Test: Google Pixel 4a

Google Pixel 4a: Fazit und Wertung

Das Google Pixel 4a, eines der meisterwarteten Budget-Smartphones, ist endlich in den Shops verfügbar und wir haben es einem kurzen Test unterzogen. Zudem vergleichen wir es mit seinem etwas potenteren Bruder Pixel 4 und dem nagelneuen Flaggschiff Google Pixel 5. Starten wir mit einem Blick auf die Preise.

In Googles Smartphone-Familie haben sich die a-Modelle inzwischen etabliert. Mit ein Grund sind die günstigen Preise! Die Mittelklasse-Handys kosten deutlich weniger als ihre großen Schwestermodelle. Relativ zum Markeinführungstermin gesehen, sind sie fast um die Hälfte günstiger. Pixel-a-Smartphones bieten aber dennoch mehr als genug Leistung und Ausstattung für die meisten Smartphone-Nutzer. Auch beim Google Pixel 4a ändert sich erfreulicherweise diese Politik nicht. Das ausschließlich in der Farbe Just Black erhältliche Google Pixel 4a kostet nur rund 350 Euro, während das Pixel 4 anfangs rund 600 Euro kostete.

Die Pixel 4a und Pixel 4 sind auf der Softwareseite völlig identisch. Beide Telefone laufen mit Android 11 und werden zu den ersten gehören, die das Update auf Android 12 und darüber hinaus erhalten. Mit dem Pixel 4a kommen Sie in den Genuss aller neuen Android-Funktionen, einschließlich des neuen Google-Assistenten, Anruf-Screening und mehr. Die Pixel-Benutzeroberfläche ist befreit von jeglichem Ballast (Bloatware) und überzogenen Effekten. Dieser Purissmus mag nicht jedermanns Sache sein, aber dafür handelt es sich um eine der saubersten, am wenigsten leistungs- und akkuzehrendende Formen des Android-Betriebssystems.

Der Preisunterschied zwischen Pixel 4a und Pixel 4 macht sich nicht nur bei der Technik, sondern auch beim Design und der Haptik bemerkbar. Das Gehäuse des Pixel 4 besteht aus Metall und Glas, bietet Active Edge (Gehäuse seitlich drücken, um den Google Assistant aufzurufen), ist staub- und wasserdicht und Sie können es drahtlos laden. All diese Premium-Funktionen fehlen beim Pixel 4a.

Das Gehäuse des Pixel 4a besteht aus robustem Kunststoff, fühlt sich darum aber nicht billig an. Während sich noch einige beim Pixel 4 an dem etwas dicken schwarzen Balken am oberen Display-Rand störten (hier sind unteranderem die Sensoren für den hardwarebasierten Face-Unlock eingebaut), fehlt dieser beim Pixel 4a. Effektiv bedeutet dies mehr Display-Fläche für Sie. Lediglich für die Frontkamera ist ein sogenanntes Punch hole in der linke oberen Ecke ausgespart.

Sie ahnen aber vielleicht schon die Kehrseite der Medaille: Das Pixel 4a hat keine Gesichtserkennung als Entsperroption wie sein großer Bruder. Stattdessen baut Google einen klassischen Fingerabdrucksensor in die Rückseite ein. Der funktioniert ausgezeichnet und ist aus unserer Sicht kein wirklicher Nachteil. Denn zur Benutzung fassen Sie das Handy ohnehin an und selbst das Pixel 5 hat keine Gesichtserkennung mehr eingebaut. Stattdessen bietet es – wie die meisten Premium- und High-end-Smartphones – ebenfalls einen Fingerabdruckleser. Wir vermuten, dass der Soli-Chip einfach zu teuer und der Nutzwert für die meisten Anwender zu gering war, weswegen Google die durchaus lobenswerte Technik fürs Erste nicht weiterverfolgt. Vielleicht sehen wir sie ja in verbesserter Form im Pixel 6 oder Pixel 7 wieder.

Das Pixel 4a bietet einen ganz normalen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss: Nur ein kleines Detail, aber riesiges Plus! Denn auf den 3,5-mm-Kopfhöreranschluss verzichten inzwischen die meisten Smartphones, was sehr viele Anwender verärgert. Denn entweder müssen sie einen nervigen USB-zu-Audio-Adapter kaufen, der mitunter die Audioqualität verschlechtert und zusätzlich Energie vom Akku saugt. Oder sie greifen noch tiefer in die Tasche, kaufen sich einen Bluetooth-Kopfhörer und verabschieden sich von ihrem geliebten Kopfhörer. Das fehlende Kabel macht den Umgang mit den BT-Kopfhörern zwar angenehmer, aber dafür belastet Bluetooth den Smartphoneakku und bei der Bluetooth-Übertragung geht ein Stück Audioqualität verloren. Wer seine Musik liebt und den Handyakku schonen will, verwendet darum einen kabelgebundenen Kopfhörer.

