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Test: Meater – das kabellose Grillthermometer

(Bildquelle: Smart Home AREA)

Meater: Fazit und Wertung

Meater ist ein smartes Koch- und Grillthermometer, das aus einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne von Apption Labs hervorging. Nicht nur in der Grillsaison sollen mit ihm perfekte Steaks, leckere Braten und saftige Hähnchen so gut gelingen, als hätte sie ein Profikoch oder Grillmeister gezaubert. Es eignet sich für Fleisch vom Schwein, Rind und Lamm sowie Geflügel und Fisch. Der Clou: Sie müssen während des Kochens oder Grillens nicht mal in der Nähe von Grill und Ofen sein. Alle Informationen und Warnungen sendet das Meater an die App (iOS, Android) auf Ihrem Smartphone oder Tablet. So können Sie sich bequem zu Ihren Gästen setzen und dennoch sicher sein, dass Ihnen das Fleisch genauso gelingt, wie Sie es sich vorstellen.

Ob sich die Investition von 100 Euro in das Koch- und Grillthermometer lohnt, muss das Meater im Test zeigen. Dafür werden wir das Versprechen von Apption Labs d. h. punktgenaues Grillen, Kochen und Garen von Fleisch, in der Praxis testen.

Ist das Meater einfach nur ein smartes Grillthermometer zum Angeben, oder steckt mehr dahinter? Klar, nur ein Test kann eine befriedigende Antwort auf diese Frage liefern. Doch bereits vor dem Anheizen, vielen uns Vorteile auf.

Planbarkeit: Da das Meater die exakte Kerntemperatur als entscheidendes Kriterium für einen gelungen Grill- oder Garvorgang hernimmt, und sich diese bzw. das Ende der Zubereitungszeit in der App stets ablesen lässt, können Sie das Drumherum wesentlich besser planen. Sie müssen sich nicht mehr rein auf das Aussehen und die Konsistenz verlassen oder die Kochzeit abschätzen.

Flexibilität: Während des Kochens oder Grillens müssen Sie nicht mehr am Grill stehen, sondern können sich relativ frei bewegen und anderen Aufgaben widmen. Vorausgesetzt, Sie befinden sich in der Funkreichweite des Meaters, hält Sie die App stets auf dem Laufenden.

Leistungsmessung: Erreicht Ihr Ofen wirklich die eingestellte Temperatur, oder bleibt er darunter? Wie heiß wird es auf dem Grillrost oder in einem Kugelgrill? Als dass lässt sich mit dem Meater sehr gut messen. Mitunter klärt sich damit die Frage, warum Ihnen manche Gerichte im Ofen nicht gelingen. Denn wer überprüft schon die Ofenleistung?

Keine Temperaturänderung: Da Sie zur Prüfung des Gar- oder Grillgutes den Ofen bzw. den Grill nicht öffnen müssen, gibt es keine Temperaturveränderungen, die sich negativ auf das Fleisch oder die Garzeit auswirken.

Keine defekten Kabel und Türen: Bei herkömmlichen Koch- und Grillthermometern bilden Messfühler und Temperaturanzeiger entweder eine feste Einheit und befinden sich im Garraum, oder beide Teile sind mit einem Kabel verbunden. In letzterem Fall ist dann die Temperaturanzeige außerhalb des Garraums. Bei Ersterer Variante fällt das Ablesen der Kerntemperatur durch die gläserne Ofentür schwer oder geht wie bei einem geschlossenen Grill gar nicht. Bei der zweiten quetschen Sie das Kabel und die Dichtung der Ofentür. Beide Varianten sind auf Dauer nicht wirklich optimal. Bei einer Funkverbindung zwischen Fühler und Anzeige, wie beim Meater, passiert ihnen das nicht.

Meater: Die Aufbewahrungsstation ist gleichzeitig die Ladestation des Grillthermometers.
Meater: Die Aufbewahrungsstation ist gleichzeitig die Ladestation. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Das Meater wird in einer unspektakulären, braunen Pappschachtel geliefert. Offenbar wollen die Kalifornier damit ihre grüne Ader zum Ausdruck bringen – lobenswert. Darin befindet sich die Ladestation aus Holz und das eigentliche Objekt der Begierde: das Meater. Die Ladestation passt zum Grill- und Kochambiente. Sie ist schnörkellos und funktional wie ein Messerblock designt und fühlt sich auch so wertig an. Auf der Rückseite bedeckt eine magnetisch befestigte Platte das Batteriefach, in dem bereits eine austauschbare AAA-Batterie liegt.

