Elgato Eve: Kommunikation nicht nur über Bluetooth
Mit Elgato Eve zieht eine zusätzliche Intelligenz in Ihr Smart Home ein. Die Eve-Produkte dieses Smart-Home-Systemes analysieren die Temperatur und Luftqualität, zeichnen das Wetter auf, messen den Stromverbrauch und überwachen Türen und Fenster. Durch die Unterstützung von Apples HomeKit-Technologie steuern Sie die smarten Geräte sogar über Apples Sprachassistentin Siri. Wir haben das System in einer Wohnung eingebaut und über einige Wochen hinweg getestet.
Elgato Eve: Exklusiv für Apple-Nutzer
Elgato Eve setzt auf Apples HomeKit-Plattform bzw. -Technologie auf und war eines der ersten Smart-home-Systeme, das diese Zertifizierung von Apple erhielt. Damit sind allerdings alle Besitzer von Smart-Devices anderer Hersteller wie zum Beispiel Huawei, LG oder Samsung aus dem Rennen.
Die Eve-Familie kommuniziert ausschließlich mit Apple-Geräten und das auch erst ab iOS 9.1 und höher. Entsprechend steuern Sie die Eve-Komponenten mit der Eve-App für iPhone, iPad und iPod touch oder per Siri-Sprachkommandos. Die Erstellung von automatisierten Regeln, Szenen und Timern geht aber nur mit der Eve-App.
Vor der Inbetriebnahme der Eve-Produkte sollten Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen und sich mit Apple HomeKit auseinander setzen. Apple gibt mit seiner Smart-Home-Technologie eine Rahmenstruktur (Framework) vor, in die die Hersteller – in diesem Fall Elgato – ihre Produkte einbinden. Der theoretische Vorteil: Durch den HomeKit-Standard sind die Produkte unterschiedlicher Hersteller zueinander kompatibel – oder eher, sollen sein. Denn in der Praxis funktioniert der herstellerübergreifende Ansatz nicht immer wie gewünscht. Zumindest aber sind alle HomeKit-zertifizierten Apps stets nach demselben Prinzip aufgebaut. Wenn Sie es einmal verstanden haben, fällt der Umgang mit neuen HomeKit-Geräten ganz leicht.
Als erstes definieren Sie immer ein Zuhause und unterteilen es in beliebig viele Räume. Mehrere Räume können Sie in Zonen oder Bereiche – hier variieren die Übersetzungen der Hersteller – zusammenfassen. Geräte teilen Sie stets zuerst Räumen zu, beispielsweise Eve Energy dem Wohnzimmer und Eve Weather dem Balkon. Genauso wie Sie mehrere Räume durch das Zusammenfassen in Zonen/Bereiche gleichzeitig steuern, funktioniert das auch auf Geräteebene. Dafür verknüpfen Sie einfach mehrere Geräte in Gruppen.
Elgato geht in seiner App für die Eve-Produkte noch ein paar Schritte weiter und bietet seinen Nutzern eine Feature-Sortierung der Geräte. Bei dieser Auswahlmöglichkeit sollten Sie aber konservativ vorgehen, denn die Menge an potenziellen Informationen wird sehr schnell unübersichtlich.
Die Elgato Eve-Familie verständigt sich über den energiesparenden Bluetooth-4.0-Funkstandard (Bluetooth Smart) und meldet sich direkt am iOS-Gerät an. Somit fungiert das iPhone, iPad oder der iPod Touch als Smart-Home-Zentrale um Sammelpunkt für die ermittelten Daten. Die Eve-Produkte selbst sprechen nicht direkt miteinander. Das hat den großen Vorteil, dass Eve auf diese Weise sehr stromsparend arbeitet, denn die Komponenten befinden sich, sofern sie nicht durch die App direkt angesprochen werden, quasi im Standby.
Andererseits funktioniert der Datenaustausch dann nur, wenn eine Bluetooth-Verbindung zwischen Apple-Device und dem jeweiligem Eve-Geräte besteht. Der Zugriff von unterwegs ist grundsätzlich zwar möglich, setzt aber das Vorhandensein eines Apple TV der dritten Generation oder höher mit OS 7.0 voraus. Auch das ist eine Eigenheit des Apple HomeKit, die in naher Zukunft benutzerfreundlicher gestaltet werden soll. Mit kommenden Updates sollen „Bluetooth-Range-Extender“ unterstützt werden, die nicht nur die Reichweite im Haus erhöhen, sondern auch den Zugriff von unterwegs aus ermöglichen.
In puncto Sicherheit setzt Elgato beim Eve-System auf die End-to-End-Verschlüsselung von Apples HomeKit-Plattform. Zusätzlich gibt es eine sichere Authentifizierung zwischen iPhone, iPad oder iPod Touch und den Eve-Geräten.
