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Test: Osram Lightify (Ledvance Smart+)

(Bildquelle: Osram)

Osram Lightify: Erste Schritte und Installation

Mit der smarten Beleuchtungslösung Osram Lightify gestalten Sie die Beleuchtung in Ihren vier Wänden ganz nach Ihrem Geschmack. Der Hersteller stellt eine Vielzahl von Komponenten bereit, die Sie flexibel miteinander kombinieren können. Per Smartphone dimmen Sie die LED-Lampen und kontrollieren deren Lichtfarbe. Ob das so einfach geht, wie sich das viele vorstellen, klären wir im Test.

Osram Lightify: Flexibel erweiterbares System

Interessieren Sie sich für das Osram Lightify-System, kaufen Sie sich zunächst das Lightify Starter Kit. Dieses besteht aus einer LED-Lampe und dem mit einer Kantenlänge von 6 cm recht kompakten, würfelförmigen Lightify Gateway, das die Form eines Steckernetzteils besitzt. Dieses Gateway bildet die Steuerungszentrale für das ganze System und verbindet Ihr bestehendes WLAN mit dem ZigBee-Funksystem der Lightify-Lampen.

Das Osram Lightify Starter Kit besteht aus einer LED-Glühbirne und dem Lightify Gateway.
Das Osram Lightify Starter Kit besteht aus einer LED-Glühbirne und dem Lightify Gateway. (Bildquelle: Osram)

Benötigen Sie weitere Lampen, erweitern Sie das Lightify-System ganz nach Bedarf mit einer Vielzahl von verschiedenen Leuchten und Schaltern. Diese reichen von einfachen Birnen mit E27-Sockel, über GU10-Spots, einer schaltbaren Steckdose, tragbarem Schalter und LED-Streifen bis hin zu Garten-Spots. Für den Test hat uns der Hersteller eine breite Auswahl an Komponenten zur Verfügung gestellt und wir waren von Verarbeitung und Aussehen wirklich angetan. Alle Teile des Lightify-Systems wirken elegant und wertig.

Das Osram-Lightify-System ist derzeit nur in wenige Smart-home-Systeme integrierbar. Beispielsweise können Sie es nicht mit IFTTT oder KNX kombinieren. Auf der anderen Seite ist es zu e-Q3 Homematic (CCU2), Telekom Qivicon und Philips Hue kompatibel. Im Prinzip ist das aber eine reine Software-Angelegenheit. Mit einem einfachen Update bzw. der Integrierung weiterer Schnittstellen kann Osram das Lightify-System zu weiteren Smart-home-Systeme öffnen.

Grundsätzlich fällt die Installation der Osram-Lightify-Komponenten leicht. Sie benötigen ein WLAN, die passenden Zugangsdaten und ein Smartphone oder Tablet (Google Android oder Apple iOS). Doch hier lauert bereits die erste Fehlerquelle: Auf dem iPad finden Sie die Lightify-App nämlich nur, wenn Sie die Suche auf „nur iPhone“ stellen. Osram hat seine App scheinbar nur für ältere iPhones entwickelt, entsprechend sieht sie auf dem iPad und dem iPhone 6 etwas pixelig aus. Bei der Android-Version gibt es diese Probleme nicht.

Osram Lightify: Die Installation

Die Lightify-App führt den User zwar Schritt für Schritt durch die Erstinstallation, toleriert aber keine Fehler. Wer zurückgeht, muss alle Daten (Seriennummer, Username, Email-Adresse usw.) noch mal eingeben, auf den Aktivierungscode warten und diesen dann ebenfalls eingeben. Jetzt dürfen Sie endlich das Lightify Gateway einstecken, bevor es mit der App weitergeht. Nun folgt ein Ausflug in die Einstellungen Ihres Smartphones oder Tablets, wo Sie sie so ändern, dass sie sich mit dem WLAN des Lightify-Gateways verbinden. Und dann – wenn alles geklappt hat – dürfen Sie schließlich noch dem Lightify Gateway Ihr heimisches WLAN bekannt machen und das Passwort eintragen.

Warum Sie überhaupt einen Account benötigen, erklärt weder die App noch die Bedienungsanleitung. Uns hat das zunächst irritiert. Ihren Lightify-Account wissen Sie erst zu schätzen, wenn Sie die App auf weiteren Tablets oder Handys installieren. Anmeldedaten eingeben – schwupps – fertig. Wer sich ganz genau an die Anweisungen der App hält, hat nach einigen Minuten ein startklares Lightify-System, ansonsten dürfen Sie die nervenaufreibende Prozedur noch mal absolvieren. Haben Sie diese am Anfang nicht ganz kleine Hürde genommen, sollten Sie als nächstes alle Lampen und einen eventuell vorhandenen Plug anschließen.

