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Test: Google Pixel 3 XL und Pixel Stand

Google Pixel 3 XL: Leistungstests

Mit dem Google Pixel 3 XL startet Google die dritte Generation seiner Smartphones. Das kompaktere Google Pixel 3, wird zwar ebenfalls am 2. November auf den Markt kommen, Google verteilte dieses Mal am Launch-Termin aber nur Samples des Pixel 3 XL. Den Test des Pixel 3 werden wir nachliefern, sobald uns ein Testgerät zur Verfügung steht.

Unser Testsample des Google Pixel 3 XL besitzt 64 GByte integrierten Speicher und kostet ohne Vertrag rund 950 Euro. Abgesehen von drei Farben (Clearly White, Just Black, Not Pink) gibt es nur eine weitere Hardware-Konfiguration mit 128 GByte RAM für etwa 1.050 Euro. Damit bewegt sich das Pixel 3 XL auf dem gleichen hohen Preisniveau anderer Highend-Smartphones wie dem Samsung Galaxy S9 oder Apple iPhone XR. Es ist jedoch deutlich günstiger, als das fast gleich große Apple iPhone XS Max. Erfahrungsgemäß sollte der Preis des Pixel 3 XL ein paar Wochen nach Verkaufsstart weiter sinken.

Google Pixel 3 in der Farbe Not Pink.
Google Pixel 3 in der Farbe Not Pink. (Bildquelle: Google)

Im folgenden Test des Google Pixel 3 XL gehen wir neben der Ausstattung, der Performance und der Handhabung weiteren Fragen auf den Grund. Wie lange hält der Akku und wie gut das Display? Stört der Notch oder fällt die Kerbe in der Praxis nicht ins Gewicht? Wie hoch ist die Kameraqualität und was taugen die neuen Fotofunktionen? Für Besitzer des Pixel 2 XL klären wir in direkten Vergleichen, ob sich der Umstieg auf das Google Pixel 3 XL lohnt. Eine eigene Seite widmen wir der neuen drahtlosen Ladestation Google Pixel Stand, die endlich eine bequeme Alternative zum USB-Ladekabel ist. Sie liefert nicht nur Energie, sondern macht aus dem Pixel 3 XL ein smartes Display für das Smart-Home-System Google Home.

Das Google Pixel 3 XL ist im Prinzip genauso groß wie das Pixel 2 XL und nur 10 Gramm schwerer. Wer sich an das XL-Format des Vorgängers gewöhnt hat, kommt also auch mit dem neuen Google-Smartphone klar. Eigentlich besteht das abgerundete Gehäuse des Pixel 3 XL aus Aluminium. Front- und Rückseite schützen aber Platten aus widerstandsfähigem Corning Gorilla Glass 5. Typisch für die Pixel-Smartphones: Der schmale Glasstreifen im oberen Teil der Gehäuserückseite ist sehr glatt und glänzend, während der Rest milchglasähnlich mattiert ist.

Fast Pflicht: Stoßabsorbierende Handyhülle

Google Pixel 3 XL Case Handyhülle (Graphit, Blaugrau) (Bildquelle: Google)

Der matte Glasbereich soll die Haptik und Handhabung verbessern. Ersterem stimmen wir zu. Das Google Pixel 3 XL fühlt sich sehr wertig und stabil an. Die Handhabung verbessert die matte Oberfläche aber nicht. Egal ob kleinere oder große, feuchte oder trockene Hände, das Google Pixel 3 XL rutscht gerne mal aus der Hand. Denn die milchglasähnliche Fläche sieht nur so aus, als wäre sie leicht rau, bietet aber in Wirklichkeit so gut wie keinen Widerstand. Wir raten darum allen Käufern des Google Pixel 3 XL dringend, entweder gleich ein Google Pixel 3 XL Case oder eine andere stoßabsorbierende Handyhülle dazu zu kaufen. Die stoffüberzogenen Google Pixel 3 XL Case gibt es in vier Farben (Graphit, Blaugrau, Nebel, Pink Moon) und passen perfekt zum Pixel 3 XL. Sie fühlen sich wertig und weich an, fassen das Pixel 3 XL sicher ein und lassen sich ohne viel Kraftaufwand entfernen. Sie bieten für alle Öffnungen und Knöpfe die passenden Aussparungen bzw. Ausbuchtungen und auch Active Edge (drücken der Gehäuseseiten) funktioniert tadellos. Wir finden aber 45 Euro für die Handyhülle einen etwas überzogenen Preis.

IP68-zertifiziert: Staub- und wasserdicht

Google verbessert beim Pixel 3 XL die Widerstandsfähigkeit. War das Pixel 2 XL noch IP67-zertifiziert, darf sich das Pixel 3 XL jetzt mit einer IP68-Zertifizierung schmücken. Das bedeutet, dass das Innenleben nicht mehr nur vor Staub (Klasse 6) sondern auch vor Wasser (Klasse 8) geschützt ist. Genauer gesagt, Sie dürfen das Google Pixel 3 XL maximal 30 Minuten bis zu 1,5 Meter tief in Süßwasser tauchen.

Die Zeiten, in denen bei Smartphones ein Chip für alles zuständig war, ist zwar längst vorbei. Google treibt es beim Pixel 3 XL jedoch auf die Spitze und baut ein ganzes Ensemble ein. Ein Qualcomm Snapdragon 845 mit zwei Clustern aus vier Kryo 385 (4 x 2,5 GHz + 4 x 1,6 GHz), ein Qualcomm Adreno 630 für die Grafikberechnung und 4 GByte LPDDR4-RAM liefern die Hauptleistung. Diese Kombination bieten die meisten Android-Smartphones der Spitzenklasse. Hinzu kommt der aus dem Pixel 2 bekannte Custom-Chip Pixel Visual Core. Er kümmert sich um spezielle Foto- und Videoberechnungen wie HDR+. Ebenfalls aus dem Pixel 2 bekannt ist der Android Sensor Hub-Chip, der sich um die Verarbeitung der von den Sensoren erfassten Werte kümmert.

Brandneu ist der Titan-M-Chip. Was er genau macht, ist noch nicht ganz geklärt. Google sagt dazu lediglich, dass der Sicherheitschip unter anderem biometrische Daten und verschlüsselte Informationen für digitales Bezahlen speichert sowie die Systemintegrität z. B. vor Rootkit-Angriffen schützt. Da Smartphones immer mehr das Ziel von Hacker- und Malware-Angriffen werden, macht Google damit einen nicht hoch genug einschätzbaren Schachzug.