Die Installation aller von uns getesteten Eve-Komponenten war ein Kinderspiel. Sie lief bei allen Familienmitgliedern nach dem gleichen Mustern ab, das letztlich den Vorgaben aus Cupertino folgt. Nachdem wir die Geräte mit den beigelegten Batterien versorgt hatten, mussten wir sie nur noch in der App dem Eve-System hinzufügen. HomeKit erkannte umgehend jedes von ihnen und forderte uns zur Eingabe HomeKit-Geräte-Codes auf. Ab Werk ist jedem HomeKit-Produkt ein eindeutiger Code zugeordnet. Anschließend stand das jeweilige Eve-Gerät betriebsbereit in der App zur Verfügung. Pro Durchgang dauerte dies nicht einmal eine Minute.
Grundsätzlich sind die Rahmenbedingungen aller HomeKit-fähigen Geräte durch Apple vorgegeben. Dennoch hat Elgato es geschafft, diese sehr gekonnt umzusetzen und auszureizen. Im Vergleich zu anderen HomeKit-Apps, gefällt die Elgato-Eve-Variante durch einen sehr übersichtlichen und intuitiven Aufbau, sowie einiger Zusatzinformationen, die wir andernorts nicht gefunden haben.
Sowohl auf einem iPhone 6, wie auch auf einem iPad Air läuft die Elgato-Eve App sehr flüssig. Zusätzlich zu den vordefinierten Räumen und Zonen findet sich eine Zusammenfassung aller Geräte unter dem Menüpunkt „Auf einen Blick“, die zuerst als Gesamtübersicht, und bei Auswahl eines Gerätes als Listenübersicht dargestellt wird. Zur genaueren Analyse lassen sich dann jeweils zusätzliche Informationen und grafische Auswertungen einblenden.
Zusätzlich zu den Standardwerten der jeweiligen Familienmitgliedern bietet Elgato noch die Anzeige weiterer „Typen“ an. Das sind gerätespezifische Werte, wie zum Beispiel „Spannung“ und „in Verwendung“, die zusätzlich zu den Stammdaten wie „Temperatur“ oder „Verbrauch“ angegeben werden.
Die Tatsache, dass wir HomeKit-Geräte anderer Hersteller umgehend in der Eve App wiedergefunden haben und bedienen konnten, zeugt von sauberer Programmierung. Wenn Sie sich ein bisschen mit dem HomeKit zugrunde liegenden Konzept auseinander gesetzt haben, dann finden Sie in der Elgato-Eve App einen zuverlässigen Gehilfen.
Nicht immer glücklich waren wir mit der Bedienung per Sprachbefehl über Siri. Das liegt aber eher an Siri selber als an Elgato, denn Siri pflegt spezielle Eigenarten. Zum Beispiel konnten wir den Smart Plug Elgato Eve Energy durch den Befehl „Schalte Eve Energy aus“ deaktivieren, während der Umkehrbefehl „Schalte Eve Energy ein“ keine Wirkung zeigte. Erst die Erweiterung um den Raum „Schalte Eve Energy im Wohnzimmer ein“ führte zu dem gewünschten Resultat. Auch haben wir immer wieder festgestellt, dass Siri sehr pingelig auf Sprache reagiert. Vermeintlich gleiche Befehle behandelt Apples Sprachsystem nicht immer gleich oder reagiert nicht immer eindeutig auf ähnliche Begriffe.
Tipp: Vermeiden Sie deshalb ähnlich klingende Namen, wenn Sie Ihre Geräte benennen und mit Siri steuern wollen. Wir sind teils sogar so weit gegangen, den Geräten echte Namen zu geben, um die Eindeutigkeit zu gewährleisten. So wurde aus Eve Energy „Alfred“ und aus Eve Weather „Helmut“.
Der Raumklimasensor Eve Room präsentiert sich als schick designter weißer Kunststoffquader. Dank seines kompakten Formats von 7,9 x 7,9 x 3,2 cm fällt er in den meisten Wohnungen kaum auf. Einmal in Betrieb genommen, analysiert Eve Room die Luftqualität und misst die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit in seiner direkten Umgebung. Die gewonnen Daten speichert er lokal, bis er sie in der nächsten Sitzung zum Beispiel an ihr iPhone übermittelt.
In der Eve-App können Sie sich nach der Synchronisation dann nicht nur die aktuellen Werte ansehen, sondern darüber hinaus eine grafische Darstellung der über die vergangenen Stunden, Tage, Wochen oder Monate aufgezeichneten Messwerte.
