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Test: Ecovacs Deebot 710

(Bildquelle: Ecovacs)

Ecovacs Deebot 710: Ausstattung und Funktionsumfang

Der Ecovacs Deebot 710 gehört unter den Staubsaugerrobotern zu den günstigen Mittelklassemodellen. Aktuell liegen die meisten Preise zwischen 300 und 350 Euro. Angesichts seiner Leistungsdaten ein bemerkenswerter Preis. Denn während so gut wie alle smarten Reinigungsroboter dieser Preisklasse nur mit einer App steuerbar sind, gehört der Ecovacs Deebot 710 zu den wenigen Staubsaugrobotern, die auch auf Sprachkommandos reagieren. Genauer gesagt ist der Ecovacs-Staubsaugroboter kompatibel zu den Sprachassistenten Amazon Alexa und Google Assistant.

Im Test muss der Ecovacs Deebot 710 aber nicht nur beweisen, dass er auf Sprachkommandos reagieren kann. Auch die Reinigungsfähigkeit, Bedienbarkeit und noch einiges mehr stehen auf dem Testplan.

Ecovacs Deebot 710 Test Unpack Zubehör
Ecovacs Deebot 710 inklusive allem Zubehör aus dem Paket. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Das Paket enthält die kompakte Ladestation, den gefühlt hochwertigen Deebot 710, vier Seitenbürsten, einen zweiten Feinstaubfilter, ein Reinigungstool und eine kleine Fernbedienung. Letztere finden die meisten zwar überflüssig, aber nicht alle besitzen einen smarten Lautsprecher wie einen Amazon Echo oder wollen ständig ihr Smartphone zücken, um den Staubsaugerroboter zu bedienen. Die Verbindung zu Ihrem WLAN-Router baut der kleine Staubsaugerroboter über 2,4-GHz-WLAN (802.11 b/g/n) auf. Die 5-GHz-Verbindung unterstützt er nicht.

Der Ecovacs Deebot 710 kennt drei Reinigungsmodi: Automatik (erkundet und reinigt das komplette Gebiet), Kante (fährt gezielt Ecken und Kanten ab) und die Punktreinigung für einen kleinen, ganz besonders dreckigen Bereich. Zusätzlich lässt sich die Saugkraft von Standard auf Maximal verändern. Im Max-Modus verdoppelt sich zwar die Saugleistung, die Lautstärke erhöht sich aber deutlich.

Zur Orientierung in den Räumen verwendet der Ecovacs Deebot 710 eine Kamera an der Oberseite und Infrarotsensoren. Zusätzlich setzt Ecovacs einen fortschrittlichen SLAM-Grafikalgorithmus ein, der alle Räume in Ihrer Wohnung bzw. Ihrem Haus abbildet. Der Hersteller fasst das Ganze unter dem Begriff Smart Navi 2.0 zusammen. Die mit der Zeit gewonnenen Informationen nutzt der Deebot 710 um möglichst effizient zu arbeiten, d. h. er entwickelt und optimiert ein systematisches Reinigungsmuster, um Wiederholungen oder das Auslassen bestimmter Stellen zu vermeiden.

Den Ecovacs Deebot 710 funktionsbereit aufzubauen und in Betrieb zu nehmen ist kinderleicht. Da Akku und Feinstaubfilter bereits ab Werk eingebaut sind, müssen Sie nach dem Auspacken lediglich die Ladestation mit Strom versorgen, die kleinen Seitenbürsten anstecken und den Staubsaugroboter in Ihr Smart-Home-Netzwerk integrieren. Für Letzteres laden Sie sich einfach die App (Android und iOS) auf Ihr Smartphone und folgen den verständlichen Anweisungen des deutschsprachigen Installationsassistenten. Im Test war der Deebot 710 so in wenigen Minuten betriebsbereit.