 

Die Benchmarks sprechen durch die Bank eine klare Sprache. Je nach Benchmark ist das Google Pixel 3 XL nicht nur zwischen 8 und 83 Prozent schneller als das Pixel 2 XL, sondern spielt bei den Top-Smartphones ganz vorne mit. Im Durchschnitt beträgt das Leistungsplus von zweiten auf die dritte Pixel-Smartphone-Generation 33 Prozent. Rein aus Benchmark-Sicht lohnt sich also der Umstieg auf das Pixel 3 XL. Wie man im Geekbench gut sehen kann, deklassiert das Pixel 3 XL auch die Samsung Galaxy S8 in beiden Konfigurationen und das Galaxy Note 8. Auch Besitzer dieser Smartphones bekommen beim Google Pixel 3 XL ein deutliches Plus an Leistung.

Im PC Mark zeigt das Google Pixel 3 XL, dass es spielend mit Business-Apps zurechtkommt. (Bildquelle: Smart Home AREA)

In Praxis entsprechen die Benchmark-Ergebnisse unserem subjektiven Eindruck. Trotz der sehr hohen Display-Auflösung (2.880 x 1.440 Pixel) ist das Navigieren durch Menüs, Zoomen in Maps und Bildern oder Browsen im Netz extrem flüssig. Das Arbeiten in Apps und der App-Wechsel führt das Pixel 3 XL sehr geschmeidig aus. Wir bemerken rein ruckleln oder Wartesekunden. Auch wer sich gerne Videos in sehr hoher Qualität (2K oder 4K) und in HDR wird vom Pixel 3 XL begeistert sein, denn es stellt die Videos ruckelfrei und brillanter Qualität dar.pixel

Benchmark Google Pixel 2 XL Google Pixel 3 XL
OS-Version Android OS 9.0 Android OS 9.0
Antutu 7.1.0 Overall 172.610 209.779
Antutu 7.1.0 CPU 50.801 60.473
Antutu 7.1.0 GPU 78.519 98.055
Antutu 7.1.0 UX 35.295 39.562
Antutu 7.1.0 MEM 7.995 11.689
PC Mark Work 2.0 7.347 7.928
PC Mark Computer Visions score 3.532 5.539
PC Mark Work Performance 9.196 11.504
3DMark Sling Shot Extreme (Open GL ES 3.1) 3.024 3.674
3DMark Sling Shot Extreme (Vulkan) 2.444 3.011
3DMark Sling Shot 3.796 4.371
3DMark Ice Storm Unlimited 37.297 55.321
Geekbench 4 CPU Single-Core 1.607 2.374
Geekbench 4 CPU Multi-Core 5.622 8.359
Geekbench 4 RenderScript 7.434 13.641

 

 

Das Pixel 3 XL ist Googles erstes Smartphone mit der im Netz viel diskutierten Kerbe (Notch) im oberen Display-Ende. Darin befinden sich Sensoren, ein Lautsprecher sowie die beiden Frontkameras. Die Meinungen ob eine Notch wie sie auch das Apple iPhone X, Xiaomi Redmi oder Huawei P20 Pro hat, stört, gehen zwar weit auseinander, wir sagen jedoch: sie stört nicht. Im Gegenteil, man könnte die leicht geschwungene Kerbe sogar als geschicktes Designelement betrachten. Bereits nach wenigen Minuten viel sie uns gar nicht mehr auf. Und wer sich dennoch an ihr stört, das Google Pixel 3 XL aber ansonsten mag, der kann die Notch auch einfach ausblenden. Wie das geht, zeigen wir Ihnen in einer unkomplizierten Schritt-für-Schritt-Anleitung auf dieser Seite.

Der nutzbare Bereich des 6,3-Zoll-Displays reicht (abgesehen von der Notch) oben, unten und links bis ca. zwei Millimeter an die angenehm abgerundeten Ränder. Nur am unteren Display-Rand endet der nutzbare Bereich früher. Diesen neun Millimeter dünnen Streifen benötigt Google für den zweiten Lautsprecher.

Während der Blaustich beim Pixel 2 XL (links) noch sichtbar ist, fehlt er beim Pixel 3 XL nahzu völlig.(Bildquelle: Smart Home AREA)

Gegenüber dem Pixel-2-XL-Display (2.880 x 1.440 Pixel) wuchs die Display-Auflösung beim Pixel 3 XL (2.960 x 1.440 Pixel) nur um ein paar Pixel. Da aber gleichzeitig die Display-Größe ebenfalls anstieg, sank die Pixeldichte rein rechnerisch von 537 auf 523 ppi. Den Unterschied bemerkt mit bloßem Auge aber niemand. Entwarnung können wir beim Thema Blaustich geben. Dieser trat bei den ersten Pixel 2 XL unangenehm deutlich auf, wenn Besitzer es nur leicht schräg hielten und z. B. auf eine App oder Website mit überwiegend weißem Hintergrund blickten. Das Display beim Pixel 3 XL hat zwar einen ganz leichten Blaustich, allerdings fällt er nur dann auf, wenn Sie in sehr spitzem Winkel auf das Display blicken. Insgesamt bietet das Google Pixel 3 XL ein extrem feines, sehr kontrastreiches AMOLED-Display mit knackigen Farben, sattem Schwarz und HDR-Funktionalität.

In Sachen Helligkeit liegen Pixel 2 XL und 3 XL auf dem gleichen, hohen Niveau. An die wirklich brutal hohe Display-Helligkeit eines Samsung Galaxy S9+ oder Apple iPhone X kommt es zwar nicht heran, aber wer will schon lange auf so gleißend helle Displays blicken. In der Praxis empfanden wir eine Helligkeitseinstellung von 80 Prozent als völlig ausreichend und sehr angenehm bei Tag und Nacht. Wer aufgrund wechselnder Umgebungshelligkeit nicht ständig die Display-Helligkeit nachregeln will, sollte die automatische Helligkeitsregelung verwenden. Die ist mit Android 9 sogar noch besser geworden. Sie arbeitet jetzt mit der adaptiven Helligkeit zusammen. Sie merkt sich, bei welcher Umgebungshelligkeit Sie manuell nachgeregelt haben und verwendet diese Einstellung zukünftig automatisch. Toll: Bei unserem Testgerät war die Ausleuchtung sehr gleichmäßig, was bei OLED-/AMOLED-Displays nicht immer selbstverständlich ist. Sprich, es waren keine wolkigen Stellen (zu hell, zu dunkel) auf dem Display sichtbar.

