Bereits beim Auspacken der Teufel Raumfeld Stereo Cubes war uns klar, dass der Hersteller nicht kleckert: Fast acht Kilo bringen die Cubes auf die Waage. Aufbau und Anschluss der Multiroom-Speaker ist schnell erledigt. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, ob die WLAN-Lautsprecher musikalisch etwas auf dem Kasten haben.
Teufel Raumfeld Stereo Cubes: Einfach aufzubauen
Die Bedienungsanleitung zum Aufbau der Teufel Raumfeld Stereo Cubes benötigen nicht mal Einsteiger: Multiroom-Speaker auspacken, mit beiliegendem Kabel verbinden, Strom an einen der Würfel und schon ist die Anlage aufgebaut. Das Verbindungskabel der beiden Lautsprecher misst zwei Meter in der Länge und sollte zum Aufbau in den meisten Regalen reichen. Brauchen Sie dennoch einmal ein längeres Audiokabel, können Sie einfach ein 6,3-mm-Klinkenkabel der benötigten Länge nachkaufen. Noch einfacher wäre ein herkömmliches Lautsprecherkabel ohne Stecker (Kupferlitze) zur Verbindung der beiden Boxen gewesen, aber wenigstens hat Raumfeld keine proprietäre Eigenentwicklung verwendet. Außerdem können Sie mit der Klinkenverbindung die Phasen nicht vertauschen und der Aufbau geht noch einen Ticken schneller.
Eines sei vorweg gegriffen: Sie müssen sich beim Aufbau nicht darauf festlegen, welche Box die Linke oder die Rechte ist. Soll heißen, die Master-Box (Cube mit Stromanschluss) können Sie in der Nähe der Steckdose platzieren. Sie können bei den Stereo Cubes nachträglich per Software die Stereokanäle vertauschen – sehr praktisch!
Teufel Raumfeld Stereo Cubes: Einrichten nur über die App
Das eigentliche Einrichten der Raumfeld-Würfel erledigen Sie über die Smartphone-App Raumfeld Controller. Zwar hat der Master-Cube (Stromanschluss) Bedientasten an der Front, aber diese sind nur für die Musiksteuerung vorgesehen. In der Anleitung stehen praktischerweise die QR-Codes für iOS und Android drin: Einfach mit einer QR-Code-App wie dem Barcode Scanner den QR-Code lesen und schon zeigt die App Ihnen den Link zur Raumfeld-Controller-App an. Besitzen Sie ein Windows-Handy, sind Sie aber aufgeschmissen. Raumfeld bietet für dieses Betriebssystem keine App an. Ein Raumfeld-Fan hat aber die Gratis-App Raumwiese programmiert, die Sie sich im hifi-forum.de kostenlos herunterladen können.
Die Installation der Raumfeld-App ist schnell geschehen – sowohl auf iOS als auch Android. Und genau so einfach gelingt die Verbindung des Smartphones mit den Stereo Cubes: Sie müssen dafür erst einmal die Würfel mit einem LAN-Kabel an das Netzwerk in Ihrem Smart home anschließen. Dann drücken Sie den Knopf an der Vorderseite bis die LED blinkt und schon verbinden sich die Würfel mit dem Handy. Danach wählen Sie Ihr WLAN in der App aus und geben das Passwort ein. Fertig ist das Raumfeld-Setup. Sollten Sie dennoch Fragen zum Setup der Teufel Raumfeld Stereo Cubes haben, hilft Ihnen die beiliegende Anleitung prima weiter.
Teufel Raumfeld Stereo Cubes: Software-Problemen
Über die Raumfeld-App für Apple-Geräte konnten wir anschließend die auf dem Smartphone gespeicherte Musik sofort auf den Teufel Raumfeld Stereo Cubes abspielen. Auf drei von vier unserer Android-Geräte hatten wir aber Probleme. Mit einem der Smartphones (Android 5.0) konnten wir gar keine Musik abspielen, bei einem anderen hing sich die App öfters beim Indexieren oder spontan nach eine paar Liedern auf. Ein „Buffer underrun“-Fehler verhindert ebenfalls ein paar Mal die Wiedergabe. Hier half dann nur die Trennung der Lautsprecher vom Stromnetz.