Nachdem wir also die Ersteinrichtung geschafft hatten, begrüßte uns zum ersten Mal der Hauptbildschirm der Lightify-App. Allerdings fühlten wir uns ziemlich alleingelassen, da es keinen Assistenten gibt, der die verschiedenen Bereiche der App erklärt. Da hilft also nur Herumspielen, und nach einer Weile kamen wir auch hinter die Geheimnisse der Lightify-App – bis auf eines, aber dazu gleich. Zunächst meldeten wir alle Komponenten am System an: Lampen brauchen Sie nur einzuschalten und den Suchlauf in der Lightify-App zu starten, bei Plug und Switch halten Sie eine Taste am Gehäuse des Geräts gedrückt. Welche Taste das ist steht im Zweifelsfall in der jeweiligen Bedienungsanleitung. Geräte, die nicht auf Anhieb gefunden werden, schalten Sie aus und wieder ein. Starten Sie dann den Suchlauf erneut. Im Test hat es auch nicht immer auf Anhieb geklappt. Führt die Lightify-App dann alle Geräte auf, geht es weiter.

Die Osram Lightify App gibt es für Smartphones und Tablets mit iOS- und Android-Betriebssystem. (Bildquelle: Osram)

Wir erstellten für die verschiedenen Räume (in unserem Fall Wohnzimmer und Büro) zwei entsprechend benannte Gruppen in der Lightify-App und wiesen ihnen die Geräte je nach Standort zu. Alle Geräte einer Gruppe lassen sich dann bequem per Klick in der App ein- und ausschalten. Richtig interessant wird es aber erst mit Szenen, die den Lampen bestimmte Lichtfarben und Helligkeiten zuweisen und die Sie auf Knopfdruck abrufen. Dazu müssen Sie aber erst herausfinden, wie Sie Szenen erstellen, denn die Funktion hat der Hersteller gut versteckt. Nur ein Tipp auf das Symbol der Gruppe (nicht auf den Namen!) führt Sie zu den Einstellungen der Gruppe und dort zur Erstellung einer Szene. Hat man das einmal verstanden, ist es ganz einfach.

In der Osram Lightify-App haben Sie einen guten Überblick über Ihre Geräte und fassen diese zu Gruppen zusammen. (Bildquelle: Matthias Semmlinger)

Osram Lightify: Es werde licht und farbig

Hier können Sie nun je nach Lightify LED-Lampe Helligkeit, Lichttemperatur und Lichtfarbe einstellen, als eigene Szene abspeichern oder eine von Osram vordefinierte „dynamische Szene“ aktivieren. Letztere führten im Test aber teils zu unangenehmem Flackern, was wir nur durch Ein- und Ausschalten der Lampe beheben konnten. Auch beim Abspeichern von Szenen lauert ein Fallstrick, denn zunächst verschwanden gerade gespeicherte Szenen plötzlich wieder aus der App. Erst nachdem wir die komplette Gruppe einmal aus- und wieder eingeschaltet hatten, funktionierte das Speichern der Gruppe. Wer mag, kann auch noch Timer oder ein Aufwachlicht programmieren, das geht ebenso einfach wie bei den anderen Funktionen, die Funktion haben wir aber nicht getestet.

Jeder der vier Ecken des Osram Lightify Switch können Sie mit zwei Funktionen (kurz oder lang drücken) belegen. (Bildquelle: Osram)

Eine Sonderstellung nimmt der Osram Lightify Switch ein. Dieser batteriebetriebene Funkschalter arbeitet mit einer Knopfzelle, und wird wie die anderen Komponenten durch Drücken und Starten des Suchlaufs ins Lightify-System eingebunden. Der Switch ist gut verarbeitet, fühlt sich wertig an und fällt auch in stylisheren Umgebungen nicht unangenehm auf. Er ersetzt die Bedienung per App zwar nicht, ergänzt sie aber sinnvoll. Über die Lightify-App legen Sie für jede der vier Schalterecken Aktionen fest, die bei kurzem beziehungsweise langem Druck ausgelöst werden, bei unserem Modell insgesamt also bis zu acht Aktionen. So schalten Sie etwa eine Gruppe ein und aus oder rufen eine bestimmte Szene ab – die Möglichkeiten sind vielfältig. Zur Montage liefert Osram eine Magnet-Halterung mit, die Sie ganz simpel an der Wand befestigen können. Möchten Sie den Lightify Switch dann in Ihrer Reichweite haben, nehmen Sie ihn einfach aus der Magnethalterung und legen ihn zum Beispiel auf den Wohnzimmertisch – praktisch. Ist er dagegen an der Wand montiert, geht er von Optik und Größe fast als herkömmlicher Lichtschalter durch.

