Smart Home AREA

Test: Marshall Acton II, Stanmore II, Woburn II

(Bildquelle: Marshall)

Marshall Acton II, Stanmore II, Woburn II: Musikleistung und Bluetooth 5.0

Die Bluetooth-Lautsprecher Marshall Acton II, Stanmore II und Woburn II sind bei Musikliebhabern keine Unbekannten. Einige Jahre zuvor präsentierte Marshall die Vorgänger Acton, Stanmore und Woburn im gleichen markanten Gitarrenverstärkerdesign. Damals sorgten die Bluetooth-Lautsprecher für Furore unter Musikfans, denn Marshall ist nicht nur eine große Hausnummer im Musikgeschäft, sondern eine echte Legende.

Seinen Ruf pflegt der 1962 in London gegründete, britische Hersteller von Verstärkern, Lautsprecherboxen, Effektgeräten und Kopfhörern sehr sorgsam und mit bedacht: Wenig Experimente am Design, dafür verlässliche, robuste und akustisch starke Audiotechnik. Entsprechend sind Marshall-Musikgeräte  bei Musikern auf aller Welt sehr beliebt und so ziemlich auf jedem Konzert und Festival sowie zahllosen Musikvideos zu sehen.

Mit dem Marshall Stanmore II, Acton II und Woburn II wollen die Briten den Erfolg der Vorgänger wiederholen und einen neuen Hit unter den Bluetooth-Lautsprechern landen. Im Test müssen Sie nicht nur ihre Wertigkeit und Funktionalität beweisen, sondern natürlich auch ob sie richtig gut klingen!

Design ist zwar immer Geschmackssache, wir finden jedoch das des Woburn II, Stanmore II und Action II zeitlos schön. Optisch attraktivere Bluetooth-Lautsprecher sind uns in der Preisklasse noch nicht unter die Augen gekommen. Marshall wendet bei allen drei Bluetooth-Lautsprecher die gleiche Designsprache aus den 60ern wie bei seinen Gitarrenverstärken an. Dadurch sorgt Marshall für einen einzigartigen und weltweit gültigen Wiedererkennungswert.

Marshall Acton II, Stanmore II, Woburn II in Braun

Abgesehen vom sehr wuchtigen Woburn II machen sich alle drei Bluetooth-Lautsprecher sowohl im Regal als auch auf einer Kommode und dem Schreibtisch gut. Zumindest von vorne. Denn die unschöne Rückseite besteht aus einer nüchternen, schwarzen Platte mit den üblichen Marken- und Warnhinweisen. Die hätte man auch auf der Unterseite platzieren können.

Top Verarbeitungsqualität

Auch beim Marshall Woburn II ist die Rückseite nicht gerade ansehlich. (Bildquelle: Marshall)

Was die Verarbeitungsqualität angeht, hatten wir bisher noch keine besseren Bluetooth-Lautsprecher im Test. Marshall Acton II, Stanmore II und Woburn II schlagen in dem Punkt alle anderen. Die Holzkörper sind bis auf die Rückseite mit genarbtem Kunstleder in Cremeweiß, Braun oder Schwarz überzogen. Es schmiegt sich perfekt an den darunter befindlichen Klangkörper an. Beim Darüberfahren mit der Hand erinnert es an hochwertige Lederarmaturen in Luxusautos. In Weiß wirken die smarten Lautsprecher am edelsten, in Braun am unauffälligsten und in Schwarz sehen sie den klassischen Gitarrenverstärkern zum Verwechseln ähnlich.

Marshall Acton II: Eine Metallzierleiste schließt die Frontabdeckung unten ab.

Ein schützendes graues Netz aus Kunstfasern verdeckt an der Front die klangerzeugenden Membranen. In dessen Mitte prangt auffällig das bekannte Marshall-Logo aus geschwungenen Lettern. Das untere Ende der Abdeckung schließt eine Metallleiste mit der Prägung „Est. 1962“ – dem Gründungsjahr von Marshall – ab. Bei unseren weißen Testsamples ist sie in dem gleichen metallenem Farbton (irgendwo zwischen Messing und Roségold) gehalten, wie das Marshall-Logo. Zur akustischen Entkopplung ruhen alle Marshall-Lautsprecher auf dicken Gummifüßen.

