Smart Home AREA

Test: Netgear Orbi

Netgear Orbi: Fazit und Wertung

Netgear Orbi verspricht das Ende von Funklöchern und schwächelndem WLAN-Empfang in so gut wie allen Wohnumgebungen. Orbi macht dies durch ein neues Tri-Band-Mesh-WLAN-System für Heimnetzwerke möglich. Im Basispaket besteht das Set aus einem Router und einem Satelliten. Wir haben das das WLAN-System getestet und erklären, was es mit dem Tri-Band-Mesh-WLAN auf sich hat und ob Netgear seinem Versprechen von lückenlosem WLAN gerecht wird.

Netgear Orbi: Warum Repeater halbe Sachen machen

In unseren Haushalten steigt sowohl die Anzahl der smarten Geräte, als auch deren Datendurchsatz stetig. Wo vor nicht allzu langer Zeit noch CDs zum Einsatz kamen, streamen wir heute Musik direkt aus dem Internet. Gleiches gilt für unsere Fernsehgewohnheiten. Netflix, Amazon Prime und andere Dienste holen sich ihre Inhalte direkt von den Servern der Anbieter. Hinzu kommen Smartphones, Tablets, Notebooks, Spielekonsolen und smarte Endgeräte, die sich ebenfalls im WLAN breit machen. Eine instabile oder schwächelnde Internetverbindung ist in einer solchen Umgebung nicht mehr akzeptabel.

Viele Anwender setzen darum WLAN-Repeater ein, um die WLAN-Abdeckung zu verbessern und die Reichweite des drahtlosen Netzwerkes zu erhöhen. Allerdings haben WLAN-Repeater einen Haken: Sie müssen gleichzeitig mit den Endgeräten und ihrer Basisstation d.h. dem WLAN-Router kommunizieren. Auf diese Weise müssen sie einen nicht unerheblichen Teil ihrer Sendeleistung dafür aufwenden, stets einen Rückkanal zu unterhalten. Alle Daten werden praktisch doppelt transportiert, was natürlich zulasten der Sendeleistung geht.

Während WLAN-Repeater die WLAN-Abdeckung zulasten der Bandbreite verbessern, will Netgear Orbi dies bei gleichbleibender WLAN-Bandbreite schaffen.
Während WLAN-Repeater die WLAN-Abdeckung zulasten der Bandbreite verbessern, will Netgear Orbi dies bei gleichbleibender WLAN-Bandbreite schaffen. (Bildquelle: Netgear)

Diesen Missstand verspricht Netgear mit seinem Orbi-System zu beheben. Dazu setzt das US-Unternehmen auf zwei Technologien, die leistungsstarke Funkverbindungen versprechen. Mesh-Netzwerk und Tri-Band-WLAN.

In Mesh-Netzwerken bauen alle eingesetzten Komponenten untereinander Verbindungen auf. Klassische Funknetzwerke arbeiten dagegen mit einem zentralen Verteilerknoten. In den meisten Privathaushalten bzw. Smart Homes ist dies der WLAN-Router. Der Vorteil liegt auf der Hand. In Mesh-Netzwerken ist jeder Knotenpunkt Sender und Empfänger gleichzeitig. So wird das Datenaufkommen aufgeteilt. Das Resultat sind stabilere Verbindungen und im Idealfall schnellere und ausfallsicherere Systeme. Allerdings benötigen Mesh Netzwerke mindestens drei Komponenten. Unser Orbi-Starterpaket enthielt aber nur einen Orbi Router (RBS50) und einen Orbi Satellite (RBS40). Um von den Vorzügen der Mesh-Netzwerke zu profitieren, bräuchten Sie also mindestens einen zusätzlichen Satelliten. Den verspricht Netgear bis Mai 2017 an die Händler zu liefern. Später soll ein kleiner Orbi Satellit (RBS30) hinzukommen, den Sie direkt in die Steckdose stecken können.