 

Die Testbilder wurden bei 100 % Helligkeit und der Einstellung „Natürliche Farben“ aufgenommen.

Ein versteckter Menüpunkt blendet die Notch aus. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Wer lieber beim Google Pixel 3 XL ein klassisches Display mit geraden Rändern möchte, der kann die Notch zumindest optisch ausblenden. Wir zeigen Ihnen in fünf einfachen Schritten die Lösung für das Notch-Problem.

  1. Öffnen Sie die Einstellungen (Zahnradsymbol).
  2. Scrollen Sie ganz nach unten und tippen auf den Menüpunkt „System“.
  3. Tippen Sie auf der nächsten Seite auf den Menüpunkt „Über das Telefon“.
  4. Scrollen Sie nach unten und tippen Sie siebenmal auf den Menüpunkt „Build number“ und geben dann Ihre Sicherheits-PIN ein. Anschließend sollte die Meldung „Du bist jetzt Entwickler“ erscheinen.
  5. Gehen Sie zurück zur Hauptseite der Einstellungen und geben Sie im Suchfeld „notch“ ein. Tippen Sie auf das Ergebnis „Display mit Ausschnitt nachahmen“ und auf der folgenden Seite auf den gleichnamigen Menüpunkt.
  6. Wählen Sie Ausblenden.

Effekt: Die Bereiche links und rechts der Notch werden schwarz und die Statusbar rutscht nach. Es stehen noch weitere Möglichkeiten zur Verfügung, die Sie alle auch wieder rückgängig machen können.

Die Hauptkamera mit Dual-LED-Blitz auf der Rückseite des Google Pixel 3 XL ist die gleiche 12,2-Megapixel-Kamera wie beim Pixel 2 XL. Foto- und Video-Auflösungen sind ebenfalls identisch. Google stellt aber der Kamera im Pixel 3 XL einen optisch-elektrischen Bildstabilisator sowie Weißabgleich- und Flicker-Sensor zur Seite. Sie aktiviert die Kamera automatisch. Der Benutzer kann hier keine Einstellungen vornehmen. Das müssen Sie auch nicht, denn sie verhelfen Ihnen ganz von allein zu erstklassigen Videos und Fotos – sogar bei 4K-Material. Verwackelte Fotos, unruhig Videos, aufgenommenes Flackern durch eine Deckenbeleuchtung oder rotstichige Bilder gehören der Vergangenheit an. Im Test konnten wir uns davon überzeugen, dass dies nicht nur vollmundige Marketingversprechen sind. Noch nie konnten wir so einfach, so schnell, so gute Fotos schießen und Videos drehen. Wir konnten uns ganz auf die Szene vor der Linse konzentrieren und mussten uns keine Gedanken um die Einstellungen machen.

Wie unsere Testbilder zeigen, schoss die Hauptkamera des Pixel 3 XL im Automatikmodus und bei Tageslicht sehr scharfe Fotos mit kräftigen, lebendigen Farben, ohne dass sie künstlich oder übertrieben wirken. Auch Bilder in HDR (High Dynamic Range) und HDR+ (8 Bilder pro Sekunde) sehen gut aus. Im Vergleich mit den HDR-Modi anderer Highend-Smartphones ist beim Pixel 3 XL allerdings noch Luft nach oben – speziell was den Umgang mit Schatten in ansonsten sehr hellen Szenen betrifft. In diesen Fällen sumpfen Details in den Schatten immer noch zu sehr ab.

 

Wie schon mit dem Pixel 2 XL, gelingen auch mit dem Pixel 3 XL überraschend gute Aufnahmen bei Nacht und schlechten Lichtverhältnissen. Der speziell dafür entwickelte Nachtmodus ermöglicht bei Dämmerung und Dunkelheit noch bessere Aufnahmen.

Dem Multikameratrend folgt Google beim Pixel 3 XL nur auf der Smartphone-Vorderseite. In der Notch verstecken sich eine normale Kamera und eine mit Weitwinkelobjektiv speziell für Gruppenselfies. Sowohl die Standard- als auch die Selfiekamera schießen Bilder mit bis zu 8 Megapixel. Während aber die Standardkamera mit einem 75° Sichtfeld und Autofokus (Phasenvergleichsverfahren) aufwartet, bietet die Selfiekamera ein deutlich weiteres Sichtfeld (97°), dafür aber nur einen fixen Fokus. Die Selfiekamera erlaubt endlich unkomplizierte Gruppenfotos. Eine kleine Gruppe von sechs bis acht Leuten muss sich also nicht mehr in den kleinen Bildausschnitt quetschen, sondern passt bequem aufs Selfiefoto. In der Praxis müssen Sie nicht mal zwischen den beiden Kameras manuell umschalten. Sobald Sie bei aktivierter Frontkamera den Zoomregler über die Mittelposition Richtung Minuszeichen schieben, wechselt das Pixel 3 XL nahtlos von der Front- auf die Selfiekamera. Umgekehrt, also Richtung Pluszeichen, wechselt die Kamera-App wieder auf normale Frontkamera. Eine sehr smarte Lösung.

Die Selfies beider Frontkameras überzeugen vollkommen in Ausleuchtung, Lebendigkeit und Kontrast. Sogar der bei Weitwinkelobjektiven oft auftretende Fischaugeneffekt korrigiert die Kamera-Software automatisch. Unserer Erfahrung nach, haben wir bisher mit keinem anderen Smartphone so gute Selfies geschossen, wie mit dem Google Pixel 3 XL. Und noch ein praktisches Feature versteckt sich im Selfiemodus: die Gesichtsretusche. Falls Sie gerade kein Make-up aufgelegt haben, ausgerechnet jetzt Hautunreinheiten entdecken oder Ihnen Ihre Hautporen zu groß erscheinen, aktivieren Sie die zweistufige Retuschefunktion. Sie funktioniert im normalen Kameramodus erstaunlich gut und zieht quasi Ihre Haut glatt etwas glatt. Im Portraitmodus übertreibt sie es aber und das Gesicht wirkt mehr puppenartig als menschlich.

