Amazon Echo Spot: Display und Klang
Ein rundes Touch-Display wie es der Echo Spot hat, gehört wohl zu den außergewöhnlichsten Displays im Smart-Home- und IT-Bereich. Die meisten kennen sie nur von Smartwatches vielleicht noch vom Nest Thermostat. Amazon verwendet beim Echo Spot ein farbiges, blickwinkelunabhängiges 2,5-Zoll-Touch-Display. Dessen Auflösung von 480 x 480 Pixel klingt in Zeiten von Ultra-HD zwar völlig überholt, aufgrund der geringen Display-Größe ist es aber wunderbar scharf. Der Haken: Ist der Alexa-Skill nicht für den Echo Spot angepasst, sehen Sie längere Textpassagen nur im mittleren d.h. breitesten Bereich des runden Displays komplett. Zeilen darüber und darunter werden am Anfang und Ende einfach beschnitten. Das passierte uns zum Beispiel bei Kochrezepten und auch beim Anzeigen der Nachrichten. Obwohl das Display stark spiegelt, konnten wir selbst bei niedriger Helligkeitsstufe tags und nachts Informationen problemlos lesen. Auf der anderen Seite überstrahlt bzw. blendet es bei der maximalen Helligkeitseinstellung nicht. Wer keine Lust hat, ständig die Display-Helligkeit manuell anzupassen, überlässt das am besten der gut funktionierenden automatischen Helligkeitsanpassung (Adaptive Helligkeit). Ein Helligkeitssensor misst die Umgebungshelligkeit und passt daran die Display-Helligkeit optimal an.
Da wahrscheinlich viele den Echo Spot auf dem Nachttisch platzieren und als smarten Wecker verwenden, wäre es von Amazon schön gewesen, einen separaten Display-Ausschaltknopf einzubauen. Denn selbst in der niedrigsten Helligkeitsstufe störte es uns beim Einschlafen. Wir raten in dem Fall, im Menü „Startseite und Uhr / Nachtmodus“ einen Zeitplan festzulegen, indem der Echo Spot nur noch die Uhr stark gedimmt zeigt. Mit dem Sprachkommando „Alexa, schalte den Bildschirm aus“ ist das Display zwar dann wirklich komplett schwarz (Aktivierungswort und Tippen auf das Display aktiviert es wieder), aber auf Dauer nervt es doch, jede Nacht dieses Sprachkommando zu verwenden. Smart ist das nicht. Bedienelemente und Schrift zeigt Echo Spot angenehm groß an. Wer eine ausgeprägte Sehschwäche hat, kann aber im Menü „Barrierefreiheit“ die Schriftgröße erhöhen. Dann passt aber noch weniger Text, als ohnehin schon auf das kleine Display. Gleiches gilt für Untertitel, wobei Sie hier sogar die Schriftart und Farbe anpassen können. Wer selbst damit Schwierigkeiten hat, aktiviert den VoiceView-Screenreader, den Sie ebenfalls im Menü „Barrierefreiheit“ finden. Alexa liest Ihnen dann die Anzeigetexte vor und hilft bei der Navigation. Mitunter ist das aber etwas mühselig und stellenweise amüsant, etwa wenn Alexa statt „Taste“, „Tuste“ sagt.
Eine der schönsten Nebeneffekte eines Echo-Gerätes mit Touch-Display: Sie brauchen zur Einrichtung und im Prinzip auch zur Bedienung Ihr Smartphone / Tablet bzw. die Alexa-App nicht. Alles Notwendige zeigt Ihnen das Touch-Display an. Nur wenn Sie andere Smart-Home-Geräte ins Echo-System einbinden, Multiroom-Lautsprecher konfigurieren oder Alexa-Skills auswählen wollen, müssen Sie Ihr Smartphone oder Tablet mit der Alexa-App zücken. Wir schätzen, dass dazu ein Browser zwingend notwenig ist, den aber der Echo Spot und Echo Show nicht bieten. Aber vielleicht updatet Amazon in naher Zukunft das Betriebssystem (ein Android-Derivat) des Echo Spot und Show mit diesen Funktionen. Wünschenswert wäre es. Da der Echo Spot den gleichen 36-Millimeter-Hochtonlautsprecher wie der Echo Dot (2nd Gen.) besitzt, klingt er sehr ähnlich: keine Bässe, dafür klare Mitten und Höhen sowie eine Lautstärke, mit der Sie Alexa ggf. auch noch im nächsten Zimmer hören. Insgesamt optimal für die Stimmwiedergabe, aber weniger geeignet für den dauerhaften Musikgenuß. Wer Letzteres will, sollte bessere Lautsprecher an den 3,5-Millimeter-Audioausgang anschließen oder den Echo Spot drahtlos mit Bluetooth-Lautsprechern verbinden.