Hinweis zur Energieversorgung: Marshall Acton II, Stanmore II und Woburn II sind zwar tragbare Bluetooth-Lautsprecher, benötigen aber zum Betrieb eine Steckdose. Sie haben keinen Akku eingebaut. Wer tragbare Marshall Bluetooth-Lautsprecher mit Akku möchte, muss zum Marshall Stockwell II, Kilburn II und Tufton II bzw. deren erste Generation (falls noch verfügbar) greifen.

Die Bedienelemente ruhen beim Woburn II, Acton II und Stanmore II in einer Vertiefung an der Oberseite. Die darin eingesetzte Metallplatte besitzt wieder den gleichen Farbton, wie das Logo und die Zierleiste an der Front der Bluetooth-Lautsprecher. Gleiches gilt für die Abschlüsse der Drehregler (Lautstärke, Höhen, Bass), den Quellwahlschalter, Play/Pause-Knopf und den Ein-/Ausschalter. Je nach gewählter Einstellung sind die 1 – 10 Markierungen der Drehregler schick rot beleuchtet.

Den ursprünglichen Ein-/Ausschalter mit dem markanten Klack!-Geräusch hat Marshall aus unerfindlichen Gründen durch einen lautlosen „weichen“ Metallschalter ersetzt, der nach jeder Betätigung in seine Ausgangsposition zurückfährt. Schade, denn das nimmt den Lautsprechern etwas an Authentizität. Übrigens müssen Sie den Marshall Acton II, Stanmore II und Woburn II nicht nach jedem Gebrauch per Hand ausschalten. Wenn Sie die Lautsprecher 20 Minuten nicht verwenden, wechseln sie automatisch in den Standby-Modus. Ein Druck auf einen Knopf oder Dreh an einem Regler weckt sie wieder auf.

Die Lautsprechermodelle unterscheiden sich beim Bedienpanel nur bei der Quellenwahl. Während der kleine Marshall Acton II nur Bluetooth und AUX (3,5-m-Klinke) bietet, steht beim Marshall Stanmore II und Woburn II zusätzlich der RCA-Eingang (Cinch-Stereo) auf der Lautsprecherrückseite zur Verfügung.

Die für den Klinken- und Cinch-Eingang nötigen Kabel gehören nicht zum Lieferumfang. Die meisten werden die Marshall-Lautsprecher zwar über die Bluetooth-Verbindung bespielen, die Kabel mitzuliefern wäre dennoch ein schöner Zug von Marshall gewesen. Zudem verläuft diese Audioübertragung verlustfrei und auch von nicht digitalen Geräten. Wer kein Klinken– oder Cinch-Kabel hat, kann sie sich für wenige Euro bei diversen Elektronikhändlern kaufen.

Jeder der drei Marshall-Lautsprecher lässt sich gleichzeitig mit zwei Smartphones verbinden. (Bildquelle: Marshall)

Wie bereits angesprochen können Sie alle Marshall Acton II, Stanmore II und Woburn II via Bluetooth 5.0 (abwärtskompatibel zu BT 4 und BT 3) mit Ihrem Handy, Tablet, Notebook oder digitalen Audioplayer (DAP) verbinden. Der Vorteil von Bluetooth 5.0: Es besitzt eine höhere Datenübertragungsrate von bis zu 2 MBit/s und eine fast viermal so große Reichweite wie Bluetooth 4 – bis zu 240 Meter. Für Musikfans bedeutet dies mehr Komfort d. h. Bewegungsfreiheit und dank größerer Datenrate eine höhere Musikqualität. Aber nicht nur Musikquellen können Sie mit den neuen Marshall-Lautsprecher verbinden, sondern drahtlos zwei zu einem Paar (Stereo oder separate Wiedergabe) zusammenfassen. Oder Sie streamen gleichzeitig unterschiedliche Musik auf zwei verschiedene Marshall-Lautsprecher, zum Beispiel Queens „We will rock you“ auf den Woburn II im Wohnzimmer und Queensryches „Empire“ auf den Stanmore II in der Küche.