Netgear Orbi: Orbi-Router und -Satellite bauen eine eigene, verschlüsselte 5-GHz-WLAN-Verbindung auf, in die kein anderes WLAN-Gerät eingreifen darf. (Bildquelle: Netgear)

Orbi-Router und -Satellit verfügen über jeweils sechs interne Antennen, über die sie ihr drahtloses WLAN aufspannen. Zwei nutzt das System dazu, ein Dualband-WLAN auf der 2,4- und 5-GHz-Frequenz mit einem einheitlichen SSID-Namen aufzubauen.

Mit den verbleibenden vier Antennen bauen Orbi-Router und Orbi-Satellit untereinander ein 4×4-AC-WLAN (4 Antennen zum Senden und 4 zum Empfangen) im wenig frequentierten 5-GHz-Band auf. Diese Backhaul (engl. Rücktransport) genannte Verbindung dient ausschließlich der Kommunikation zwischen den Orbi-Komponenten und sorgt dafür, dass Leistungseinbußen wie bei den Repeatern nicht auftreten.

Zum Test stand uns ein zweiteiliges Netgear Orbi-Set zur Verfügung. Beim Auspacken fiel uns sofort das schicke Design der Orbis auf. Es erinnert eher an ovale Blumenvasen oder Lufterfrischer, als an Netzwerktechnologie. Router und Satellit unterscheiden sich optisch nur minimal von einander. Erstgenannter hat einen hellblauen Deckel und verfügt über andere Anschlüsse auf der Rückseite als der Satellit. Dazu aber gleich mehr. Ansonsten unterscheiden sich die Geräte optisch so gut wie nicht und passen sich trotz ihrer Größe von 17 x 6 x 22,6 cm unerwartet unauffällig in die Wohnumgebung ein.

Durch das völlig atypische Design fällt der Netgear Orbi in der Wohnlandschaft kaum auf. Man könnte Orbi auch mit einer Vase oder einem Lufterfrischer verwechseln. (Bildquelle: Netgear)

Zusätzlich zu den sechs internen WLAN-Antennen verfügen Orbi-Router und Orbi-Satellit über einen Gigabit-LAN-Switch. Beim Orbi-Router finden wir drei Netzwerkanschlüsse und einen WAN-Port für die Verbindung ins Internet.

Sowohl an den Router als auch den Satelliten des Netgear Orbi können Sie kabelgebundene Netzwerkgeräte und ein USB-Geräte anschließen. Allerdings schaltet Netgear die USB-Nutzung erst noch frei. (Bildquelle: Netgear)

Der Satellit bietet vier Gigabit-LAN-Ports, an die Sie weitere Netzwerkgeräte wie zum Beispiel eine Spielekonsole oder AV-Receiver anschließen können. Außerdem verfügen beide Orbis über einen USB-2.0-Anschluss. Daran könnten Sie zum Beispiel Festplatten anschließen und so deren Inhalt allen Netzwerkbenutzern zugänglich machen. Das 10 Mal so schnelle USB 3.0 (5 GBit/s) wäre zwar schöner gewesen als USB 2.0 (480 MBit/s), da die Orbi-Bandbreite aber theoretisch nur bis zu 1,3 GBit/s ermöglicht – und in der Praxis noch wesentlich weniger – ist Netgears Entscheidung pro USB 2.0 richtig. Die aktuelle Software V1.8.0.6 unterstützt allerdings noch keine Netzwerkspeicherfunktionen. Auf Nachfrage räumte Netgear ein, dass diese Funktion später kommen würde. Außerdem plane man den USB-Anschluss auch als Netzwerkdrucker-Anschluss zu nutzen.