Was uns bei Eve Room definitiv fehlt, ist eine Aufhängevorrichtung. Anstatt unauffällig an der Wand zu hängen, lässt sich der Sensor so nur stehend oder liegend platzieren.
Händler bieten den Multisensor Elgato Eve Room bereits ab knapp 70 Euro an.
Technische Daten Elgato Eve Room
Umgebungsbedingungen |
0°C – 55°C / 32°F – 130°F |
5% – 95% Luftfeuchtigkeit |
|
Messgenauigkeit |
± 0,3°C / ± 0.54°F |
± 3% Luftfeuchtigkeit |
|
Stromversorgung |
3 austauschbare AA-Batterien |
Funkverbindung |
Bluetooth 4.0 Smart |
Maße |
79 x 79 x 32 mm |
Preisvergleich Elgato Eve Room
Im gleichen Design wie Eve Room bietet Elgato den Außendienst-Kollegen Eve Weather an. Anders als Eve Room besitzt Eve Weather eine Aussparung zur Befestigung an Nägeln oder Haken in der Wand. Eve Weather ist schutzzertifiziert gemäß IPX3 und trotzt deshalb auch mal einem Regenguss. So müssen Sie bei der Montage keine Rücksicht auf einen Regenschutz nehmen.
Darüber hinaus wartet Eve Weather mit fast dem gleichen Funktionspaket wie der Room-Innensensor auf. Neben der Außentemperatur und der Luftfeuchtigkeit analysiert Eve Weather den Luftdruck Ihrer Terrasse oder dem Balkon. Sie speichert die Informationen und gleicht sie über die App mit dem iOS-Gerät ab, sobald eine Verbindung besteht.
Auch für Eve Weather bietet Elgato die Langzeitanalyse an, sodass Sie die Wetterentwicklung über einen längeren Zeitraum nachverfolgen und Vergleichsanalysen auswerten können.
Elgato Eve Weather kostet aktuelle rund 45 Euro.
Speziell bei der Wetterstation kam der Nachteil von Bluetooth Smart zum Vorschein: die begrenzte Reichweite. Während des Testzeitraumes wurden die gesammelten Daten der auf dem Balkon platzierte Eve Weather nicht immer übertragen, weil das Signal nicht bis ins angrenzende Wohnzimmer reichte.
Technische Daten Elgato Eve Weather
Umgebungsbedingungen |
-18°C – 55°C / 0°F – 130°F 0% – 100% Luftfeuchtigkeit 260 – 1260 mbar / 7.7 – 37.2 inHg IPX3-zertifiziert |
Messgenauigkeit |
± 0,3°C / ± 0.54°F |
Stromversorgung |
2 austauschbare AA-Batterien |
Funkverbindung |
Bluetooth 4.0 Smart |
Maße |
79 x 79 x 32 mm |
Preisvergleich Elgato Eve Weather
Mit Eve Energy bietet Elgato eine intelligente Steckdose (Smart Plug) an, die zwei Funktionen erfüllt. Zum einen überwacht Eve Energy den Stromverbrauch des angeschlossen Verbrauchers und stellt die Ergebnisse in der App grafisch dar. Auf diese Weise identifizieren Sie schnell Stromfresser in Ihrem Smart Home und informieren sich über den aktuellen sowie langfristigen Energieverbrauch.
Zum anderen dient Eve Energy als programmierbarer Schalter. Sie können den Smart Plug zum Beispiel als klassische Zeitschaltuhr nutzen, die jeden Wochentag um eine bestimmte Uhrzeit eine angeschlossene Kaffeemaschine in Betrieb startet.
Über die App überwachen Sie zudem den jeweiligen An/Aus-Zustand und ändern ihn über die App oder per Siri-Sprachbefehl. Die Aufforderung „Siri – schalte Eve Energy aus“ sorgt zum Beispiel dafür, dass dem Endgerät die Stromzufuhr abgedreht wird.
Zu guter Letzt spielen die Funktionen von Eve Energy bei der Erstellung von Szenen und Regeln eine Rolle, weil der Smart Plug als einziges Mitglied der Eve-Familie Situationen auslösen kann. Werden also bestimmte Situationen erkannt, löst Eve Energy als aktivierendes Moment am Ende der Regel eine Situation aus, beziehungsweise schaltet ein Gerät ein oder aus.
Der Smart Plug Elgato Eve Energy wird aktuell ab rund 45 Euro angeboten.