Wie fast jeder Smartphone-Hersteller packt auch Google ein paar ganz spezielle Fotofunktionen in sein neues Smartphone-Flaggschiff. Wir gehen auf die fünf wichtigsten und interessantesten ein.

Fixierter Fokus

Wohl eine der nützlichsten neuen Fotofunktionen beim Google Pixel 3 XL ist der fixierte Fokus. Sie können ihn sowohl bei der Haupt- als auch Frontkamera, bei Video- und Fotoaufnahmen anwenden. Er sorgt dafür, dass der Fokus immer auf Ihrem anvisierten Motiv und es somit immer scharf bleibt. Dabei spielt es keine Rolle, ob zum Beispiel ein anvisiertes Kind im Bildausschnitt herumtollt oder Sie sich bewegen, um den besten Hintergrund für die Szene zu finden. Im Test funktionierte der fixierte Fokus immer und wir werden wohl nie wieder ohne ihn Fotos machen. Dafür ist er einfach zu praktisch.

Playground (AR-Sticker)

Für verspielte Zeitgenossen steht beim Google Pixel 3 XL die Playground-Funktion zur Verfügung. Sie hieß früher AR-Sticker und blendet animierte Comic-Figuren und Sticker ins Sichtfeld ein. Machen Sie dann ein Foto oder Video, ist zum Beispiel, Iron Man der Hulk, ein Stormtrooper aus Star Wars oder alle drei mit drauf. Beeindruckend: Im Test interagierten die Figuren miteinander und reagierten sogar auf unsere Grimassen, was zu ganz lustigen Ergebnissen führen kann. An der Bedienung hakt es allerdings noch, denn um die Figuren in die richtigen Position und Größe zu bekommen, braucht es etwas Geduld.

 

Top-Foto

Wer oft Fotos von Tieren, kleinen Kindern und Action-Fotos macht, wird um die Top-Foto-Funktion froh sein. Bei aktivierter Motion-Funktion nimmt das Pixel 3 XL immer ein paar Fotos kurz vor und nach dem Druck auf den Auslöser auf. Die KI analysiert anschließend die Fotoserie und schlägt Ihnen das beste Foto vor. Als Auswahlkriterien verwendet sie dabei zum Beispiel die Bildschärfe, den Ausdruck der Augen, den Gesichtsausdruck und vieles mehr. Im Test funktionierte Top-Foto meist überraschend gut. Falls der erste Vorschlag uns doch nicht gefiel, konnten wir mit einem Swipe nach oben die ganze Fotoserie sehen und unsere eigene Wahl treffen. Allerdings durften wir nur die von Google empfohlenen Bilder in der höchsten Bildqualität speichern, die anderen nur in niedriger.

Super-Resolution-Zoom

Mit dem Super-Resolution-Zoom will Pixel 3 XL das fehlende zweite Hauptobjektiv bzw. einen optischen Zoom via Linse ausgleichen. Der Trick dabei nennt sich Pixel Shift: Das Google-Smartphone nutzt dabei das leichte Zittern der Hände. Es nimmt kurz hintereinander mehrere, um einen halben Pixel verschobene Bilder auf, woraus die KI schärfere Bilder errechnet. Was Google aus diesem digitalen Zoom herausholt, ist zwar bis zur dritten Zoomstufe beeindruckend und verwertbar, in der vierten und fünften werden die Aufnahmen aber zu unscharf. Hier kann Super-Resolution-Zoom mit einem optischen Zoom nicht mithalten.

 

Fotobox

Im Fotobox-Modus macht das Google Pixel 3 XL Selfies, ohne dass Sie etwas einstellen oder den Auslöser zum richtigen Zeitpunkt drücken – eben wie in einer Fotobox. Parameter wie die Lichtverhältnisse usw. stellt es selbst ein. Es wartet auf den Moment, indem Sie Lächeln, eine Grimasse schneiden oder Posen und macht dann ein Foto. Dank KI-Unterstützung funktionierte dies im Test zwar so gut wie immer. Die Frage ist aber eher, wie nützlich der Fotobox-Modus ist. Denn für ein Selfie auf den Auslöser zu drücken, dürfte ein Smartphone-Anwender gerade noch hinbekommen.

JPEG- und RAW-Dateien speichern

Wer seine Aufnahmen gerne am Computer nachbearbeitet, benötigt für ideale Ergebnisse Bilder im sogenannten RAW-Format. Die Foto-App im Google Pixel 3 XL erlaubt Ihnen jetzt Bilder im platzsparenden JPEG-Format und gleichzeitig im großen aber reichhaltigen RAW-Format (DNG-Datei) zu speichern. Profi-Fotografen müssen sich also nicht mehr entscheiden.

Den auf dem Pixel-3-Launch angekündigten Nachtmodus (Night Mode) lieferte Google ein paar Wochen später via Camera-App-Update für alle Pixel-Smartphones nach – auch die erste und zweite Generation. Im Vorfeld wurde viel um diesen Nachtmodus spekuliert. Kann er wirklich so gut sein, obwohl Pixel 3 und XL nur eine Haupt- und zwei Frontkameras haben? Reicht es, um zur Multikamerakonkurrenz Apple iPhone XS und Huawei Mate 20 Pro aufzuschließen?

Wir haben den neuen Nachtmodus mit dem Google Pixel 3 XL getestet. Alle Fotos entstanden ohne Blitz. Bereits im Standardmodus liefert das Pixel 3 XL bei schwierigen Lichtverhältnissen (Low-Light-Fotografie) erstaunlich helle, scharfe und farbstarke Bilder ohne den gefürchteten Unschärfeeffekt durch unruhige Hände. Genau dieses leichte Wackeln macht sich Google beim Nachtmodus zu nutze. Es schießt in maximal sechs Sekunden zwischen sechs (auf einem Stativ) und 15 (freihändig) Bilder. Bei jedem kleinen Wackler schießt das Handy aus einer minimal anderen Position, wodurch die Camera-App zusätzliche Daten bzw. Details gewinnt. Entstehen wie bei der Montage auf einem Stativ zu wenige „Wackelbilder“, trickst das Google-Smartphone: Es bewegt einfach die optische Bildstabilisierung minimal selbst und erzeugt so kontrolliert Bilder aus einem geringfügig anderen Blickwinkel. Am Ende berechnet es dieser Fotoserie das endgültige Bild und das ist absolut erstaunlich.