Neben der oben vorgestellten Lightify Classic A RGBW mit einstellbarer Lichtfarbe (2.000 bis 6.500 Kelvin) gibt es auch noch die Lightify Classic A TW (TW steht für Tunable White), die zwar immer Weiß leuchtet, deren Lichttemperatur (Weiß-Tönung) sich aber per App von 2.700 bis 6.500 Kelvin einstellen lässt. Gefallen Ihnen Lichtbänder, bietet Osram mit dem Lightify Flex RGBW ebenfalls ein passendes Produkt mit einstellbarer Lichtfarbe (2.700 bis 6.500 Kelvin). Die Streifen sind insgesamt 2 m lang und verfügen über 120 LEDs. Sogar Gartenspots können sie kaufen, wahlweise RGB-fähig oder mit Lichtfarbe weiß.

Während Sie mit Osram Lightify Gardenspot (links) Ihren Garten in allen Farben erstrahlen lassen können, dienen die dünnen Lightify Flex als unsichtbare Lichtquelle in der Wohnung. (Bildquelle: Osram)

Ach ja: Wer unvernetzte Geräte oder Lampen mit Lightify schalten möchte, kann dies recht einfach mit dem Lightify Plug lösen. Sie stecken die Funksteckdose zwischen Gerät und Wandsteckdose und können sie dann bequem per App schalten. Dank einer hohen Schaltlast von 3.680 W (16 A) funktioniert dies auch bei stromhungrigen Verbrauchern problemlos, und die Verarbeitung ist tadellos. Weitere Infos zu den Komponenten finden Sie in den technischen Daten.

Osrams Lightify-Programm enthält neben farbigen und weißen LEDs auch den Lightify Plug, mit dem Sie beliebige Geräte schalten können. (Bildquelle: Osram)
Osram Lightify: Gutes, auf ZigBee-Funk basierendes und ausbaufähiges Beleuchtungssystem.

Im Test gefällt uns das smarte Beleuchtungssystem Osram Lightify durch eine breite Auswahl an LED-Lampen, Leuchten und Vernetzungskomponenten sowie hoher Verarbeitungsqualität. In die Apps sollte der Hersteller aber noch mehr Energie stecken. Denn Anwender erwarten von einem derartigen System, dass es problemlos und einfach funktioniert, statt dem Anwender Stolpersteine in den Weg zu legen. Wenn der Hersteller seine Hausaufgaben erledigt und sich noch mehr zu anderen Smart-home-Systemen öffnet, kann Lightify schon bald ein prima Smart-Light-System werden – zumal die Preise etwas niedriger sind, als beim Philips Hue-System. So sind wir noch nicht ganz zufrieden.

Alternative:

Philips bietet mit seinem Hue-System ebenfalls ein smartes Beleuchtungssystem mit vielen verschiedenen Komponenten. Der niederländische Hersteller verkauft seine Lampen aber schon deutlich länger. Die Preise sind etwas höher, dafür ist das System etwas ausgereifter.

Test: Osram Lightify (Ledvance Smart+)

76%
76%
Befriedigend

Hochwertiges, smartes Beleuchtungssystem mit genügend Komponenten für den Innen- und Außenbereich. Installation und Kompatibilität zu anderen Smart-home-Systemen ist verbesserungsfähig.

Pro
  1. Verarbeitungsqualität
  2. Innen- und Außenleuchten
  3. Genügend Komponenten
  4. Hue-kompatibel
Kontra
  1. Installation etwas holprig
  2. Noch recht geschlossenes System
  • Installation
    6
  • Handhabung
    6
  • Funktionsumfang
    8
  • Verarbeitungsqualität
    10
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    8
  • User Ratings (1 Votes)
    7.5

Osram Lightify Gateway

Maße

60 x 60 x 80 mm

Protokolle

WLAN, ZigBee Light Link

Osram Lightify Classic A RGBW

Gewinde

E27

Leistung

10 W (als Ersatz für 60 W Glühbirne)

Farbtemperatur

2.000 bis 6.500 Kelvin

Merkmale

Helligkeit, Lichttemperatur, RGB-Farbe einstellbar

Osram Lightify Classic A TW

Gewinde

E27

Leistung

9,5 W (als Ersatz für 60 W Glühbirne)

Farbtemperatur

2.700 bis 6.500 Kelvin

Merkmale

Helligkeit und Lichttemperatur einstellbar

Osram Lightify Flex RGBW

Länge

2 m

Anzahl LEDs

120

Leistung

18 Watt

Farbtemperatur

2.700 bis 6.500 Kelvin

Merkmale

Helligkeit, Lichttemperatur, RGB-Farbe einstellbar

Osram Lightify Switch

Stromversorgung

per CR2540-Knopfzelle

Schalter

4, programmierbar

Schaltmöglichkeiten

8 (kurzes oder langes Drücken jedes Schalters)

Reichweite

Ca. 30 m

Abmessungen

64 x 64 x 13 mm

Osram Lightify Plug

Max. schaltbare Leistung

3.840 Watt

 

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