Master & Dynamic MW60: Audioqualität
Musik, Geräusche und Klang im Allgemeinen nimmt jeder Mensch unterschiedlich wahr. Aus diesem Grund haben wir fünf Kollegen gebeten, den Master & Dynamic MW60 einige Stunden mit ihren persönlichen Musikstücken und von uns ausgewählten Tracks probezuhören. Als Zuspieler diente unser bewährter Hi-Res Audio-Player Pioneer XDP-30R, den die Tester einmal via Bluetooth (mit aptX) und einmal mit der Kabelverbindung verwendeten. Als Musikformate durften sie MP3, AAC, verlustfrei komprimierte FLAC- und MQA-Dateien verwenden. Letzteres ist ein extrem hochwertiges Audioformat, das im Prinzip nur Highend-DAPs wie unser Pioneer XDP-30R abspielen und einem Kopfhörer alles abverlangen.
Master & Dynamik MW60 im Test mit klassischer Musik
Den Anfang macht das 2015 für einen Grammy nominierte Klassikstück „Arnesen: Magnificat 4. Et Misericordia (Nidarosdomens jentekor & TrondheimSolistene)“ als extrem hochaufgelöste MQA-Datei. Das Orchester, die Solistin und der Jugendchor fordern den MW60 speziell in den mittleren bis sehr hohen Frequenzen enorm. Doch diese sehr schwierige und gleichzeitig wunderschöne Live-Aufnahme gibt der MW60 extrem detailreich, lebendig und präzise wieder. Die teilweise schneidend hohen Stimmen der Solistin und des Jugendchors führen nicht, wie bei vielen anderen Kopfhörern, zu einem unangenehm scharfen Zischen, sondern werden klar und authentisch wiedergegeben. Selbst als Orchester, Chor und Solistin zum Ende zu immer kräftiger werden und sich in audiophile Höhen steigern, bleiben alle einzelnen Orchesterbestandteile wunderbar differenziert hörbar und verleihen uns buchstäblich eine Gänsehaut. Selbst als wir die Lautstärke knapp über das erträgliche Maß hinaus erhöhten, gab es keine klanglichen Einbußen.
Anschließend probierten wir das sehr dynamische Stück „Bozza: Children’s Overture (Staff Band of the Norwegian Armed Forces)“ ebenfalls als MQA-Datei aus. Und wieder enttäuschte uns der MW60 nicht. Jedes Instrument, von der zierlichen Flöte über die Blechinstrumente bis hin zu den kräftigen Trommeln bildet der MW60 sehr gut ab. Keines wurde überbetont oder ging zwischen den anderen Instrumenten unter.
Master & Dynamik MW60 im Test mit elektronischer Musik
Den Schluss des Hörtests bildeten „Prodigy – No Good (Start the dance)“ und „Celvin Rotane – I Believe“ als hochaufgelöste FLAC-Dateien. Vereinzelt sprachen Tester auf anderen Portalen dem Master & Dynamic MW60 die Fähigkeit zu ordentlicher Bass-Wiedergab ab. Mitunter deswegen wählten wir diese beiden Stücke aus. Ergebnis: Die Kritik ist völlig unberechtigt. Der Bluetooth-Kopfhörer hämmert den Bass in beiden Stücken so trocken und kräftig in unsere Ohren, dass es uns eine Freude war. Außerdem zeigt er bei „Celvin Rotane – I Believe“ wieder seine hervorragende Eigenschaft, sehr dynamische Stücke in der vollen Bandbreite wiederzugeben.
Master & Dynamik MW60 im Lautstärketest
Und wie sieht es mit der maximalen Lautstärke aus? Alle Tester waren der Meinung, dass der Master & Dynamic MW60 mehr als genug Power hat. Sprich, die maximale Lautstärke hielt niemand auch nur ein paar Sekunden aus. Für die meisten Tester waren ca. 80 % der maximalen Lautstärke völlig ausreichend. Somit können wir auch Fans von laut gehörter Musik den Master & Dynamic MW60 empfehlen. Wie Master & Dynamic im mehrsprachigen Handbuch weisen auch wir darauf hin, dass zu langes Hören bei sehr hohen Pegeln zu dauerhaften Gehörschäden führen kann. Die New Yorker haben dem Thema sogar zwei Seiten im Handbuch gewidmet.
Insgesamt klingt der Master & Dynamic MW60 so, wie sein Name es andeutet: Meisterhaft und dynamisch aber nicht künstlich übertrieben. Für ungeschulte Ohren vielleicht etwas trocken, aber dennoch warm und ausgewogen. Der MW60 verzeiht kaum Fehler und mag darum eher eine Empfehlung für Menschen sein, die sehr hohe Musikqualität zu schätzen wissen, als für jene, die sich mit massentauglicher Pop- und Rockmusik zufriedengeben.
Alle Testhörer fanden, dass es kaum einen Unterschied machte, ob die Musikzuspielung über Bluetooth (aptX) oder Kabel erfolgte. Drei der fünf Tester fanden sogar den MW60 im Bluetooth-Modus einen Tick dynamischer und kräftiger. Das ist sehr überraschend, denn in der Regel klingen kabelgebundene Kopfhörer durch den fehlenden Komprimierungsschritt besser, als Bluetooth-Kopfhörer.