Der Nachtmodus hebt Details in dunkleren Bereichen deutlich sichtbar hervor. Die Bilder haben deutlich höheren Dynamikumfang, sind farbtreuer und schärfer als im Standardmodus. Selbst nachts oder in der Dämmerung mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennende Details sind auf Nachtmodusbildern klar zu erkennen. Teilweise wirken die Fotos so, als ob sie am Nachmittag und nicht nachts aufgenommen wurden. Das Google Pixle 3 XL schlägt das Apple iPhone XS überdeutlich und das Huawei Mate 20 Pro sichtbar.

Im Nachtmodus sind die Mantelfalten der Statue, das ganze Gesicht und die Inschrift zu erkennen, während sie im Standardmodus fehlen (Bildquelle: Smart Home AREA)

Einziger Haken: Nahaufnahmen. Da das Google Pixel 3 XL – im Gegensatz zum Pixel 2 XL – keinen Laserfokus zur Abstandsmessung besitzt, kann der Autofokus in der Dunkelheit und nahen Objekten (< 50 cm) nicht zu 100 Prozent scharf schellen. Entsprechend unscharf sind Nahaufnahmen.

Um das beim Google Pixel 3 XL eine möglichst realistische Laufzeit zu messen, haben wir uns für das Setting aus 50 % Display-Helligkeit, WLAN an und Bluetooth entschieden. Allerdings hängt die Lauf-zeit eines Smartphones von unzähligen Faktoren wie installierten Apps, Firmware- und OS-Version, Nutzerverhalten, WLAN-/GSM-/LTE-Funkstärke und mehr ab. Darum müssen Sie die im Test ermittel-ten Werte als Momentaufnahme betrachten. Im Alltag sollten die Laufzeit noch weitaus größer sein, denn Sie verwenden das Pixel 3 XL ja nicht permanent, sondern legen immer wieder Pausen ein. Hinzu kommt, dass die Funktion „Intelligenter Akku“ durch maschinelles Lernen im Laufe der Zeit immer besser erkennt, welche Apps Sie bzw. Systembestandteile Android 9.0 häufig verwendet und welche selten oder gar nicht. Durch diese Optimierung verlängert sich die Akku-Laufzeit des Google Pixel 3 XL spürbar.

Akku-Laufzeittest mit PC Mark, Geekbench und Video-Playback

Für den intensiven und praxistauglichen Laufzeittest verwenden wir den Battery-Benchmark des PCMark Work 2.0. Er bildet eine ganze Reihe von Aktivitäten im produktiven Alltag ab. Sie reichen von Video- und Foto-Bearbeitung bis zum Internetsurfen und einfachem Texterfassen. Trotz eines etwas kleineren Akkus (3.430 mAh) schlägt hier das Google Pixel 3 XL seinen Vorgänger um gut drei Stunden: 10:37 Stunden statt nur 7:35 Stunden. Google scheint bei der Zusammenstellung energieeffizienter Komponenten und Software-Optimierung ganze Arbeit geleistet zu haben. Im theoretischen Geekbench Battery-Test ist der Vorsprung des Pixel 3 XL zwar nicht mehr so groß (+ 5 %), dennoch sieht man auch die Verbesserung. Gleiches gilt für den Video-Playback-Test. Bei der Loop-Wiedergabe eines Videos reichte der Akku des Google Pixel 3 XL für satt 11:08 Stunden, während sich das Pixel 2 XL 48 Minuten früher abschaltete.

Das Google Pixel 3 XL lernt mit der Zeit, welche Apps und Funktionen oft und welche selten gebraucht werden und optimiert dahin den Energieverbrauch. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Ladezeitergebnis am Netzteil und Google Stand

Im Gegensatz zum Google Pixel 2 XL lässt sich das Pixel 3 XL nicht nur via USB-Netzteil (18 Watt), sondern auch drahtlos laden. Auf der kabelgebundenen Seite unterstützt das Google-Smartphone Quick Charge und PowerDelivery 2.0, im drahtlosen Lademodus den Qi-Standard mit einer Leistung von 10 Watt. Gut, dass Google hier auf den weit verbreiteten Qi-Standard setzt, denn somit können Sie das Pixel 3 XL auch mit anderen Qi-Ladestation drahtlos laden. Dann aber nur mit 5 Watt. Google hat eine kleine Begrenzung eingebaut, die das schnelle drahtlose Laden (10 Watt) nur mit dem Pixel Stand erlaubt – ziemlich unschön. Laut Google arbeitet man aber gerade mit Drittherstellern zusammen, um deren Qi-Ladestationen für das schnelle Laden zu zertifizieren.

Allein an den Watt-Zahlen lässt sich aber schon erkennen: drahtloses Laden dauert deutlich länger, als wenn das Pixel 3 XL direkt an der Steckdose hängt. Im Test benötigte das vollständige Laden des Pixel 3 XL von 1 auf 100 % am USB-Netzteil 1:45 Stunden und drahtlos via Google Stand etwa ein halbe Stunde länger: 2:18 Stunden.

Smartphone Google Pixel 3 XL Google Pixel 2 XL
Akku 3.430 mAh 3.520 mAh
PC Mark Work 2.0 Battery Test (hh:mm) 10:37 h 07:35 h
Geekbench Battery-Test 4.610 Punkte 4.385 Punkte
Video-Wiedergabe 11:08 h 10:20 h
Akku-Ladezeit mit Netzteil (Minuten) 105 Minuten 138 Minuten
Akku-Ladezeit Stand (Minuten) 136 Minuten

 

Google Pixel Stand ist nicht einfach nur eine simple Qi-Ladestation. Denn die gibt es bereits für 20 Euro. Zum Preis von rund 80 Euro muss Google schon etwas mehr liefern, als nur drahtloses Laden und das tut der Pixel Stand auch. Denn sobald Sie das Google-Smartphone in den Pixel Stand stellen, werden von Ihnen definierte Aktionen automatisch gestartet, der Google Assistant steht zur Verfügung und Sie haben Zugriff auf diverse Smart-Home-Geräte.