Sprachkommandos für Amazon Alexa und Google Assistant

Der Ecovacs Deebot 710 ist zu Amazon Alexa und dem Google Assistant kompatibel. Sehr gut, denn dadurch ist der Saugroboter in den beiden größten sprachsteuerbaren Smart-Home-Systemen einsetzbar.

Alexa-Sprachbefehle an den Deebot 710:

Alexa, starte die Reinigung mit Deebot.

Alexa, stoppe die Reinigung mit Deebot.

Alexa, sage Deebot pausiere die Reinigung.

Alexa, sage Deebot die Reinigung fortzusetzen.

Alexa, frage Deebot was er gerade tut?

Alexa, sage Deebot er soll zur Ladestation fahren.

Alexa, frage Deebot wo er ist?

Alexa, sage Deebot suche meinen Roboter.

Google Assistant-Sprachbefehle an den Deebot 710:

Staubsauger zur Ladestation schicken

Lad den Staubsauger auf

Staubsauger aufladen

Wird der Staubsauger aufgeladen?

Pausiere das Staubsaugen

Mit dem Staubsaugen anfangen

Was macht mein Staubsauger?

Ist der Staubsauger an?

Mit Waschmaschine weitermachen

Fang an Staub zu saugen

Die Liste der Google-Assistant-Sprachbefehle wird stetig aktualisiert und steht zum Nachlesen auf der Google-Assistant-Seite bereit.

Im Test funktionierten sowohl die Sprachbefehle über einen Amazon Echo Plus als auch über einen Google Home einwandfrei. Nach der ersten Einrichtung in der Ecovacs Home App bedienten wir den Ecovacs Deebot 710 sogar überwiegend via Sprachbefehl, weil es einfacher und schneller geht, als ständig das Handy herauszuholen und die App zu starten. Praktischerweise gibt der Deebot 710 Rückmeldungen gut hörbar mit einer freundlichen, deutschen Frauenstimme wieder. Während der Installation verwendet der Saugroboter zwar noch eine englische Stimme, doch das lässt sich später in der App ändern.

Bedienung mit der Ecovacs Home App

Statt mit der alten Ecovacs App steuern Sie den Deebot 710 mit der neuen Ecovacs Home App (Android, iOS). Besitzer eines Deebot 600, 601, 605, 900, 901, Ozmo Slim10 oder Ozmo 900 können sie ebenfalls einsetzen. Ecovacs spendierte der Ecovacs Home App vor Kurzem sogar ein Upgrade. Die App bietet nun einen größeren Support-Bereich (Video-Tutorials, FAQ), eine Live-Chat-Funktion und ein benutzerfreundlicheres Design. Letzteres erlaubt bei Staubsaugrobotern mit Smart Navi 2.0 Navigation wie dem Deebot 710 den Reinigungsweg noch genauer nachvollziehen.

Den Reinigungsweg zeigt die App aber erst nach jedem Reinigungsvorgang an und speichert ihn als Protokoll. Eine Echtzeitdarstellung des Arbeitswegs gibt es aber nicht. Während das nur eine Spielerei wäre, vermissen wir ein paar wirklich nützliche Komfortfunktionen wie beispielsweise das Einzeichnen virtueller Grenzen oder eine detaillierte Abbildung der Wohnungskarte. Solche Funktionen sind den größeren Ecovacs-Modellen mit Smart Navi 3.0 Mapping und Navigation Technologie (z. B. Deebot Ozmo 900) vorbehalten.

Die neue Ecovacs Home App ist zwar recht schlicht, auf der anderen Seite braucht es aber nicht viel zur Einrichtung und Steuerung der Ecovacs-Staubsaugerroboter. In der Startansicht wählen Sie das jeweilige Ecovacs-Modell aus und dann den Reinigungsmodus (Kante, Auto, Punkt). Tippen Sie dann auf den blauen Button darunter, startet er den Reinigungsvorgang. Über das Dreipunktsymbol rechts oben gelangen Sie ins Optionsmenü. Hier stellen Sie dann Details wie die Saugkraft ein, aktivieren den Ruhemodus und erstellen Reinigungspläne (Tag, Stunde, Minute). Außerdem sehen Sie hier das Reinigungsprotokoll sowie die Zubehörnutzung. Unter dem Punkt Hilfe finden Sie die bereits erwähnte FAQ, Bedienungsanleitung und ein Video-Tutorial.