Ob einem ein Design gefällt, richtet sich zwar nach der persönlichen Vorliebe, aber das Flaggschiff hat in Bezug auf die Darstellung mehr zu bieten. Beide Pixel-Displays bieten OLED-Technik aber das teurere Pixel 4 hat den Vorteil einer Bildwiederholrate von 90 Hz. Die lässt Bewegungen einfach flüssiger erscheinen. Wer das nicht kennt, dem fehlt aber auch nichts. Auf der anderen Seite bietet das Pixel 4a insgesamt eines der besten Displays in dieser Preisklasse.

Die Pixel 4-Serie wird von einem der besten 2019er-Prozessoren, dem Snapdragon 855, angetrieben. Das Pixel 4a hingegen beherbergt mit dem Snapdragon 730G eine Mittelklasse-CPU, ebenfalls 6 GByte RAM und als OS Android 11. Wie die Ergebnisse des Geschwindigkeitstests zeigen, schlägt darum das Pixel 4 das Pixel 4a mühelos. Im Praxisalltag relativiert sich das aber. Denn dort haben wir nahezu keine Geschwindigkeitsunterschiede festgestellt. Nur wer ganz genau darauf achtet, wird hier und da eine Millisekunde an Unterschied feststellen.

In der Akkulaufzeit trumpft dafür das Pixel 4a im Test und in der Praxis überdeutlich auf. Das Setting für den Laufzeittest war wie folgt: Display-Helligkeit auf 50 %, WLAN an, Bluetooth an, keine weitern Änderungen am System (Android 11). Im Benchmark 3DMark Work 2.0 erreichte es eine hervorragende Laufzeit von 13:12 Stunden. In der Praxis d.h. mit Ruhezeiten und einem Leistungsmix aus Kommunikation (Telefon, E-Mail, Chat), Websurfen, Musik- und Video-Wiedergabe reichte uns der 3.140-mAh-Akku sogar rund 16 Stunden. Somit können Sie mit dem Pixel 4a leicht einen ganzen (Arbeits)Tag verwenden, ohne dabei Angst zu haben, dass im entscheidenden Moment der Akku leer ist. Und selbst wenn: in ca. 1,5 Stunden ist das Pixel 4a über das mitgelieferte USB-Ladegerät wieder zu 100 % geladen.

Die Frontkamera beider Google-Handys schießt Bilder mit 12,2 MP. Das Pixel 4 hat jedoch zusätzlichen ein Teleobjektiv eingebaut. Die tollen KI-Software-Funktionen, wie den Astrofotografie-Modus oder Doppelbelichtungs-Schieberegler, stehen jedoch den Käufern beider Smartphones zur Verfügung. Ob Highend- oder Mittelklasse-Smartphone, hier macht Google bei seinen Pixels keinen Unterschied.

Das Pixel 4 verfügte zu seiner Zeit über eine der besten Smartphone-Kameras. Darum ist es auch keine Überraschung, dass sich die mit einem Pixel 4a gemachten Bilder denen eines Pixel 4 sehr stark ähneln. Die Bilder haben einen großen Dynamik- und Farbumfang und bieten mehr Kontrast als viele andere aktuelle Handys. Auch stehen dem Pixel-4a-Besitzer die gleichen Aufnahmemodi und Spezialfunktionen wie der spektakuläre Nachtmodus zur Verfügung.

Das sehr handliche Google Pixel 4a gehört zu den besten Mitteklasse-Smartphones, die Sie aktuell auf dem Markt finden. Es punktet mit seiner tollen Kamera(funktionen), guten Laufzeit, dem hellen und kontrastreichen OLED-Display sowie dem Kopfhöranschluss und vor allem seiner Update-Sicherheit über drei Jahre. Die 128 GByte internen Speicher lassen das Fehlen eines microSD-Karten-Slots verschmerzen. Als Mitteklasse-Handy kann es natürlich nicht mit der Leistung von doppelt und drei Mal so teuren Smartphones mithalten. Im Alltagstest verspürten wir jedoch keine Leistungsengpässe. Besitzer eines Pixel 2 oder Pixel 3a können wird das Pixel 4a wärmstens empfehlen. Alle anderen, die gerade nach einem preiswerten Mittelklasse-Smartphone mit wenig Kompromissen suchen, sollten es sich definitiv ansehen. Denn das Preis-Leistungs-Verhältnis ist top!