Google Pixel Stand: Stabile Basis für das Pixel 3 XL

Bevor es zu den Funktionen geht, ein paar Worte zum Google Pixel Stand selbst. Der bisher nur in Weiß erhältliche Pixel Stand, sieht durch sein schlichtes Design und der matten Oberfläche etwas billig aus, fühlt sich aber deutlich besser an. Das Pixel 3 XL liegt stabil auf der schrägen Auflage auf, die zudem den Fingerabdrucksensor nicht verdeckt. Eine kleine Leiste bewahrt das Smartphone vor dem abrutschen. Tippen Sie auf ihm herum, während es in der Qi-Ladestation steht, wackelt es zwar leicht, aber kippelt nicht oder fällt gar um – selbst wenn Sie das Handy am oberen Rand antippen. Es ist auch völlig egal ob sie das Pixel 3 XL hochkant oder quer, in der Qi-kompatiblen Handyhülle oder ohne in die Ladestation stellen. Dies beeinträchtigt weder die Ladefunktion, noch die Stabilität. Strom erhält der Pixel Stand über das mitgelieferte USB-Typ-C-Netzteil mit abnehmbarem USB-Typ-C-auf-Typ-C-Kabel. Die gleiche Kombination, wie Sie es beim Pixel 3 XL im Karton finden. Der USB-Anschluss befindet sich mittig auf der Unterseite der tellerförmigen Basis. In ihr ist auf der dem Anwender abgewandten Seite eine kleine Aussparung, in der Sie das USB-Kabel klemmen und zum USB-Anschluss führen. Dadurch entsteht kein Kabelsalat und er Pixel Stand steht stabil.

Google Pixel Stand: Wecken mit Sonnenaufgang und mehr Funktionen

Google Pixel Stand App: Diese Funktionen verleihen der Qi-Ladestation einen sinnvollen Mehrwert. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Wie bereits erwähnt, kann der Google Pixel Stand deutlich mehr, als nur das Pixel 3 XL mit 10 Watt laden. Vielmehr ist er ein per NFC verbundener Trigger, der via Pixel-Stand-App verschiedene, einstellbare Aktionen beim Pixel 3 XL auslöst. Nehmen wir an, die Kombination aus Google Pixel Stand und Pixel 3 XL steht auf ihrem Nachttisch, dann könnte Sie das Google-Smartphone durch eine Tageslichtsimulation sanft auf den bald klingelnden Wecker einstimmen. Das bedeutet, das Display ändert wie beim Sonnenaufgang langsam die Farbe von Schwarz auf warmes Gelb und wird dabei heller. Zudem zeigt es natürlich die Uhrzeit, dass Datum inklusive Wochentag, Außentemperatur, eine kleine Wetterinfo und falls Nachrichtigen eingegangen sind, die Symbole der jeweiligen Social-, Nachrichten- und Messenger-Apps an.

In einem anderen Beispiel könnten Pixel 3 XL und Stand auf Ihrem Schreibtisch stehen. Während der Akku geladen wird, zeigt es Ihnen Fotos aus ihrem Lieblingsfotoalbum (Bilderrahmenfunktion) oder, falls jemand an der Haustür klingelt und Sie die Nest-Hello-Türklingel haben, auch ein Bild der Videokamera. Sie können sogar mit dem Besucher sprechen. Insgesamt sehr praktisch, da Sie keine Extra-App aufrufen und nicht mal das Handy anfassen müssen – sehr praktisch! Hier stehen bestimmt noch weitere Integrationen ins Smart Home an.

Google Pixel Stand aktiviert den Google Assistant

Google Pixel Stand App: Der Tageslichtwecker weckt sie sanfter als jeder Wecker. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Praktischste Funktion ist der Google Assistant. Haben Sie ihn für den Einsatz im Pixel Stand aktiviert, starten Sie ihn mit einem Tipp auf sein Symbol oder bequemer per Sprachkommando „Hey Google“ bzw. „Ok, Google“. Damit starten Sie dann zum Beispiel die Wiedergabe Ihrer Playlist bei YouTube oder einen Ablauf wie z. B. „Ok Google, Guten Morgen“. Mit diesem Kommando gibt der Google Assistant Ihnen beispielsweise Informationen zu Wetter, Verkehr auf dem Weg zur Arbeit und startet die Wiedergabe Ihres Lieblingsnachrichtenkanals. Abläufe lassen sich in der Google-Assistant-App sehr leicht selbst anpassen.

Google hat auch bei der Darstellung mitgedacht. Denn da der Pixel Stand meist etwas weiter weg steht, wäre das normale App-Design etwas zu klein. Darum zeigt das Pixel 3 XL alle vorgenannten Informationen und Bedienelementen auf dem Display etwas größer an, sobald es im Pixel Stand steht. Da das alles Software-basierte Aktionen sind, können wir uns gut vorstellen, dass Google später noch weitere hinzufügt.

Abgesehen vom Display, der zweiten Frontkamera und dem schnelleren Prozessor, gibt es beim vom Sprung vom Pixel 2 XL auf das Pixel 3 XL natürlich noch weitere Hardware-Änderungen. Die fallen aber weniger gravierend aus bzw. in vielen Bereichen gibt es keine Änderungen. Beispielsweise hat sich beim WLAN und Bluetooth nichts geändert. Das Google Pixel 3 XL verbindet sich mit WLANs nach 802.11b/g/n/ac, (2,4 und 5 GHz, 2×2 MIMO) und unterstützt den aktuellen Bluetooth-Standard 5.0 sowie NFC. Im LTE-Netz bietet es dank CAT-16-Standard Downloads von bis zu 1 Gbit/s, via HSDPA Datenraten bis zu 42,2 Mbit/s und HSDPA mit maximal 11,5 Mbit/s. Der sehr schnell reagierende Fingerabdrucksensor ist wieder praktisch auf der Rückseite angebracht und dank Active Edge rufen Sie durch drücken des Rahmens den Google Assistant auf.