Laut Apption Labs reicht ihre Ladung aus, um das smarte Grillthermometer bis zu 100 Mal aufzuladen. Eine Ladung soll für 24 Stunden Grilleinsatz reichen. Den Ladestatus erfahren Sie, wenn Sie auf der Oberseite der Ladestation den kleinen, eingelassenen Knopf drücken. Leuchtet die LED darunter grün auf, hat die Batterie noch genügend Energie. Wenn nicht, müssen Sie sie demnächst austauschen. Praktisch: In die Rückseite der Ladestation sind zwei Magnete eingebaut, mit denen Sie sie zum Beispiel am Grill, Rauchabzug oder Kühlschrank befestigen.

Das Meater muss bis zu dieser Kerbe im Gargut stecken. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Das einem dünnen Kugelschreiber ähnelnde Meater misst 130 x 6 mm und wiegt nur 12 Gramm. Kenner von Grillthermometern werden jetzt sicherlich stutzig. Denn ja, das Meater ist etwas dicker als übliche Grillthermometer. Das sollte Sie aber nicht verwundern. Im Gegensatz zu diesen „dummen“ Varianten, steckt im Meater die ganze smarte Technik. Dazu zählen ein Bluetooth-Modul, ein Akku (+1.000 Ladezyklen Lebenszeit) samt Ladetechnik und zwei Temperatursensoren. Deren Trennung zeigt eine Kerbe in der Mitte des Stahlstiftes an.

Bis zu dieser Markierung muss das Grillthermometermit der Spitze voran in der dicksten Fleischstelle stecken. Nur so kann es effektiv die Kerntemperatur von bis zu 100° Celsius ermitteln und genau auf die kommt es an. Die hintere Hälfte mit dem schwarten Ende misst die Umgebungstemperatur (Ambient temperature), d. h. die Temperatur im Garraum (Ofen, Grill usw.). Dieser Sensor hält laut Apption Labs Temperaturen bis zu 275° Celsius aus.

Das Meater aktivieren Sie, in dem Sie es aus der Ladestation nehmen. Es stellt dann sofort eine Bluetooth-Verbindung zu Ihrem Smartphone oder Tablet her. Vorher sollten Sie natürlich die Meater-App (Android, iOS) installiert haben. Es gibt sogar einen Meater-Skill für Amazon Alexa. Zum Aufladen drücken Sie das smarte Grillthermometer einfach wieder in die Aussparung der Ladestation.

Meater reinigen

Nach jedem Einsatz säubert man natürlich seine Grill- und Kochutensilien und dazu gehört auch das Meater. Laut Apption Labs ist es zwar staubdicht und wasserfest, aber nicht wasserdicht. Sprich, eine lange Zeit unter Wasser verträgt es nicht. In die Spülmaschine sollten Sie das smarte Grillthermometer darum nicht legen. Kurz unter fließendes, warmes Wasser halten und abwaschen hat für uns im Test wunderbar funktioniert.

Die Meater-App gab es zum Testzeitpunkt nur in englischer Sprache. Seit 03.08.2018 ist die App aber auch in Deutsch, Französisch und Finnisch erhältlich. Aus Zeitgründen haben wir die Wertung korrigiert, aber die Screenshots gelassen, wie Sie zum Testzeitpunkt waren. Die App ist recht einfach aufgebaut und zeigt in der Hauptansicht die Kern-, Ziel- und Umgebungstemperatur sowie die noch verbleibende Zeit, bis zum Ende der Garzeit. In der unteren Leiste bauten die App-Entwickler die Zugänge zum Hilfesystem, der Timeline für bereits erfolgte Einsätze und sehr gelungenen Beispielvideos für bestimmte Gerichte ein.

Die Meater-App ist ziemlich einfach gehalten. Gut so, denn Sie wollen ja grillen oder kochen und nicht Zeit mit konfigurieren verschwenden. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Mit einem Druck auf das Zahnrad gelangen Sie ins Einstellungsmenü. Dort legen Sie zum Beispiel die Temperatureinheit (Celsius / Fahrenheit) und die Klänge für bestimmte Aktionen fest. Wer keine Statusmeldungen des smarten Grillthermometers auf seinem Display sehen will, kann sie automatisch nach zehn Sekunden ausblenden lassen. Ebenfalls praktisch: die App informiert Sie auf Wunsch fünf Minuten vor Ende der Garzeit.