Ist die Verbindung zwischen Router und Satellit einwandfrei, leuchtet der Deckel des Netgear Orbi kurz blau auf. (Bildquelle: Netgear)

Netgear hat bei der Entwicklung des Orbi-Systems ganz eindeutig an Endkunden und Heimanwender gedacht, die entweder wenig Ahnung von der Heimvernetzung oder gar keine Zeit für den Aufbau eines komplizierten Heimnetzwerks haben. Ein Indiz dafür ist die erfreulich einfache Installation des Orbi-WLAN-Systems. Um es in Betrieb zu nehmen, verbinden Sie den Router über seinen WAN-Port per Kabel mit Ihrem bereits vorhandenem WLAN-Router (mit Zugang ins Internet). Anschließend positionieren Sie den Satelliten in dem Bereich Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses, indem Sie vorher kein oder nur schlechtes WLAN-Signal hatten. Da beide Geräte vorverschlüsselt sind, bauen sie umgehend eine sichere Funkverbindung zu einander auf. Dieser Vorgang wird durch leuchtende LEDs im Inneren der Geräte begleitet.

Nach erfolgreichem Verbindungsaufbau leuchtet der Satellit nach wenigen Minuten kurz blau auf. Er signalisiert damit, dass er betriebsbereit ist und über ein starkes Signal verfügt. Orange bedeutet dagegen, dass zwar eine stabile aber nur mittelmäßig starke Verbindung besteht. Bei einer fehlgeschlagenen Verbindung leuchtet der Satellite in Magenta auf. In den beiden letzten Fällen sollten Sie den Satelliten an anderer Position aufstellen und den Synchronisierungsprozess erneut durchführen. Dazu drücken Sie die Sync-Taste auf der Rückseite der beiden Orbi. Anschließend starten Sie den Verbindungsvorgang erneut.

In unserer Testwohnung, die sich in einem Neubau mit Fußbodenheizung über zwei Stockwerke erstreckt, haben sich Router und Satellit auf Anhieb gefunden. Orbi war in wenigen Minuten betriebsbereit, nachdem ein Installationsassistent die Grundeinstellungen abgefragt und implementiert hat.

Sobald Orbi in Betrieb ist, können Sie das Gerät noch weiter an Ihre Bedürfnisse anpassen. Dazu loggen Sie sich unter https://orbilogin.com/ in das Orbi-WLAN-System ein.

Die wichtigsten Statusinformationen stellt Orbi auf seiner Konfigurationsseite als Kacheln dar. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Auf dem Tab „Einfach“ sehen Sie als erstes grundlegende Informationen zum Orbi wie den Verbindungsstatus ins Internet oder die Zahl der angeschlossenen Geräte als Kacheln dargestellt. Ein Klick auf eine Kachel oder den korrespondierenden Eintrag im linken Navigationsmenü bringt Sie eine Ebene tiefer zu den jeweiligen Detailinformationen und -einstellungen. Im Prinzip nimmt Ihnen die Orbi-Installationsroutine zwar alle nötigen Einstellungen ab. Wer sich aber in der Konfiguration von Routern und Netzwerken auskennt, kann hier Änderungen am Netzwerknamen, den WLAN-Kanälen, der WLAN-Sicherheit und mehr vornehmen.

Netgear Orbi: Mehr Infos und Einstellungs-optionen stehen unter dem Erweitert-Tab. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Negativ fiel uns auf, dass Netgear Orbi eine Unterscheidung der beiden Funknetze (Stand April 2017) noch nicht vorsieht und nur eine einzige SSID für das 2,4- und das 5-GHz-Funknetz anbietet. Obwohl das Orbi-WLAN gleichzeitig beide Frequenzbänder anbietet, kann der Nutzer nicht wählen, welches er benutzen möchte. Orbi entscheidet selbstständig, auf welcher Frequenz sich beispielsweise Ihr Smartphone mit dem Orbi-System verbindet. Sie als Nutzer bekommen davon nichts mit und können auch nicht mitbestimmen. Orbi überwacht im Hintergrund die Signalqualität zum Endgerät und wechselt im Zweifel das Frequenzband oder die Signalquelle nahtlos. Zum Beispiel legt Orbi Ihr Gerät vom 5-GHz-Band des Satelliten auf das 2,4-GHz-Band des Routers, ohne dass Sie dessen gewahr werden. Der Hersteller begründet diese Herangehensweise damit, die „größtmögliche Nutzerfreundlichkeit“ liefern zu wollen.

