Mit Conrad Connect startet der Elektronikhändler eine eigene, kostenlose Smart-Home-Plattform, mit der sich die Funktionen smarter Geräte unterschiedlicher Hersteller kombinieren und schalten lassen. Zum Start des öffentlichen Beta-Tests hat Conrad die Kompatibilität zu den Produkten von Fitbit, Lifx, Myfox, Netatmo, Osram, Smapppee und Withings hergestellt. Auch Online-Dienste wie die Wettervorhersage oder ein Kalender gehören zum Funktionsumfang. Dadurch können Sie Conrad Connect auch ganz ohne Smart-Home-Produkte verwenden z. B. als situationsabhängige Warn- oder Erinnerungsfunktion.
Conrad Connect: Erst prüfen, dann sinnvoll agieren
Vorausgesetzt Sie haben zum Beispiel Lightify-LED-Lampen von Osram können Sie diese mit einem CO2-Sensor von Netatmo oder Withings verknüpfen. Stellt der Sensor einen ungesund hohen CO2-Level fest, während gleichzeitig der Geräuschmelder die Anwesenheit von Menschen bestätigt, lassen Sie die Farbe der Lightify-Beleuchtung auf Rot wechseln – eine klare Aufforderung zum Lüften. Damit schließen Sie zum Beispiel sinnlosen Aktionen außerhalb Büro- oder Öffnungszeiten aus, an denen ohnehin niemand da ist. Auch die Videokamera lässt sich mit der Heizung und Beleuchtung verknüpfen. Dann dreht die Heizung erst auf, wenn eine bestimmte Person das Haus bzw. die Wohnung betritt und gleichzeitig dimmt das System die Beleuchtung in einem bestimmten Raum auf das bevorzugte Niveau.
Conrad Connect: Cloud-basiertes System
Die Lösung zur Hausautomatisierung Conrad Connect basiert auf der Cloud-to-Coud-Kommunikation. So lange Ihnen ein Internet-Zugang und ein Internet-Browser (Microsoft Internet Explorer, Microsoft Edge, Google Chrome, Mozilla Firefox, Apple Safari) zur Verfügung stehen, haben Sie von jedem Punkt der Welt Zugriff auf Conrad Connect. Der Haken: Ist die Conrad-Connect-Cloud oder die eines der Smart-Home-Geräte-Hersteller nicht erreichbar, kann die Dashboard-Darstellung oder die Ausführung definierter Regeln beeinträchtigt sein. Zur expliziten Steuerung der Komponenten der Dritthersteller (z. B. Netatmo oder Osram) hilft ggf. dann nur noch deren proprietäre App.
Conrad Connect: Programmieren mit Drag & Drop
Conrad Connect fasst die Einstellungen aller verbundenen Produkte in frei konfigurierbaren Dashboards zusammen. Sie können dadurch alle zur Conrad-Plattform kompatiblen Geräte direkt im Browser verwalten. Andere Zusatz-Software oder -Hardware sei nicht nötig. Ein spezielle Conrad-Connect-App ist bisher nicht geplant. Die originären Apps der Hersteller können Sie getrennt von Conrad Connect weiter verwenden.
Ähnlich wie beim beliebten Dienst IFTTT (If this than that) verknüpfen Sie Produkte und Aufgaben im Regeleditor über einfache Wenn-Dann-Regeln miteinander. Dazu müssen Sie im Dashboard oder einem grafischen Editor per Drag & Drop Verbindungen zwischen den Smart-Home-Geräten herstellen. Dabei genügt es die entsprechenden Sensoren und Aktoren mit der Maus in das Editor-Fenster zu ziehen, sie mit Linien miteinander zu verbinden und anschließend die passende Aktion zu wählen.
Conrad Connect: Datenschutz wird groß geschrieben
Laut Conrad wird nicht nur die einfache Bedienung, sondern auch der Datenschutz groß geschrieben. Personenbezogene Daten werden aktuell nur auf Servern in Deutschland gespeichert. Im Rahmen der Internationalisierung behält sich allerdings Conrad vor, zukünftig Dienste im europäischen Ausland zu verwenden. Außerdem weist Conrad in seiner Datenschutzerklärung daraufhin, dass die erhobenen Daten insbesondere nicht für Werbezwecke genutzt werden.
Einschätzung
Conrad Connect sieht auf den ersten Blick spannend aus: Das übersichtliche Dashboard und das verständliche Konzept zur Erstellung von Konzepten und Regeln gefallen uns. Die Herausforderung wird aber zum einen sein, genügend Hersteller zu bewegen, sich der Plattform anzuschließen und zum anderen den ständig wachsenden Funktionsumfang der Geräte sauber abzubilden und verfügbar zu machen. Damit steht und fällt der Erfolg der Plattform. Äußerst positiv finden wir den Datenschutz von Conrad Connect. Gerade diesen Punkt kritisieren viele Smart-Home-Besitzer bei anderen Plattformen.