Überwachung total: Meater Link und Meater Cloud

Für den Meater Link benötigen Sie in zweites Handy, Tablet oder den Meater Block. (Bildquelle: Meater)

Mit den beiden Funktionen Meater Link und Meater Cloud erweitern Sie indirekt die Funkverbindung zum smarten Grillthermometer. Wenn Sie sich während des Grill- oder Kochvorgangs über die Bluetooth-Reichweite hinausbewegen, aber dennoch die Meater-Statusmeldungen erhalten wollen, aktivieren Sie das kostenlose Meater Link. Ein Smartphone, Tablet oder Meater Block verbleibt dabei in der Bluetooth-Reichweite des Meaters. Es dient quasi als Relaisstation und stellt die Meater-Informationen allen anderen Smartphones und Tablets mit Meater-App im gleichen lokalen WLAN zur Verfügung – im Endeffekt, Ihr gesamtes Smart Home.

Via Meater Cloud können Sie von überall auf die Meater-Daten zugreifen. (Bildquelle: Meater)

Wie es der Name andeutet, geht Meater Cloud über die Reichweite von Meater Link hinaus. Es sendet die Meater-Daten nicht ins lokale WLAN sondern in eine Cloud. Solange Sie eine Datenverbindung zur Meater Cloud (LTE, UMTS, WLAN usw.) haben, sehen Sie von überall, wie es zum Beispiel gerade um das Pulled Pork-Fleisch oder das Grillhähnchen im Ofen steht – egal ob Sie gerade im Supermarkt stehen oder noch schnell mit dem Hund eine Runde um den Block laufen. Apption Labs hat aber mit der Meater Cloud noch mehr vor. Auf der Liste für zukünftige Funktionen stehen bereits ein Web-Portal (wahrscheinlich als App-Alternative) und die Integration in Smart-Home-Systeme bzw. die Verbindung zu anderen smarten Produkten.

Mehr Meater: Der Meater Block

Der Meater Block ist Ladestation und Bluetooth-WLAN-Bridge in einem. (Bildquelle: Meater)

Wer sich einmal an das Kochen und Grillen mit dem Meater gewöhnt hat, will vielleicht nicht nur ein Fleischstück sondern mehrere damit bestücken. Um diesen Wunsch nachzukommen hat Apption Labs  den Meater Block entwickelt. Er beinhaltet vier Meaters, ein Touch-Display und fungiert als Bluetooth-WLAN-Bridge. Eine Bluetooth-Verbindung mit Ihrem Handy oder Tablet ist dann nicht mehr nötig. Die Reichweite erhöht sich dramatisch, denn sie hängt dann nur noch von der Abdeckung Ihres WLANs ab. Im Endeffekt benötigen Sie sogar nicht mal mehr ein Smartphone oder Tablet, denn alle Einstellungen sollen sie auch über das integrierte Touch-Display vornehmen können. Der Meater Block soll demnächst für rund 270 Euro auf den Markt kommen.

Das Meater muss in der dicksten Stelle des Gargutes stecken. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Die Anwendung des Meaters ist sehr einfach und geht schnell. Für den Test haben wir uns eines der berühmtesten bayrischen Gerichte herausgesucht: einen Schweinebraten aus der Schulter mit einer ordentlich Fettschicht für eine leckere Kruste und Dunkelbiersoße. Wir steckten das Meater bis zur Markierung seitlich in den gewürzten und eingeschnittenen Schweinebraten. Bei einem dicken Schweinebraten, Steak oder Geflügel ist das kein Problem. Bei anderen Fleischstücken wie z. B. Spareribs kann die Platzierung allerdings eine Herausforderung sein.

In nur vier Schritten sind Sie durch das Meater-Setup und starten den Garvorgang. (Bildquelle: Smart Home AREA)

In der App starten wir mit einem Druck auf den Dreiviertelkreis das Setup. Sie können unter den Voreinstellungen ein Setup wählen (Guided Cook) oder alles selbst bestimmen (Custom Cook). Wir entschieden uns für die Guided-Cook-Version, um zu sehen, wie smart das Meater wirklich ist d. h. wie gut es ohne unser weiteres Zutun kocht und grillt. Für einen Schweinebraten wählten wir das Schweinesymbol (Pork), dann Shoulder und im letzten Menü die Voreinstellung Well Done. Wer will, kann die empfohlene Kerntemperatur nach oben und unten korrigieren. Anschließend schoben wir den mit Bier angegossenem Schweinebraten sowie dem Bratengemüse in den Ofen und starteten mit einem Druck auf Start cook in der Meater-App die Überwachung des Garvorgangs.