Auf dem Tab „Erweitert“ geht es ans Eingemachte. Wie bei jedem professionelleren WLAN-Router lassen sich hier die Feinheiten konfigurieren. Das geht von der WAN-/LAN- und Gastnetzwerk-Konfiguration, über QoS (Quality of Service), Zeitpläne und Zugriffssteuerung bis hin zum Einrichten von VPN, Dynamischen DNS und Portweiterleitung/Port-Triggering. Sie können sich aber auch durch den Setup-Assistenten helfen lassen.

Im Erweitert-Tab unter dem Punkt „Erweiterte Einrichtung“ verbirgt sich zudem der Schalter für den Router-Modus. Denn Orbi können Sie in zwei Modi betreiben: als WLAN-Router oder als WLAN-Access-Point. Während Ersterer auf den Einsatz als Netzwerkzentrale in Ihrem Heimnetzwerk ausgerichtet ist, fallen im Betrieb als Access-Point ein paar Funktionen weg. Dazu gehören unter anderem QoS, die Kindersicherung, die Möglichkeit, Seiten und Dienste zu sperren sowie die Portweiterleitung. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Für mehr Leistung sollten Sie bei Netgear Orbi Beamforming und MU-MIMO aktivieren. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Unter dem Menüpunkt „Erweiterte Einrichtung“ > „Wireless Konfiguration“ finden Sie ganz unten zwei sehr wichtige Funktionen zur Leistungsverbesserung versteckt: Beamforming und MU-MIMO. Die beiden für modernes und performantes WLAN wichtigen Funktionen, waren im Werkszustand deaktiviert. Diese sollten Sie unbedingt einschalten.

Wir hoffen, dass mit nachfolgenden Firmware-Updates die WLAN-Einstellungen bereits ab Werk gesetzt sind und weitere Funktionen hinzukommen. Dass Netgear die Firmware ständig überarbeitet und erweitert, zeigen zwei Beispiele. Mit Firmware-Version v1.5.0.12 kam die Option hinzu, Nutzern des Gäste-WLANs den vollen Zugriff auf alle Netzwerk-Ressourcen zu verbieten. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte jeder Gast auf jedes angemeldete Gerät im Heimnetzwerk zugreifen – egal ob Smart-TV, Multiroom-Musikanlage oder Netzwerkspeicher mit privaten Fotos und Videos. Das darauffolgende Update erweiterte das Orbi-System um die Option, die Signalstärke in 25%-Schritten zu drosseln. Schließlich muss nicht Ihr Nachbar oder Passanten auf dem Gehweg Ihr WLAN-Signal empfangen.

Wenn wir in diesem Test stets von einem WLAN-Router und nicht nur von einer Basisstation sprechen, dann hat das einen Grund. Wie bereits erwähnt, ist die Orbi-Basisstation tatsächlich ein WLAN-Router mit allen dazugehörigen Funktionen. Theoretisch können Sie das Gerät direkt an ein Internetmodem anschließen und Ihr Heimnetzwerk ausschließlich mit dem Netgear Orbi aufbauen.