Mit einem Druck auf den Startknopf ließen wir den Ecovacs Deebot 710 im Automodus seine Testdurchläufe starten. Im mehrwöchigen Testzeitraum musste er sich durch eine 4-Zimmer-Wohnung mit typischer Einrichtung kämpfen. Diese bestand unteranderem aus glatten Böden, Teppichen, Türschwellen, Stühlen, Tischen, Wandkommoden und einem Bett sowie am Boden herumliegenden Gegenständen (Schuhe, Plüschtiere) und Kabeln.

Der Ecovacs Deebot 710 navigiert mit Kamera und Infrarotsensoren. (Bildquelle: Ecovacs)

Der Deebot 710 orientierte sich dabei recht zuverlässig mit seinen Infrarotkollisionssensoren und seiner Kamera im Raum. Wie die meisten höherwertigen Staubsaugerroboter erstellt er beim reinigen eine virtuelle Raumkarte, an der er sich zukünftig orientiert. Im Test fuhr er jeden Raum systematisch ab, wich dabei Hindernissen möbelfreundlich aus und machte sich dann auf in den nächsten Raum. Die ca. 10 mm hohen Türschwellen waren dabei genauso wenig ein Problem, wie der Wechsel vom Parkett auf einen Teppich. Das Vorankommen erleichtern ihm seine zwei gezahnten Räder aus halbhartem Gummi. Dank seiner geringen Höhe von nur 8,1 cm saugte er auch problemlos unter unseren Billy-Regalen, dem TV-Rack und dem Bett. Lediglich in ein paar freiliegenden, dünnen Kabeln verhedderte sich der Deebot 710. Hier mussten wir ihm dann heraushelfen.

Reinigungsleistung

Ecovacs Deebot 710: Die große Bürste saugt zuverlässig Dreck ein. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Für einen Saugroboter macht der Deebot 710 einen ziemlich guten Job. Mit seiner auf der Unterseite mittig angeordneten, 14 cm breiten Bürstenrolle und den zwei seitlichen Bürsten am vorderen Rand reinigt er Hartböden und Teppiche recht gründlich. Dabei lässt er sich aber etwas Zeit. Für ein größeres Zimmer mit ca. 25 m² benötigte der Staubsaugerroboter im Schnitt 35 Minuten. Der angesammelte Dreck landet im 0,52 Liter fassenden Austauschbehälter. Die beim Reinigen angesaugte Luft wird erst durch einen problemlos auswechselbaren Feinstaubfilter gejagt, bevor der Deebot 710 sie wieder in die Umgebung bläst. Der Geräuschpegel beim Staubsaugen hält sich in Grenzen. Ecovacs gibt ihn mit 65 db an, was in etwa einem TV in Zimmerlautstärke entspricht. Subjektiv ist der Ecovacs Deebot 710 wesentlich leiser, als herkömmliche Staubsauger.

Betriebszeit

Der integrierte Lithium-Ionen-Akku mit 2.600 mAh soll Energie für 110 Minuten liefern. In der Praxis liegt der Durchschnittswert bei rund 100 Minuten. Das reicht, um eine typische Single-Wohnung zwischen 50 und 60 m² mit einer Akku-Ladung zu reinigen. Geht der Akku während eines Reinigungsvorgangs zur Neige, fährt der Ecovacs Deebot 710 automatisch zu seiner Ladestation zurück. Das klappte jedes Mal. Zum Laden benötigt er aber mit rund vier Stunden ziemlich lange. Wer also eine große Wohnung mit ihm putzen will, muss gegebenenfalls etwas Geduld aufbringen.