Nicht alle Marshall-Bluetooth-Lautsprecher unterstützen aptX

Der höherwertige aptX-Codec lässt digitale Musik besser klingen.

Die höhere Musikqualität wird bei Bluetooth-Übertragungen maßgeblich von den Audio-Codecs bestimmt. Der verlustbehaftet SBC-Audio-Codec (Low Complexity Subband Codec) ist bei Bluetooth Standard. Für Musik-Streamingdienste sowie die eingängige Elektro- und Popmusik geht er in Ordnung. Klanglich richtig gut wird es allerdings erst, wenn Sender und Empfänger den hochwertigeren aptX-Codec unterstützen. Während der Marshall Stanmore II und der Woburn II aptX supporten, fehlt dies dem günstigeren Acton II. Wer also viel Musik hört und über entsprechend gut geschulte Ohren verfügt, sollte allein aus diesem Grund zum nächst größeren der drei neuen Marshall-Lautsprecher, dem Stanmore II, greifen.

Leistungsunterschiede: Von 60 bis 130 Watt (RMS)

Und worin unterschieden sich Marshall Acton II, Stanmore II und Woburn II noch? Wie Sie sich vorstellen können, hat der Woburn II als größter und teuerster Lautsprecher des Trios am meisten zu bieten. In seinem 40 × 31 × 20 cm großen Gehäuse arbeiten vier Class-D-Verstärker mit zusammen 130 Watt (RMS). Sie treiben zwei 1-Zoll-Hochtöner und zwei 5,25-Zoll-Tieftöner an. Auf der Rückseite befinden sich noch zwei Bassreflexrohre.

Der Marshall Stanmore II hat trotz des kleineren Klangkörpers (35 × 19,5 × 18,5 cm) die gleiche Lautsprecherkonfiguration plus ein Bassreflexrohr. Allerdings kommen seine vier Class-D-Verstärker nur auf 80 Watt (RMS). Der Marshall Acton II kommt mit seinen 26 × 16 × 15 cm gerade auf die Hälfte des Volumens seines größeren Bruders Stanmore II. Entsprechend bietet der Acton II weniger Raum für die Audiotechnik: Bei ihm finden nur zwei 1-Zoll-Hochtöner, ein Tieftöner (Marshall macht zu dessen Größe keine Angaben) und drei Class-D-Verstärker mit insgesamt 60 Watt (RMS) Leistung platz.

Technische Daten: Marshall Acton II, Stanmore II und Woburn II

  Marshall Acton II Marshall Stanmore II Marshall Woburn II
Hochtöner 2 x 1 Zoll, je 15 Watt (RMS), Class-D 2 x 1 Zoll, je 15 Watt (RMS), Class-D 2 x 1 Zoll, je 15 Watt (RMS) Classe-D
Tieftöner 1 x 30 Watt (RMS), Class-D 2 x 5,25 Zoll, je 25 Watt (RMS), Class-D 2 x 5,25 Zoll, je 50 Watt (RMS) Class-D
Gesamtleistung 60 Watt (RMS) 80 Watt (RMS) 130 Watt (RMS)
Frequenzbereich 50 – 20.000 Hz 50 – 20.000 Hz 30 – 20.000 Hz
Bassreflexröhre ja ja ja
Bluetooth Bluetooth 5.0 Bluetooth 5.0, aptX Bluetooth 5.0, aptX
Eingänge 3,5-mm-Klinke 3,5-mm-Klinke, Stereo-Cinch 3,5-mm-Klinke, Stereo-Cinch
Stereo-Kopplung Ja Ja Ja
Bedienelemente Volume, Bass, Höhen, Power, Play/Pause, Quellenschalter Volume, Bass, Höhen, Power, Play/Pause, Quellenschalter Volume, Bass, Höhen, Power, Play/Pause, Quellenschalter
App Android, iOS Android, iOS Android, iOS
Größe (BxHxT) 26 × 16 × 15 cm 35 × 19,5 × 18,5 cm 40 × 31 × 20 cm
Volumen in cm³ 6.240 cm³ 12.626 cm³ 24.800 cm³
Gewicht 2,85 kg 4,65 kg 8,55 kg