Technische Daten Elgato Eve Energy
Stromversorgung |
Eingang: AC 100-240 V, 50/60 Hz |
Kompatibilität |
Steckdosen: Typen E & F |
Funkverbindung |
Bluetooth 4.0 Smart |
Maße |
49 x 49 x 73 mm |
Preisvergleich Elgato Eve Energy
Das Kontaktsensor-Duo Elgato Eve Door and Window besteht aus einem Magneten und einem Sensor. Das Duo verrät Ihnen, ob bestimmte Türen oder Fenster offen oder geschlossen sind. Über die App lesen Sie den aktuellen Zustand aus und erfahren darüber hinaus, wie lange dieser bereits andauert.
Die beiden Geräte werden an einer Tür oder einem Fenster einander gegenüber mit einem beidseitigem Klebestreifen befestigt. Zur besseren Justage liegen Ausgleichsscheiben bei, mit deren Hilfe Sie sicher stellen, dass die beiden Module auch wirklich ideal zu einander ausgerichtet sind. Jedes Öffnen und Schließen der Tür oder des Fensters wird daraufhin registriert und die Zeiträume protokolliert.
Sie sehen also in der App nicht nur, ob ein Fenster offen ist, sondern Sie erfahren gleichzeitig, wie lange dieses bereits offen steht. Das ist zum Beispiel auch sehr hilfreich, wenn die Kinder mal wieder den Kühlschrank oder die Kühltruhe offen gelassen haben. So können Sie hoffentlich noch rechtzeitig deren Tür bzw. Deckel schließen, bevor alles verdirbt. Wie bei seinen Familienmitgliedern, ist auch bei Eve Door and Window das Auslesen der Informationen nach Tag, Monat und Jahr möglich.
Zur Inbetriebnahme müssen Sie lediglich den größeren Sensor mit einer Batterie ausstatten. Sein kleinerer Kompagnon ist ein Magnet, der ohne Strom auskommt. Shops bieten Elgato Eve Door and Window für unter 40 Euro an.
Tipp: Das Einlegen der Batterie ist an und für sich sehr einfach. Dazu müssen Sie allerdings wissen, dass Sie den Sensor lediglich seitlich von der Kontaktscheibe schieben müssen. Das ist leider nirgendwo dokumentiert, weswegen wir sanfte Gewalt anwendeten, um das Gehäuse zu öffnen. Seien Sie also von Anfang an schlauer!
Technische Daten Elgato Eve Door & Window
Stromversorgung |
1 austauschbare ½ AA (ER14250 3,6V) Batterie |
Funkverbindung |
Bluetooth 4.0 Smart |
Maße |
Sensor: 52 x 24 x 23 mm Magnet: 18 x 18 x 8 – 23 mm |
Preisvergleich Elgato Eve Door and Window
Elgato Eve liefert jede Menge zusätzliche Informationen zum eigenen Zuhause, ermöglicht die Automatisierung in begrenztem Rahmen und macht es ein Stück sicherer. Dank Apple HomeKit geht nicht nur die Installation im Nu über die Bühne, die Daten sind auch durch sichere Ende-zu-Ende Verschlüsselung vor Fremdzugriffen geschützt.
Außerdem ist die Bedienung über die durchdachte App sehr einfach und intuitiv. Die Preise der einzelnen Eve-Bestandteile liegen auf dem gleichen Niveau wie die vieler anderer Smart-Home-Systeme zum einfachen Haus- und Wohungs-Upgrade. Der übliche Aufschlag für Produkte in der Apple-Welt fehlt.
Licht und Schatten hingegen birgt die Bluetooth-Verbindung zwischen den Eve-Geräten und den Apple-Geräten, die quasi als Steuerzentrale dienen. Einerseits ist Bluetooth 4.0 sehr energiesparend und belastet die Batterie bzw. den Akku von Sender und Empfänger nur minimal. Andererseits ist die Reichweite stark begrenzt und bereits eine Tür oder Wand kann den Empfang massiv stören. Im Gegensatz zu anderen Smart-Home-Systemen können Sie zudem nur mit Hilfe eines Apple TV aus der Ferne auf die Eve-Komponenten zugreifen. Das ist recht umständlich und mit weiteren Kosten verbunden.
Test: Elgato Eve
Leicht zu installierendes Smart Home System für Apple-Nutzer, das verständlich Informationen über das Zuhause liefert und Geräte automatisch per Regel oder Sprachbefehl steuert. Es mangelt ihm jedoch etwas an Funkreichweite.
Pro
- Niedriger Stromverbrauch
- Schöne, intuitive App
- Hohe Verarbeitungsqualität
- Einfache Installation
- Keine Steuerzentrale nötig
- Sichere Datenübertragung
Kontra
- Geringe Funkreichweite
- Remotezugriff nur mit Apple TV
-
Installation10
-
Handhabung8
-
Funktionsumfang8
-
Verarbeitungsqualität8
-
Preis-Leistungs-Verhältnis8
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