Kostenloser und unbegrenzter Foto- und Video-Speicher

Besitzer eines Google Pixel 3 XL erhalten unbegrenzten Speicherplatz in der Google Cloud. (Bildquelle: Google)

Das Google Pixel 3 XL können Sie mit 64 oder 128 GByte Speicherplatz kaufen. Das reicht in der Regel für die meisten Anwender völlig aus. Wer allerdings komplette Spielfilme für unterwegs auf dem Handy speichert, der bekommt recht schnell ein Speicherplatzproblem. Google bietet allerdings eine zeitlich begrenzte Lösung. Als Pixel-3-XL-Anwender dürfen Sie bis zum 31.01.2022 kostenlos unbegrenzt Bilder und Videos in Originalqualität in der Google-Cloud speichern. Dank automatischer Synchronisierung im Hintergrund, geht das sogar sehr komfortabel. Die Fotos und Videos bleiben auch nach der Frist in der Google Cloud gespeichert. Alle nach der Frist hochgeladenen Dateien, werden jedoch noch vom Speicherkontingent abgezogen.

HD-Audio und passable In-Ear-Kopfhörer

Auf den klassischen Kopfhöreranschluss müssen Sie leider wieder verzichten. Sehr wahrscheinlich kommt er auch nie wieder. Als Alternative legt Google dem Pixel 3 XL einen USB-Typ-C-Klinken-Adapter bei und Bluetooth 5.0 unterstützt die qualitativ hochwertigen Audio-Codecs aptX HD und LDAC. Wer die Entwickleroptionen freischaltet, kann zwischen diesen, schlechteren Audio-Codecs wie AAC und SBC sowie Bit- und Abtastraten umschalten. Da der Trend zu Bluetooth-Kopfhörern geht, ist der Wegfall des 3,5-mm-Klinkenadapters nicht mehr so schwerwiegend, wie noch vor ein-zwei Jahren.

Google Pixel 3 XL Zubehör: Google liefert einen USB-Typ-C-Klinkenadapter für den Kopfhöreranschluss, einen USB-A-auf-C-Adapter und Pixel USB-C Kopfhörer mit. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Außerdem gibt es inzwischen erste Kopfhörer mit USB-Typ-C. Google liefert sogar einen Satz passabel klingender In-Ear-Kopfhörer mit USB-Typ-C-Anschluss (Pixel USB-C Kopfhörer) mit. Wie schon die Google Ear Buds (2017) sind sie natürlich mit dem Google Assistant verknüpft, d. h. um den digitalen Assistenten oder die Echtzeitübersetzung in 40 Sprachen zu nutzen, müssen Sie nicht das Pixel 3 XL aus der Tasche ziehen, sondern einfach nur den Kopf im Kabel der Pixel USB-C Kopfhörer drücken. Halten Sie die Lautstärketaste gedrückt, bekommen Sie aktuelle Nachrichten ins Ohr gesprochen. Wie beim Pixel Stand verleiht Google durch diese Funktionen den Pixel USB-C Kopfhörer einen deutlichen Mehrwert.

Google Android 9 (Pie) + Update-Garantie auf Android Q, R und S

Die Digital Wellbeing App achtet auf Ihre Smartphone-Nutzung (Bildquelle: Smart Home AREA)

Google liefert seine Pixel-Smartphones schon immer mit der aktuellsten Android-Version und ohne Bloatware aus, während zur gleichen Zeit andere Smartphone-Hersteller Ihre Kunden noch warten lassen. Käufer des Google Pixel 3 XL dürfen darum gleich mit Android 9 (Pie) starten und sich über langfristige Update-Sicherheit freuen. Google selbst sicherte für das Pixel 3 und Pixel 3 XL Android-Updates bis Oktober 2021 zu – inklusive der monatlichen Sicherheitspatches. Das bedeutet, dass Sie bereits jetzt sicher sein können, dass Ihr Pixel 3 und Pixel 3 XL die nächsten drei Betriebssystemversionen Android Q, Android R und Android S erhalten. Und das nicht erst Monate nach der Veröffentlichung, sondern sofort. Einen so langen Service- und Update-Zeitraum bietet kein anderer Smartphone-Hersteller.

Gegenüber anderen Android-9-Smartphones behält Google für seine Smartphones immer ein paar Funktionen und Services (zeitweise) exklusiv. Dieses Mal sind dies zum Beispiel Google Lens (in der Kamera-App integriert), ab November Google Duplex und sechs Monate YouTube Music gratis. Außerdem ergänzt Google den Nicht-stören-Modus mit der Digital Wellbeing-App. Sie soll einer übermäßigen Smartphone-Nutzung vorbeugen und liefert darum Infos zur Verwendungsdauer, schaltet das Display abends vom Farb- in einen Graustufen-Modus und bietet Zeitlimits. In den Nicht-stören-Modus gelangen Sie übrigens jetzt noch schneller: einfach das Pixel 3 XL umgedreht auf eine Unterlage legen (Flip to Shh oder Psst-Modus), schon haben Sie Ruhe vor Nachrichten und Anrufen.

Google Pixel 3 XL: Begeisterndes Smartphone

Wie schon der Vorgänger hinterlässt das Google Pixel 3 XL bei uns einen gemischten Eindruck. Begeistert sind wir von der sehr guten Performance, dem tollen Display, der ausgesprochen hohen Verarbeitungsqualität und dem drahtlosen Laden via Pixel Stand sowie den praktischen KI-Funktionen und der hervorragenden Kameraqualität. Andere Smartphones protzen vielleicht mit mehr Objektiven, einer weitaus höheren Auflösung oder beidem, die 12,8-Megapixel-Auflösung und die drei Objektive des Google Pixel 3 XL reichen den meisten Anwender aber völlig. Es sei denn, Sie drucken Bilder mit einer Diagonalen von mehreren Metern aus. Sehr begeistert hat uns der Nachtmodus der Kamera. In dem Punkt schlägt das Pixel 3 XL das Apple iPhone XS und das Huawei Mate 20 Pro mit Leichtigkeit. Nicht zu vergessen: Google bietet für mehrere Jahre Update-Sicherheit und grenzenlosen Gratis-Cloud-Speicher. Auf der anderen Seite hätten wir uns zu den hohen Preisen mehr Speicheroptionen und ein paar richtungsweisende Highlights wie einen In-Display-Fingerabdruckleser oder Dual-SIM gewünscht. Denn Smartphones, mit einer ähnlichen Hardware-Ausstattung wie es das Google Pixel 3 XL hat, plus ein paar interessanten Besonderheiten, gibt es auch günstiger.