Die Marshall Bluetooth App ist zum Betrieb des Marshall Acton II, Stanmore II oder Woburn II nicht zwingend notwendig. Während des Tests beschlich uns immer mehr der Gedanke, dass es auch die App-Entwickler so sahen. Denn die Marshall Bluetooth App ist im Gegensatz zum Design der Lautsprecher recht lieblos gestaltet. Sie benötigen sie im Prinzip nur für vier Funktionen: LED-Intensität ändern, Firmware-Update und Kopplung zweier Lautsprecher sowie für die etwas feinere Klangeinstellungen via Equalizer. Letzteren bieten allerdings auch die meisten Musikplayer wie z. B. der Rocket Player.

Eine solche App benötigen Sie eh, denn der in der Marshall Bluetooth App eingebaute Player bietet nicht viel mehr Funktionen als Lautstärke / Stummschaltung, Play / Pause, Track vor und zurück. Sie können weder Musikstücke auswählen noch Playlisten erstellen oder andere Standardfunktion verwenden. Hier hätten wir deutlich mehr von Marshall erwartet. Kleiner Tipp: Die Lautsprecher-Apps von Sonos, Teufel und Yamaha wären gute Vorbilder.

Das Setup für den Klangtest besteht aus einem Google Pixel 3 XL mit Bluetooth 5.0 und aptX-Support für den Bluetooth-Teil sowie einen Pioneer XDP-300R für die Kabelverbindung an den AUX- und Cinch-Eingang. Alle Musikstücke lagen entweder in verlustfreiem FLAC- oder MQA-Format vor.

Bei allen drei Bluetooth-Lautsprecher lässt sich die Firmware updaten. (Bildquelle: Marshall)

Nettes Gimmick: Das Ein- und Ausschalten begleiten die Lautsprecher mit je einem anderen kurzen Gitarrenriff. Verbindungs- und Kopplungsprobleme zeigten sich währende des Tests keine. Dies wurde bei früheren Firmware- und App-Versionen in Foren bemängelt, aber offenbar durch Firmware-Updates beseitigt. Wir können das allerdings nur vermuten, denn einen Changelog für die Firmware des Marshall Acton II, Stanmore II und Woburn II oder der Marshall Bluetooth App haben wir nach intensiver Suche im Internet nicht gefunden. Dies sollte aber heutzutage Standard sein, denn schließlich will man wissen, was durch Firmware- und App-Updates verändert wird. Nicht immer sind sie zum Besten von Gerät und Besitzer.

Wer vom Marshall Acton II, Stanmore II und Woburn II eine ordentliche Lautstärke erwartet, darf sich freuen. Alle drei taugen problemlos zur Beschallung eines kleineren bis größeren Partyraums, ohne dass sie bei sehr hoher Lautstärke zu übersteuern anfangen. Während der Acton II dabei als Hintergrundmusiker verstanden werden sollte, können Stanmore II und Woburn II so laut werden, dass Sie problemlos die Nachbarn nerven. Respekt, so laut und dabei nicht übersteuern können nur wenige Bluetooth-Lautsprecher in den jeweiligen Preisklassen. Doch pure Lautstärke bedeutet noch lange keinen guten Klang. Wie es um die Audioqualität bestellt ist, haben wir mit verschiedenen Musikstücken aus den Bereichen Country, Elektro, Jazz, Klassik, Metal, Pop, Rock und Techno getestet.

Audioqualität Marshall Acton II

Marshall Acton II: Kompakter Bluetooth-5-Lautsprecher. (Bildquelle: Marshall)

Der Marshall Acton II hat von allen drei Bluetooth-Lautsprechern das kleinste Volumen, statt vier nur drei Lautsprecher mit insgesamt 60 Watt (RMS) und kein aptX-Support. Entsprechend dezent ist sein Klang in Relation zu seinen großen Brüdern. Solange Sie keine tiefen, satten, kräftigen Bässe erwarten, macht er seine Sache ziemlich gut. Stimmen gibt er klar und ohne Zischlaute wieder. Besonders wer viel mainstreamige Hardrock-, Pop- und Elektromusik hört, wird bei ihm glücklich. Klassik und Jazz klingen bei ihm nicht besonders herausragend.