Netgear Orbi lässt sich im Router-Modus entweder zusammen und dann hinter Ihrem vorhandenen WLAN-Router verwenden (oben), oder ihn direkt am Modem d. h. als einziger WLAN-Router einsetzen (unten). (Bildquelle: Netgear)

In Deutschland ist dieses Szenario allerdings selten, da die meisten Haushalte bereits über einen WLAN-Router – sehr häufig eine AVM Fritz!Box – verfügen, auf die sie nicht verzichten wollen. In diesem Fall versetzen Sie das Orbi-System besser zuerst in den Access-Point-Modus, bevor Sie es im Detail konfigurieren. Ansonsten baut Netgear Orbi im WLAN-Router-Modus ein zweites Netzwerk parallel zu Ihrem bestehendem auf. Dazu melden Sie sich unter http://orbilogin.com/ an Ihrem Orbi an. Ein Klick auf den Reiter „Erweitert“ dann „Erweiterte Einrichtung“ und schließlich „Router-/AP-Modus“ führt Sie auf die Option, das Orbi-System als reinen Access-Point zu nutzen.

Als Access Point (AP) arbeitet Netgear Orbi ebenfalls hinter Ihrem bestehenden WLAN-Router. In diesem Modus erhalten Sie die beste WLAN-Abdeckung. (Bildquelle: Netgear)

Tipp: Wenn Sie auf Orbi setzen, sollten Sie Ihr bisher genutztes WLAN am bestehenden Router ausschalten. Beide WLANs könnten sich ansonsten gegenseitig stören.

Unsere Testwohnung für das Orbi-WLAN erstreckt sich über die beiden obersten Stockwerke eines Neubaus. Die Etagen trennt eine sehr WLAN-unfreundliche Stahlbetondecke mit Bodenheizung. Dennoch deckte Orbi beide Stockwerke komplett ab. Selbst durch die isolierten Fenster zum Balkon hat sich Orbi nicht stoppen lassen und sein Signal noch gut 25 Meter bis vor die Haustür geschickt. Zum Vergleich: WLAN-Systeme mit 802.11n haben es nicht einmal bis auf den Balkon geschafft.

Netgear Orbi überragt in Sachen Signalstärke alle anderen vorhandenen 2,4- (oben) und 5-GHz-WLANs (unten) überdeutlich. (Messung im Büro-Setting, ca. in der Mitte zwischen Orbi-Router und -Satellite) (Bildquelle: Smart Home AREA)

Die Orbi-Firmware war zum Testzeitpunkt V1.8.0.6. Für den Test nutzten wir ein Asus Zenbook UX31LA im Obergeschoss und einen per Gigabit-LAN-Kabel an den Orbi angeschlossenen Apple iMac im unteren Stockwerk. Beide Rechner waren mit einer SSD ausgerüstet, damit nicht der Massenspeicher als Flaschenhals wirkt. Orbi-Router und -Satellit waren ca. 8 Meter Luftlinie von einander aufgestellt und nur durch die Etagendecke voneinander getrennt.

Die zweite Testumgebung ist ein klassisches Büro mit mehreren Räumen auf einer Ebene. Orbi-Router und -Satellit befinden sich auf der gleichen Ebene in ca. 15 Meter Entfernung und sind durch zwei Mauern getrennt. Als Sende- bzw. Empfangsstation dient wieder das Asus Zenbook UX31LA und dieses Mal ein per Gigabit-LAN ins Netzwerk eingebundener PC – ebenfalls mit einer SSD ausgerüstet.

Zur Messung der Transferraten kopierten wir eine 2 GByte große Datei und in einem zweiten Kopiervorgang einen gleich großen Ordner mit 220 Dateien mithilfe des Orbi-Systems vom Notebook auf den iMac. Beide Vorgänge wiederholten wir jeweils mit dem integrierten WLAN-ac-Modul des Notebooks und dem Netgear AC1200-USB 3.0-WLAN-Adapter. Grund: Er verfügt über mehr WLAN-Antennen und einen moderneren Chipsatz als das Asus-Notebook. Dadurch nutzt er die WLAN-Technik von Orbi besser. In der Wohnung schalteten wir für ein zweites Szenario den Satelliten aus. Wir wollten dadurch sehen, wie stark die Basisstation d. h. der Orbi-Router im unteren Stockwerk ist und welchen Mehrwert wir durch den Satelliten erhalten.

