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Google OnHub: Der beste Smart-Home-Router?

(Bildquelle: Google)

Google hat zusammen mit TP-Link einen eigenen WLAN-Router entwickelt: den OnHub (TGR1900). Mit insgesamt 15 Antennen soll er sowohl für einen besseren WLAN-Empfang im Haus sorgen, als auch Zentrale für Smart-Home-Geräte mit Bluetooth und ZigBee-Funk sein.

Google OnHub: Smarte Technik im unauffälligen Wohnzimmer-Design

Der Google OnHub erinnert mit seinem zylindrischen Design stark an Amazons Smart-Home-Assistenz Echo. Und das kommt nicht von ungefähr. Denn dieses Wohnzimmer-Design soll sich laut Google besonders gut dazu eignen, den OnHub an exponierter Stelle und dennoch unauffällig aufzustellen. Allein dadurch soll sich eine bessere WLAN-Qualität ergeben. Denn wegen ihres typischen Technik-Designs, verbannen Anwender WLAN-Router meist in eine Ecke oder hinter den Fernseher, was automatisch zu einer schlechteren WLAN-Qualität führt.

Durch das zylindrische Design ohne sichtbare Antennen, soll der Google OnHub sich unauffällig ins die Wohnlandschaft einfügen.
Durch das zylindrische Design ohne sichtbare Antennen, soll der Google OnHub sich unauffällig ins die Wohnlandschaft einfügen. (Bildquelle: Google)

Google OnHub: 15 Antennen und Smartphone-Prozessor

Ganz im Gegensatz zur Volksweisheit „Schöne Fassade, aber nichts dahinter“, steckt im 19 cm hohen und 11,6 cm durchmessenden großen OnHub weitaus mehr Technik, als bei jedem anderen WLAN-Router. Insgesamt 15 Antennen versteckt Google im kompakten Gehäuse. Jeweils sechs sind für das 2,4- und 5-GHz-Band vorgesehen. Eine weitere WLAN-Antenne soll Funkprobleme erkennen und eliminieren helfen. Er arbeitet mit allen aktuellen WLAN-Funkstandards (802.11a/b/g/n/ac) zusammen, verschlüsselt mit WPA2-PSK und überträgt bis zu 1.900 MBit/s. Je eine weitere Antenne dient zur Verbindung mit Bluetooth-4.0-Geräten und der drahtlosen Kommunikation mit ZigBee-Geräten. Neben diesem speziell für Smart Homes entwickelten Funkstandard ist der OnHub auch zum Internet-of-Things-Protokoll Weave kompatibel.

Die nötige Rechenleistung stellt eine Variante des in Smartphones verwendeten Snapdragon 600 (Qualcomm Atheros IPQ8064, 2 x 1,4 GHz). Dazu gibt es 1 GByte Arbeitsspeicher, 4 GByte Flash-Speicher und das Android-basierte Betriebssystem Brillo. Im Gegensatz zu den drahtlosen Verbindungen bietet der OnHub nur wenige physische Schnittstellen: einen USB-3.0-, Gigabit-WAN und einen Gigabit-LAN-Port. Als kleines Gimmick darf der im Deckel eingebaute 3-Watt-Lautsprecher gesehen werden.

Unter dem Lautsprecher sitzen 15 teilweise konzentrisch positionierte Antennen für WLAN, Bluetooth und Zigbee. (Bildquelle: Google)

Google OnHub: Darum soll er besser sein, als alle anderen WLAN-Router

Durch Möbelrücken oder Umbauten im Haus, wechselnde WLAN-Endgeräte oder variable Störquellen wie zum Beispiel WLAN-Netze der Nachbarn, kann sich die Leistung Ihres WLAN-Netzwerkes ständig ändern. Der OnHub soll aber für jedes WLAN-Endgerät immer die höchste Übertragungsrate ermöglichen. Dafür vermisst er kontinuierlich den Funkbereich und weist dynamisch den WLAN-Endgeräten immer den idealen Funkkanal zu. Nachteil: Diese technischen Informationen sendet der OnHub an Google – sonst aber keine weiteren Daten. Außerdem soll die ringförmige Anordnung der 13 Antennen eine bessere WLAN-Abdeckung gewährleisten. Falls Sie für einen bestimmten Zeitraum eine maximale Bandbreite benötigen, beispielsweise für einen 4K-Film oder einen Download, können Sie ein bestimmtes Gerät priorisieren. Insgesamt sollen damit lahme Netzwerkverbindungen der Vergangenheit angehören. Viele Anwender nervt das ständige Flackern der Statuslichter. Beim OnHub können Sie den vierfarbigen Ring der Statuslichter dimmen.

Ein verständlicher Installationsassistent in der Google On Appp soll Sie in wenigen Minuten durch den Installationsprozess führen. (Bildquelle: Google)

Wie bei Google nicht anders zu erwarten war, konfigurieren und kontrollieren Sie den OnHub per Google On-App (Android und iOS). Ein verständlicher Installationsassistent soll Sie in wenigen Minuten durch den Installationsprozess führen. Die App erlaubt auch den Zugriff auf den OnHub, die angeschlossenen Geräte und deren Statusinformationen wenn Sie nicht zu Hause sind. Eine wichtige Funktion, wenn Sie ihn als Zentrale für Ihr Smart Home nutzen wollen. Falls Sie die Netzwerkgeschwindigkeit ermitteln wollen, bietet die App auch dafür eine Funktion.

Google verkauft den blauen oder schwarzen OnHub für rund 200 US-Dollar in seinen eigenen US-amerikanischen Shops sowie über Amazon, Newegg, Frys, TP-Link und Walmart. Ob und wann der Google-Router nach Deutschland kommen wird, steht noch nicht fest.

Einschätzung

Das Design gefällt uns sehr gut, die Funkausstattung sieht stark aus und das Versprechen für immer beste WLAN-Verbindung klingt wie Musik in unseren Ohren. Allerdings haben wir Letzteres auch schon von anderen Router-Herstellern gehört. Dynamische Kanalwahl und zeitbegrenzte Gerätepriorisierung für maximale Bandbreite gibt es schon lange bei Premium-Routern. Mehr als sechs WLAN-Antennen hat dafür aber bisher niemand eingebaut. Auf der Pro-Seite stehen zudem Bluetooth und der ZigBee-Support. Damit wird der OnHub erst richtig interessant für Smart-Home-Besitzer. Zum Beispiel können Sie damit die LED-Lampen Philips Hue ansteuern oder ihn als Gateway zwischen WLAN-Netzwerk und ZigBee-Geräten nutzen.

Der Gigabit-Port- und USB-Mangel lässt sich zwar noch mit einem entsprechendem Switch und Hub ausbessern, was uns allerdings gar nicht gefällt ist, dass der OnHub Statusdaten zu Google funkt. Zwar behauptet Google, dass zu ihnen keine Informationen über die übertragenen Nutzdaten (Dokumente, Fotos, Filme, usw.) gesendet werden, doch wer kann das genau überprüfen? Der Google OnHub ist sicherlich ein spannendes Produkt, von dem Router-Hersteller viel lernen können. Wir raten Ihnen jedoch erst einmal seine Entwicklung abzuwarten. Noch gibt es ihn ohnehin nur in den USA zu kaufen.

Zur Produktseite von Google OnHub

https://youtu.be/HNnfHP7VDP8

 

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