Test: Google Pixel 3 XL und Pixel Stand

77%
77%
Befriedigend

Sehr schnelles, hochwertiges und gut ausgestattetes Android-9-Smartphone mit USB 3.0 Typ-C, drahtlosem Laden, sehr gutem Displa und langer Laufzeit. Das Google Pixel 3 XL besitzt aktuell eine der besten Smartphone-Kameras, die dank KI-Zusatzfunktionen einen einzigartigen Mehrwert bietet. Allerdings lässt sich ein Kopfhörer nur per Adapter oder Bluetooth anschließen, der Speicher lässt sich nicht erweitern und der Preis ist recht hoch.

Pro
  1. Top Kamera
  2. Sehr schnell
  3. USB-Typ-C-Kopfhörer-Adapter und USB-Klinkenadapter
  4. Sehr gutes Display
  5. Drahtloses Laden
  6. USB 3.0 Typ-C
  7. Sehr lange Update-Garantie
Kontra
  1. Zu groß für einhändige Bedienung
  2. Kein integrierter Kopfhörerausgang
  3. Kein Kartenleser
  4. Hoher Preis
  • Leistung
    9
  • Ausstattung
    5
  • Kamera
    10
  • Verarbeitung / Design
    8
  • Akku-Laufzeit
    8
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    6
  • User Ratings (1 Votes)
    7.9
  Google Pixel 2 XL Google Pixel 3 XL
Displaytyp POLED Flexible AMOLED
Displaydiagonale 6 Zoll, 18:9 6,3 Zoll, 18,5:9
Displayauflösung 2.880 x 1.440 Pixel, 537 ppi 2.960 x 1.440 Pixel, 523 ppi
Display-Schutz Corning Gorilla Glass 5 Corning Gorilla Glass 5
Farbtiefe 24 bit 24 bit
HDR ja ja
Prozessoren und Speicher    
CPU Qualcomm Snapdragon 835 (64 Bit) Qualcomm Snapdragon 845 (64 Bit)
Kerne 4 x 2,35 GHz Kryo 280 4 x 2,5 GHz Kryo 385
Zusatzkerne 4 x 1,9 GHz Kryo 280 4 x 1,6 GHz Kryo 385
Co-Prozessor Pixel Visual Core Pixel Visual Core
Grafikkern Adreno 540 Adreno 630
Sicherheitschip Titan M
Android Sensor Hub ja ja
Arbeitsspeicher 4 GByte  4 GByte
Interner Speicher 64 oder 128 GB 64 oder 128 GB
Kommunikation    
HSDPA+ / HSUPA 42,2 Mbit/s / 5,76 Mbit/s 42,2 Mbit/s / 5,76 Mbit/s
LTE 700, 800, 850, 900, 1.700, 1.800, 1.900, 2.100, 2.300, 2.500, 2.600 MHz, bis 798 Mbit/s Download, 226 Mbit/s Upload (CAT15) 600, 700, 800, 850, 900, 1.500, 1.700, 1.800, 1.900, 2.100, 2.600 MHz, bis 1 Gbit/s Download, 75 Mbit/s Upload (CAT16)
GSM / Edge 850, 900, 1.800, 1.900 MHz 850, 900, 1.800, 1.900 MHz
GPRS / EDGE ja / ja ja / ja
WLAN 802.11b/g/n/ac, 2,4 und 5 GHz (2×2 MIMO) 802.11b/g/n/ac, 2,4 und 5 GHz (2×2 MIMO)
Bluetooth 5.0 + LE 5.0 + LE
NFC / Wifi Direct ja  / ja ja  / ja
USB 3.1 Typ-C (Gen 1) 3.1 Typ-C (Gen 1)
Ortungssystem Galileo, Glonass, A-GPS Galileo, Glonass, GPS, BeiDou
Rückseitige Kamera    
Max. Fotoauflösung 12,2 Megapixel 12,2 Megapixel
Max. Videoauflösung 720p (bis zu 240 fps)
1080p @ 30fps, 60fps, 120fps,
4K (2160p @ 30fps)
720p @ 30fps, 60fps, 240fps, Auto 1080p @ 30fps, 60fps, 120fps, Auto
4K @ 30fps
Blende f1,8 f1,8
Autofokus ja ja
Bildstabilisator Optisch (OIS) Optisch und elektrisch
Blitz Dual-LED Dual-LED
Weißabgleich- und Flicker-Sensor ja
Frontkamera    
Anzahl 1 2 (Standardkamera + Selfiekamera)
Max. Fotoauflösung 8 Megapixel jeweils 8 Megapixel
Max. Videoauflösung 1080p @ 30fps 720p @ 30fps
480p @ 30fps 1080p @ 30fps
Blende Weitwinkelkamera f2,2 (97° Sichtfeld, fixer Fokus)
Blende Selfiekamera f2,4 f1,8 (75° Sichtfeld, Aufofokus mit Phasenvergleich) 
Blitz nein nein
Sensoren Aktiver Rahmen, Barometer, Beschleunigungssensor, Digitaler Kompass, Fingerabdrucksensor, Gyroskop, Näherungssensor, Umgebungslichtsensor Aktiver Rahmen, Barometer, Beschleunigungssensor, Digitaler Kompass, Fingerabdrucksensor, Gyroskop, Näherungssensor, Umgebungslichtsensor
Sonstiges    
Kartentyp Nano-SIM, eSIM Nano-SIM
Kartenleser nein nein
Akku 3.520 mAh 3.430 mAh
Schnelladen per USB Quick Charge (27 W), PowerDelivery 2.0 Quick Charge (18 W), PowerDelivery 2.0
Drahtloses Laden Qi (10 Watt)
Gehäuseschutzart IP67 IP68
Abmessungen (HxBxL) 8 x 77 x 158 mm 8 x 77 x 158 mm
Gewicht 174 g 184 g
Audio    
Lautsprecher Stereo Stereo
Mikrofone 3 3
Kopfhörer (analog) nein nein
Rauschunterdrückung ja ja
Audio-Codecs für Funk-HD-Audio SBC, AAC, LDAC, Qualcomm AptX, AptX HD SBC, AAC, LDAC, Qualcomm AptX, AptX HD

 

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