Der Ecovacs Deebot 710 hört aufs Wort und reinigt ziemlich gut. (Bildquelle: Ecovacs)

Der Ecovacs Deebot 710 erfüllte seinen Aufgaben im Test zu unserer Zufriedenheit. Abgesehen von seinem etwas langsamen Arbeitstempo können wir den recht günstigen Staubsaugerroboter empfehlen. Er lässt sich sehr einfach sowohl mit der verständlichen App und der Fernbedienung als auch per Sprachbefehl (Amazon Alexa, Google Assistant) steuern. Nachdem der Saugroboter selbstständig einen Raumplan angelegt und wir Reinigungspläne erstellt hatten, mussten wir nur noch sehr selten eingreifen. Die Reinigungsleistung des Deebot 710 ist ziemlich gut und absolut vergleichbar mit der eines herkömmlichen Staubsaugers. Uns fehlte lediglich eine Begrenzungsfunktion, um den Deebot 710 von bestimmten Wohnungsbereichen fernzuhalten. Vielleicht liefert Ecovacs dies ja noch mit einem App- und Firmware-Update nach.

Test: Ecovacs Deebot 710

80%
80%
Gut

Wertiger, sehr einfach aufzubauen und bedienbarer Staubsaugroboter mit Sprachsteuerung und ziemlich guter Reinigungsleistung. Einzige Minuspunkte sind die fehlende Begrenzungsdefinition und die etwas niedrige Betriebsgeschwindigkeit. Der Preis ist für die gebotene Leistung und Ausstattung sehr attraktiv.

Pro
  1. Kompatibel zu Amazon Alexa und Google Assistant
  2. Ziemlich gründliche Reinigung
  3. Ersatzbürsten und -filter inklusive
  4. Schnelle Einrichtung
  5. Selbsterklärende App
  6. Deutsche Sprachansagen
  7. Gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Kontra
  1. Etwas langsam
  2. Keine virtuellen Begrenzungen definierbar
  • Geschwindigkeit
    6
  • Verarbeitungsqualität
    8
  • Handhabung
    10
  • Funktionsumfang
    8
  • Reinungung
    8
  • Lautstärke
    8
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    8
  • User Ratings (1 Votes)
    9.2
Sprachsteuerung Amazon Alexa, Google Assistant
App Google Android, Apple iOS
Smart-Modus Smart Navigation 2.0
Betriebsmodi Automatik, Punkt, Rand  
Fortsetzungsmodus Ja
Gesprochene Meldung Ja
Sturzschutz Ja
Kollisionsschutz Infrarot-Anti-Kollisionssensor, Stoßleiste  
Blockierschutz Ja
Automatisches Laden Ja
Saugoptionen Hauptbürste  
Flächenabdeckung Hartboden, Teppich  
Betriebszeit 110 Minuten
Filter Feinstaubfilter  
Seitenbürste Dual
App-Steuerung Ja
Bewegungssteuerung Ja
Schalter Betriebsmodus Ja
Zeitprogrammierung Ja
Fernbedienung Ja
Bauhöhe 8,1 cm
Durchmesser 32,5 cm
Maschinengewicht 3,1 kg
Max. Türschwellenüberwindung 1,8 cm
Geräuschentwicklung 65 db
Kapazität Staubbehälter 520 ml
WLAN 802.11 b/g/n, 2,4 GHz
Ladezeit Ca. 4 Stunden
Akkukapazität 2.600 mAH (Lithium-Ionen)
Lieferumfang

1 x Deebot 710, 1 x Ladestation, 4 x Seitenbürsten, 2 x Feinstaubfilter, 1 x Fernbedienung (inkl. Batterien), 1 x Reinigungstool, 1 x Bedienungsanleitung

 

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