sie den Beamer per Bluetooth verbinden, was völlig sinnfrei ist, da ja bereits eine Verbindung zum heimischen LAN/WLAN besteht. Davon abgesehen bietet die App nichts, was die Fernbedienung nicht auch könnte, effektiv sogar weniger. Die Installation der beiden Apps können Sie sich also getrost sparen. Es sei denn, sie verlegen regelmäßig die Beamer-Fernbedienung. Dann bleibt Ihnen als Alternative zur Navigation in Google TV immer noch die Nebula Connect-App. Insgesamt verschenkt Anker hier viel Potenzial mit dem sich sicherlich der Funktionsumfang steigern und einige Kunden gewinnen lassen könnten.