Die Messergebnisse haben unsere Erwartungen weitestgehend erfüllt. In der Wohnungstestumgebung und über das interne WLAN-Modul des Asus-Notebooks haben wir für die 2-GByte-Datei 108 Sekunden und den 2-GByte-Ordner 144 Sekunden benötigt, um sie vom Notebook auf den iMac zu kopieren. Erweitert um den WLAN-ac-Adapter sah die Sache dann schon besser aus. Die Datei war in sehr zügigen 48 Sekunden (46,7 MByte/s = 373,6 Mbit/s), der Ordner in immerhin 80 Sekunden (31 MByte/s = 248 Mbit/s) übertragen. Der Flaschenhals sitzt also eindeutig beim WLAN-Endgerät beziehungsweise der darin verbauten WLAN-Technologie, denn theoretisch erreicht Orbi WLAN-ac-Transferraten von bis zu 1.733 Mbit/s. In der Praxis sind aber in einem WLAN-ac-Netzwerk selbst unter optimalen Bedingungen nur Transferraten zwischen 500 und 600 MBit/s drin.

2-Etagen-Wohnung

Intel Dual Band WLAN-AC7260

Netgear AC 1200 WLAN-USB-Adapter

Testdaten

Zeit

Max. Datenrate

Zeit

Max. Datenrate

2-GByte-Datei

108 Sek.

176 Mbit/s

48 Sek.

373,6 Mbit/s

2-GByte-Ordner

144 Sek.

152 Mbit/s

80 Sek.

248 Mbit/s

 

Trotz der größeren Distanz und zwei Mauern lagen die Messwerte auch in der Bürotestumgebung im grünen Bereich. Um zu sehen, wie Orbi mit unterschiedlichen WLAN-Endgeräten klar kam, verwendeten wir drei unterschiedliche WLAN-Sender: das integrierte Intel-WLAN-Modul im Asus-Notebook, den per USB 3.0 angeschlossenen WLAN-ac-Adapter D-Link DWA-192 und den Netgear AC1200 USB-3.0-WLAN-Adapter. Während die durchschnittlichen Transferraten im Falle des integrierten Intel-WLAN-Moduls und des D-Link DWA-192 in etwa auf gleich gutem Niveau lagen (113 – 133 Mbit/s), spielte der Netgear AC1200 USB-3.0-WLAN-Adapter quasi in einer anderen Liga. Seine durchschnittlichen Transferraten waren teilweise um 80 Prozent höher: 211 bzw. 229 Mbit/s.

Büro-Setting

Netgear AC1200 USB- 3.0-WLAN-Adapter

D-Link DWA-192

Intel Dual Band WLAN-AC7260

Testdaten

Zeit

Ø Datenrate

Zeit

Ø Datenrate

Zeit

Ø Datenrate

2-GByte-Datei

70 Sek.

229 Mbit/s

120 Sek.

133 Mbit/s

124 Sek.

129 Mbit/s

2-GByte-Ordner (220 Dateien)

76 Sek.

211 Mbit/s

141 Sek.

113 Mbit/s

138 Sek.

116 Mbit/s

 

Im zweiten Teil unseres Tests schlug sich Orbi zwar wacker, hatte aber einen schweren Stand. Ohne den Satelliten musste sich das Notebook direkt mit dem eine Etage tiefer aufgestelltem Orbi-Router verbinden. Vor allem ohne die Unterstützung des Netgear-WLAN-USB-Adapters kam es dabei ziemlich ins Schwitzen. Die 2-GByte-Datei war nun 529 Sekunden unterwegs, der 2-GByte-Ordner sogar 661 Sekunden. Mit WLAN-USB-Adapter maßen wir dagegen 67 bzw. 85 Sekunden. Dank der MU-MIMO-WLAN-Technologie hielt sich somit der Zeitverlust in Grenzen.