Auch mit der Musikfreigabe über Netzwerk – genauer mit einem DLNA-Server – hatte die App Probleme. Im Smart home AREA-Test verbanden wir eine Synology DS414 und eine Fritz!Box 7490 mit den Cubes. Das funktionierte noch problemlos und die Raumfelds fanden alle DLNA-Server im LAN. Da nur ein paar Titel zum Testen auf der Fritz!Box 7490 lagen, konnten wir diese bereits nach kurzer Einlesezeit ohne Probleme abspielen. Der Scan auf der NAS lief aber endlos, weswegen wir ihn nach ein paar Tagen abbrachen. Grund dafür ist, dass die im Host-Lautsprecher liegende Datenbank nur mit maximal 150.000 Titeln umgehen kann. Wer wie wir mehr Titel auf einem Massenspeicher hat, benötigt den Teufel Raumfeld Expand.
Der rund 70 Euro teure Expand ist ein WLAN-Access-Point (802.11b/g/n, 2,4 GHz, WPA2-PSK), der für die Raumfeld-Lautsprecher ein eigenes WLAN-Netz aufspannt und als Host agiert. Laut Raumfeld kann seine Datenbank bis zu 200.00 Lieder indexieren. Das hängt allerdings von deren Metadaten (Künstler, Erscheinungsjahr, Songtext usw.) ab. Je mehr Speicherplatz die Metadaten belegen, desto weniger Lieder kann die Datenbank fassen. In unserem Test war der Expand tatsächlich die Lösung und alle Musikstücke wurden indexiert. Für das sporadische Abbrechen der Musikwiedergabe fanden wir aber keine Lösung.
Mit der Raumfeld-Controller-App lassen sich nicht nur die Stereo Cubes sondern auch andere Raumfeld-Lautsprecher in mehreren Räumen steuern. Ganz nach Bedarf gibt es dann in jedem Raum andere Musik, oder überall den gleichen Song. Darüber hinaus können Sie mit der App Internet-Radiosender anhören. Die Musik-Abo-Dienste Last.FM, Napster, MTV Music und Simfy stehen Ihnen ebenfalls zur Verfügung. Apple AirPlay von Apple unterstützen die Stereo Cubes aber nicht.
Teufel Raumfeld Stereo Cubes: Kein Musikformat wird vernachlässigt
Ferner können Sie einen Speicherstick an den USB-2.0-Port oder zum Beispiel einen MP3-Player direkt über Chinch an die Stereo Cubes anschließen. In welchen Formaten die Musik vorliegt, ist den Stereo Cubes dabei egal: Alle üblichen Formate wie MP3, AAC, WAV, WMA, Ogg und FLAC spielen sie ab. Sogar hohe Audioauflösungen bis zu 24 Bit/192 kHz geben die Raumfeld-Boxen wieder.
Teufel Raumfeld Stereo Cubes: Sound wie er aus dem Würfel kommt
Mit das Wichtigste ist natürlich der Klang der Teufel Raumfeld Stereo Cubes. Gute Voraussetzungen bringen die Zwei-Wege-Lautsprecher dafür mit: Die Boxen haben ein massives MDF-Holzgehäuse und genug Gewicht, um einen kräftigen Bass darzustellen. Von der Größe der sichtbaren Lautsprecher dürfen Sie sich dabei nicht täuschen lassen. Von außen sehen Sie nämlich nur den Hochtöner. Den 130-mm-Tiefmitteltöner hat Raumfeld mittig dahinter positioniert (Koaxial-Anordnung). Das sieht nicht nur sehr hübsch aus, sondern erfreut auch Ihr Ohr: Die Koaxial-Anordnung sorgt für eine besonders gleichmäßige Schallwellenverteilung. Jeder Würfel hat übrigens seinen eigenen, eingebauten 160-Watt-Verstärker (Class D). Gut gelöst: Die Teufel Raumfeld Stereo Cubes verzichten auf eine von außen sichtbare aktive oder passive Kühlung. Alles, selbst das Netzteil, ist in den schicken Lackwürfeln verpackt.