Die App schätzt daraufhin die Garzeit und zeigt diese nach ein paar Minuten an. Interessant: In einem Diagramm sehen Sie sehr schön den Verlauf der Kern- und Umgebungstemperatur. Dabei stellten wir den großen Unterschied zwischen der am Ofen eingestellten und tatsächlichen Temperatur fest: die 160° Celsius Ober- und Unterhitze erreichte der Ofen nur ganz am Ende der Garzeit. Eine sehr hilfreiche Information, die Rückschlüsse auf das Leistungsvermögen des Ofens zu lässt.

Während des Garvorgangs testeten wir auch die Bluetooth-Reichweite. Bei freier Sicht auf den Ofen und geschlossener Ofentür hält das Meater tadellos die Verbindung innerhalb des von Apption Labs versprochenen 10-Meter-Radius. Ist eine Mauer dazwischen, bricht die Verbindung aber nach ca. acht Metern ab. Bewegten wir uns aber wieder in die Funkreichweite, nahmen Grillthermometer und Handy sofort die Funkverbindung auf und die App aktualisierte in sekundenschnelle die Darstellung. Für den Einsatz im Freien ist das Ok. Im Haus sollen Sie sich für eine permanente Funkverbindung besser nur ein Zimmer vom Ofenstandort entfernt aufhalten. Eine bessere Funkverbindung verschaffen die vorher angesprochenen Meater-Link und Cloud-Funktionen sowie der Meater Block.

Fünf Minuten vor Ende des Garvorgangs erinnerte uns die App daran, dass der Schweinebraten bald fertig ist. Nach Ende der Garzeit und einer von der App empfohlenen Ruhezeit, war das Urteil einstimmig: ein perfekter Schweinebraten, durchgebraten und dennoch saftig. Das kleine Loch, dass das Meater im Fleisch hinterlässt, ist absolut verschmerzbar und wirkte sich nicht nachteilig auf die Saftigkeit des Fleisches aus. Übrigens wiederholten wir das Grillen und Kochen mit dem Meater noch ein paar Mal mit anderen Rinder- und Schweinefleischstücken. Das Ergebnis war immer absolut zufriedenstellend.

Test bestanden: Dank des Meater gelang uns ein perfekter Schweinebraten. (Bildquelle: Smart Home AREA)
Meater: Das smarte Grillthermometer hat im Test unsere Erwartungen voll erfüllt. (Bildquelle: Meater)

Wir sind vom Meater ziemlich begeistert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Grillthermometern ersparte uns das Meater aus dem Grill und Ofen heraushängende Kabel, oder noch schlimmer, das mehrmalige Garraumöffnen, um die Kerntemperatur abzulesen. Das Meater und die Meater-App erledigten ihren Job sehr gut und erfüllten unsere hohen Erwartungen. Selbst unsere selbst ernannten und sehr skeptischen Grillmeister waren schwer beeindruckt, als uns mithilfe des Meaters auf Anhieb ein perfekter Schweinebraten gelang. Ein ausdrückliches Lob gebührt den App-Entwicklern für die unkomplizierte und informative Meater-App. Der Preis für das Meater ist zwar auf den ersten Blick etwas hoch, allerdings dürfen Sie sicher sein, dass Sie Ihre Gäste immer mit perfekt gegrillten oder gekochten Fleischstücken bewirten, ohne ständig am Herd zu stehen oder ein Grillmeister zu sein.

Test: Meater

92%
92%
Sehr gut

Hochwertiges, smartes Grillthermometer, das im Test stets perfekte Ergebnisse brachte, zu einem etwas hohen Preis.

Pro
  1. Hohe Verarbeitungsqualität
  2. Sehr einfache(s) Installation / Setup
  3. Temperaturverlauf als Graph
  4. Perfekte Grill- und Kochergebnisse
  5. Kabellose Ladestation
  6. Aufbewahrungsbox
  7. Alexa-Skill
Kontra
  1. Etwas hoher Preis
  • Verarbeitungsqualität
    9
  • Funktionsumfang
    10
  • Installation
    10
  • Handhabung
    9
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    8
  • User Ratings (0 Votes)
    0

Material

Edelstahl und Holz

Messsensoren

Je ein Innen- und Außensensor (Kern- und Umgebungstemperatur)

Arbeitstemperatur

Innensensor bis 100° Celsius, Außensensor bis 275° Celsius

Funkverbindung

Bluetooth LE

Energie

Integrierter, wiederaufladbarer Akku (bis zu 1.000 Mal)

Ladegerät

Ladestation ist die Aufbewahrungsbox, austauschbare AAA-Batterie lädt Meater bis zu 100 Mal

Abmessungen

Ladestation: 157 x 37 x 28 mm

 

Meater: 130 x 6 mm

App

iOS und Android

 

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