2-Etagen-Wohnung

Netgear AC 1200 WLAN-USB-Adapter

Intel Dual Band WLAN-AC7260

Testdaten

Zeit

Max. Datenrate

Zeit

Max. Datenrate

2-GByte-Datei

67 Sek.

296 Mbit/s

529 Sek.

33,6 Mbit/s

2-GByte-Ordner (220 Objekte)

85 Sek.

232 Mbit/s

661 Sek.

64 Mbit/s

 

Netgear Orbi: Erstklassige und stilvolle WLAN-Lösung mit sehr hoher Reichweite. (Bildquelle: Netgear)

Netgear Orbi hält was es verspricht. Auch ohne das beworbene Mesh-Netzwerk baut Orbi ein sehr leistungsstarkes WLAN mit ausgezeichneter Reichweite auf. Wie gut das Zusammenspiel von Router und Basis funktioniert, zeigen eindrucksvoll die Messergebnisse. Schade nur, dass die WLAN-Einstellungen auf eine einzige SSID begrenzt sind. Normalanwendern ist das zwar egal, Profis wollen aber bestimmt gerne wissen, mit welchem WLAN-Typ ihr Endgerät gerade verbunden ist. Davon abgesehen waren wir über die selbst für Laien sehr einfache Installation sowie die detaillierten und gut erklärten Einstellmöglichkeiten erfreut.

Bemerkenswert ist das für Netzwerktechnologie absolut untypisch Design, wodurch Orbi sich angenehm unauffällig in Ihr Zuhause integriert.

Im Prinzip einziger Wermutstropfen ist der happige Preis. So sehr Netgear Orbi in Design und Handhabung auf IT-unbedarfte Endkunden angepasst hat, für derzeit 430 Euro wird Netgear sicher nicht die breite Masse erreichen.

Test: Netgear Orbi

80%
80%
Gut

Stylisches WLAN-System mit großer Reichweite und gutem Datendurchsatz um WLAN- und LAN-Geräte auch in den entferntesten Räumen Ihrer Wohnung ins Netzwerk zu integrieren. Sehr leicht zu installieren und administrieren, aber auch recht teuer.

The Good
  1. Einfache und schnelle Installation
  2. Sehr große WLAN- Abdeckung
  3. Gute WLAN-Performance
  4. Unauffälliges Design
The Bad
  1. Hoher Preis
  • Leistung
    8
  • Ausstattung
    8
  • Funktionsumfang
    8
  • Handhabung
    10
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    6
  • User Ratings (0 Votes)
    0

Lieferumfang

1 x Orbi Router (RBR50), 1 x Orbi Satellite (RBS50), 1 x Netzwerkkabel (2 m), 2 x Netzteile, Kurzanleitung

Abmessungen

Jeder Orbi 169,4 x 59,3 x 225,8 mm

Gewicht

Jeder Orbi 889 Gramm

WLAN

Tri-Band-WLAN 802.11b/g/n 2,4 GHz (256-QAM-Unterstützung), 802.11a/n/ac 5 GHz (256QAM-Unterstützung)

Arbeitsspeicher

4 GB Flash und 512 MB RAM

Antenne

Sechs Hochleistungsantennen mit leistungsstarken Verstärkern

Beamforming

Implizites / Explizites Beamforming im 2,4- und 5-GHz-Band (1.733 + 866 + 400 MBit/s)

MU-MIMO

MU-MIMO-fähig für gleichzeitiges Daten-Streaming auf mehreren Geräten

Anschlüsse

Orbi Router 3 x Gigabit-LAN, 1 x WAN, 1 x USB 2.0

Orbi Satellit 4 x Gigabit, 1x USB 2.0

 

Merken

 
 

 

 

Gefällt Ihnen der Beitrag? Dann freuen wir uns über eine Bewertung.
[Durchschnittswertung: 4.6 (max. 5 Sterne) aus 11 Bewertungen]
Impressum Kontakt
Die mobile Version verlassen