Im Smart home AREA-Test waren wir erstaunt: Solch einen Klang hätten wir von so kompakten Boxen nicht erwartet. Der Bass klingt selbst bei hohen Pegeln klar und unverzerrt. Für unseren Geschmack rückt er sich aber etwas zu sehr in den Vordergrund. Sollten Sie das ebenfalls hören, können Sie ihn über einen Equalizer in der App etwas heraus nehmen. Am besten klingen die Boxen, wenn sie sich auf Ohrenhöhe befinden. Für einen Regallautsprecher dürfte das aber gewollt sein. Einziges deutliches Klang-Manko: In unserem Test rauschten die Teufel Raumfeld Stereo Cubes deutlich, wenn keine Musik wiedergegeben wurde. Das Rauschen verschwindet aber, sobald Sie ihnen etwas zu tun geben.
Fazit
Für den gehobenen Preis (zum Testzeitpunkt 449 Euro) bekommen Sie mit den Teufel Raumfeld Stereo Cubes zwei ordentliche Multiroom-Lautsprecher. Sehr saubere Verarbeitung, einfaches Aufstellen und Anschließen sprechen für die Stereo Cubes. Bei den Wiedergabeformaten und Streaming-Diensten bleiben eigentlich keine Wünsche offen. Der Klang im Auslieferungszustand war uns zwar zu basslastig, Sie können ihn aber jederzeit über den Equalizer sehr fein tunen. Die Begrenzung der Musikdatenbank auf eine bestimmt Titelmenge finden wir zwar schade, allerdings dürfte das nur wenige Anwender betreffen. Eventuell hebt Raumfeld diese Grenze mit einem der nächste Firmware-Updates an oder ganz auf. Bei der App hat Raumfeld aber definitiv noch Arbeit vor sich.
Preisvergleich Teufel Raumfeld Stereo Cubes
Technische Daten Teufel Raumfeld Stereo Cubes
Lautsprecher | |
Frequenzbereich von/bis | 62 – 20000 Hz |
Hochtöner, Mitteltöner pro Box | 1, 1 |
Durchmesser Hochtöne/Mitteltöner | 28 mm / 130 mm |
Lautsprechermembram | Gewebe |
Gehäusematerial | MDF |
Front-Abdeckung abnehmbar | Ja |
Bi-Amping/Bi-Wiring | Ja |
Anschlüsse | 1 x Cinch-Eingang Stereo, 2 x Klinkenbuchse-Ausgang 6,3 mm (je einer an Master- und Slave-Box), 1 x USB 2.0 |
LAN | 100 MBit/s |
WLAN | 802.11b/g/n, 2,4 GHz, WPA/WPA2 |
Wiedergabeformate | MP3, WMA, WAV, AAC, FLAC, OGG, Apple Lossless |
Unterstützte Samplingraten | bis 192 kHz (bei hoher Netzwerkleistung) |
Sonstiges | Multiroom, Gapless playback |
Elektronik | |
Maximale Anzahl an Titeln mit Base | unbegrenzt |
Maximale Anzahl an Titeln | 150.000 |
Verstärkertechnologie / -konfiguration | Class D / 2.0 |
Verstärkerkanäle | 2 |
Ausgangsleistung Maximal Hochtöner-Kanal | 45 Watt |
Ausgangsleistung Maximal Tieftöner-Kanal | 45 Watt |
Ausgangsleistung Sinus Hochtöner-Kanal | 40 Watt |
Ausgangsleistung Sinus Tieftöner-Kanal | 40 Watt |
Standby-Funktion | Ja |
Leistungsaufnahme Standby/Maximal | 0,40 Watt / 175 Watt |
Netzkabel Kaltgeräte-Buchse | Ja |
Speicher für Einstellungen bei Netztrennung | Ja |
Ein-/Ausschalt-Automatik | Ja |
Abmessungen | 19,5 x 19,5 x 19,5 cm |
Gewicht | Master 4 kg, Slave 3,5 kg |