Für diese sehr anspruchsvollen Musikrichtungen fehlen ihm einfach die technischen Voraussetzungen. Das hat er mit dem Stanmore II und Woburn II gemein. Rock- und Metallstücke hören sich trotz voll aufgedrehtem Bassregler mit dem Acton II etwas flach und distanziert an. Akustisch empfiehlt sich der Marshall Acton II darum eher als unaufgeregt aufspielender Bluetooth-Lautsprecher für den Schreibtisch, die Küche, kleinere Räume und typische 1-Zimmer-Apartments.

Audioqualität Marshall Stanmore II

Marshall Stanmore II: Insgesamt bester Klang des Trios. (Bildquelle: Marshall)

Der Marshall Stanmore II besitzt die gleiche Lautsprecherkonfiguration wie sein großer Bruder Woburn II, jedoch nur mit einer Gesamtleistung von 80 Watt (RMS) aus einem rund 12,6 Liter großen Gehäuse. Fans des Rock- und Metall-Genre bekommen beim Stanmore II das, was Sie beim Namen Marshall im Kopf haben: kernigen und kräftigen Sound mit toller Dynamik. Aber auch Freunde des basspumpenden Elektro- und Technosound werden an diesem Bluetooth-Lautsprecher ihre Freude haben. Während Bässe beim Acton II mehr nach einem trockenen Pochen klangen, schickt der Stanmore II tiefe, runde und kräftige Frequenzen präzise in den Raum. Dafür reicht es den Bassregler auf Stufe sieben zu stellen.

Bei typischen Rock- und Metal-Stücken mit deutlichem Schlagzeuganteil, auffälliger Basslinie und E-Gitarrensoli fühlt sich der Stanmore II aber am wohlsten. Dabei bleiben Gesangsstimmen – egal ob hoch oder tief – immer deutlich erkennbar, selbst wenn erste und zweite Stimme versetzt singen. Sie sind Fan von Modern Country? Dann passt der Marshall Stanmore II ebenfalls zu ihnen. Die oftmals kernigen, tiefen Männer- und schneidend hohen Frauenstimmen packt der Bluetooth-Lautsprecher problemlos – gerne auch im dynamischen Duett oder Trio. Von allen drei Marshall-Lautsprechern hat der Stanmore II die insgesamt rundeste Abstimmung.

Audioqualität Marshall Woburn II

Marshall Woburn II: Fast schon zu kräftiger Bass. (Bildquelle: Marshall)

Beim Woburn II entladen sich aus je zwei Hochtönern, Tieftönern und Bassreflexrohren (Rückseite) die Kräfte der vier Class-D-Verstärker mit insgesamt 130 Watt (RMS). Unterm Strich bedeutet das zwar die höchste Lautstärke und den sattesten Klang des Trios. Allerdings rückt der Bass so in den Vordergrund, dass es manchmal schon etwas zu viel des Guten ist. Je nach Musikgenre bzw. Lied müssen Sie dann den Woburn II per 5-Band-Equalizer in der Marshall Bluetooth App zähmen.

Auf der anderen Seite ist der bassbetonte Klang für viele genau der, den sie mit einem Marshall-Lautsprecher verbinden: roh, kräftig, tief, massiv. Wer also ohnehin die meiste Zeit die eher groben Metal-, Rock- und Techno/Elektro-Strömungen (aka Drum & Base) hört, liegt akustisch beim Woburn II goldrichtig. Aber keine Angst, der Woburn II ist kein Brummler. Ganz im Gegenteil. Aufregende E-Gitarrengewitter machen bei ihm ebenso große Freude wie kräftige, sich in die Höhe schraubende Frauen- und Männerstimmen.

In puncto Design und Verarbeitungsqualität hatten wir bisher keine besseren Bluetooth-Lautsprecher im Test, als den Marshall Acton II, Stanmore II und Woburn II. Selbst wer kein Fan des Retrodesigns ist, wird zugeben, dass diese Exemplare ein Eyecatcher in jedem Raum sind und zu den Ikonen unter den tragbaren Bluetooth-Lautsprechern gehören.

Marshall Acton II, Stanmore II und Woburn II: Guter Klang und sehr edles Design. (Bildquelle: Marshall)

Wer nur einen kleinen Raum bespielen will oder einen edlen Bluetooth-Lautsprecher für seinen Schreibtisch sucht, sollte den Marshall Acton II kaufen. Er klingt zwar ziemlich gut, ihm fehlen jedoch die markanten Rockgene, weswegen wir ihn eher Hörern von mainstreamiger Hardrock-, Pop- und Elektromusik empfehlen. Der Marshall Stanmore II liegt größen- und leistungstechnisch nicht nur zwischen Acton II und Woburn II, sondern klingt von den drei Marshall-Lautsprechern in unseren Ohren am besten. Mit seinem auch bei sehr hohen Pegeln satten, warmen und unverzerrtem Klang empfehlen wir ihn nicht nur Rock- und Metalfans. Auch wenn Sie Modern Country oder basspumpenden Elektro- und Technosound lieben, wird der Stanmore II Ihnen gefallen. Zudem hat er die optimale Größe um ihn auf einer Kommode oder in einem Regal zu platzieren.

Den großen Woburn II sollten Sie sich nur anschaffen, wenn Sie die Möglichkeit haben, laut und bassbetonte Musik zu hören, ohne dass Sie andere dabei stören. Denn darin übertrifft er seine beiden Brüder deutlich. Er reproduziert tiefe Töne mitunter überstark, weswegen er sich durch seinen kernigen Sound am ehesten bei Musikfans der roheren Metal-, Rock- und Techno/Elektro-Strömungen (Drum & Base) wohlfühlt.

Mit der Marshall Bluetooth App bekleckert sich Marshall nicht mit Ruhm: zu rudimentär, etwas lieblos gestaltet und mit geringem Nutzwert. Hier sollte Marshall dringend mit einer runderneuerten App nachbessern. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist dagegen beim Woburn II, Stanmore II und Acton II völlig in Ordnung.

Preisvergleich: Marshall Acton II

Preisvergleich: Marshall Stanmore II

Preisvergleich: Marshall Woburn II

Test: Marshall Acton II, Stanmore II, Woburn II

82%
82%
Brillant

Marshal Acton II:
Gut klingender und top verarbeiteter Bluetooth-Lautsprecher ohne aptX-Support im edlen Retrodesign für kleinere Räume. Die nicht zwingend erforderliche Marshall Bluetooth App benötigt aber ein deutliches Redesign und Funktions-Upgrade.

Marshal Stanmore II:
Top verarbeiteter Bluetooth-Lautsprecher im edlen Retrodesign mit aptX-Support und warmen, runden, kräftigen Klang. Die Leistung genügt reicht leicht für eine Zimmerparty. Die nicht zwingend erforderliche Marshall Bluetooth App benötigt aber ein deutliches Redesign und Funktions-Upgrade.

Marshal Woburn II:
Sehr lauter und top verarbeiteter Bluetooth-Lautsprecher im edlen Retrodesign mit aptX-Support und warmen, runden, kräftigen Klang aber mitunter etwas zu dominantem Bass. Die nicht zwingend erforderliche Marshall Bluetooth App benötigt ein deutliches Redesign und Funktions-Upgrade

Pro
  1. Bluetooth 5.0
  2. Multihost-Funktion
  3. Koppelbar mit zweitem Lautsprecher
  4. Schönes Retrodesign
  5. Top Verarbeitungsqualität
  6. Warmer Klang
  7. Unverzerrte Wiedergabe, trotz sehr hoher Lautstärke
  8. Beleuchtete Bedienelemente
  9. Klinkeneingang
Kontra
  1. Design und Funktion der App
  2. keine aptX-Unterstützung
  • Klangqualität
    8
  • Handhabung
    8
  • Funktionsumfang
    7
  • Verarbeitungsqualität
    10
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    8
  • User Ratings (1 Votes)
    8.4
Gefällt Ihnen der Beitrag? Dann freuen wir uns über eine Bewertung.
[Durchschnittswertung: 4.5 (max. 5 Sterne) aus 8 Bewertungen]
Impressum Kontakt
Die mobile Version verlassen