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Test: Sengled Snap

(Bildquelle: Sengled)

Sengled Snap: Wertung und Fazit

Die Sengled Snap ist smarte LED-Lampe und Überwachungskamera in einem – für drinnen, draußen und dank Infrarot-Nachtsicht auch bei Nacht. Da Sengled zudem ein Mikrofon und einen Lautsprecher integriert hat, taugt die Snap auch als Gegensprechanlage. Der Clou: Im Gegensatz zu vielen anderen Überwachungslösungen benötigt die Snap keine separaten Strom- oder Netzwerkkabel. Ihre Energie bezieht sie aus dem E27-Sockel und die Datenverbindung funktioniert via WLAN. Da die Snap auf den ersten Blick wie eine LED-Lampe aussieht, können Sie sie zudem leicht als unauffällige Sicherheitskamera installieren – so die Theorie. Wir prüfen in einem Test ob die smarte Licht- und Überwachungslösung unsere Erwartungen erfüllt.

Die laut Hersteller wetterfeste Sengled Snap eignet sich für den Einsatz als getarnte Außenüberwachungskamera mit Gegensprechfunktion. Sie passt in eine gewöhnliche E27-Lampenfassung und braucht keine weitere Stromversorgung. Zusätzliche Hardware installieren, Löcher in Wände Bohren und Kabel ziehen entfällt somit.

Die Sengled Snap vereint LED-Leuchtmittel und Kamera in einem Gehäuse mit Gewinde für die E27-Fassung.
Die Sengled Snap vereint LED-Leuchtmittel und Kamera in einem Gehäuse (E27-Fassung). (Bildquelle: Smart Home AREA)

Die Sengled Snap eignet sich natürlich auch für Innenräume. Denkbare Szenarien sind zum Beispiel als Babyfone, zeitgesteuerte Beleuchtung für eine Tierbehausung und um von unterwegs mal zu sehen, was die kleinen Freunde so treiben. Allerdings hat die Lampe unseres Testgeräts ein hochfrequentes Betriebsgeräusch abgegeben. Wir konnten es zwar nur hören, wenn wir unsere Ohren näher als 50 cm an die LED gebracht haben, Kinder und viele Tiere könnten jedoch sehr viel sensibler darauf reagieren. Testen Sie also diese Einsatzmöglichkeiten behutsam, nutzen Sie die Sengled Snap nur im Außenbereich oder wenig frequentierten Räumen. Beispielsweise stört das Geräusch niemand in einer Lagerhalle.

Selbst wenn Sie im Urlaub sind, hilft Ihnen die Sengled Snap. Sie täuschen mit der Lampe Anwesenheit vor und behalten gleichzeitig einen Raum oder Außenbereich im Auge. Theoretisch können Sie aus der Ferne sogar mit dem Blumengießer reden. Wem eine Snap nicht reicht, installiert einfach mehrere Snaps und steuert alle über die Snap-App.

Im geschmackvollen Verpackungskarton liegen nur die Sengled Snap, ein Garantieschein, eine Schnellstartanleitung und eine kurze Bedienungsanleitung. Es fällt sofort auf, dass die Snap ziemlich groß und schwer ist. Sie misst etwa 15 Zentimeter in der Länge und 12 Zentimeter im Durchmesser und bringt 600 Gramm auf die Waage. Im Test ließ eine Ikea-Stehlampe mit biegsamem unter dem Gewicht den Kopf hängen. Die lichtspendene LED (850 Lumen) ist in der Mitte platziert. Ihre 14 Watt Leistung entsprechen der einer herkömmlichen 60-Watt-Glühbirne. Darunter bzw. darüber befinden sich die Full-HD-Kamera mit 140° Blickwinkel (Diagonal) und IR-LEDs für die Nachtsicht. Lautsprecher und Mikrofon sitzen links und rechts der Kameralinse.

Im Lieferumfang: Die Sengled Snap und eine kurze Anleitung. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Als kostenlose Features gewährt Sengled den Snap-Käufern die Fern- und Zeitschaltung der Lampe, Livestreaming von der Kamera und die Audioübertragung in beide Richtungen. Es gibt aber weder Push-Nachrichten noch Video-Schnappschüsse bei erfasster Bewegung. Den Zugriff auf in der Cloud gespeicherte Videos gibt es nur in der Testversion d. h. in den ersten 30 Tagen nach dem Kauf bzw. Aktivierung des Snap-Kontos. In dieser Zeit stehen Ihnen die Videos der letzten sieben Tage zur Verfügung.

Die Sengled Snap macht nur mit einem Cloud-Paket richtig Spaß und Sinn. Das günstigste Paket kostet im Monat 3,50 Euro. (Bildquelle: Sengled)

Das erweiterte Cloud-Paket wird monatlich abgerechnet und bietet Push-Benachrichtigung sowie Kurzvideos bei Bewegung im Sichtfeld der Snap. Für 3,50 Euro dürfen Sie sich die ganzen letzten 24 Stunden als Video ansehen, für 6,50 Euro sieben Tage (wie in der Testversion) und für stolze 18,50 Euro die letzten 30 Tage.

Zunächst suchen Sie die kostenlose App für die Sengled Snap bei Google Play oder in Apples App Store und installieren sie auf Ihrem Smartphone bzw. Tablet. Beim anschließenden Setup dürfen Snap, Handy/Tablet und Router nur wenige Meter trennen. Die Snap muss eingeschraubt und durchgehend mit Spannung versorgt sein. Installieren Sie die Snap zum Beispiel alternativ zu einer normalen Lampe an der Decke, muss der zugehörige Wandschalter auf „an“ und darf kein Dimmer oder oder mit einem Bewegungssensor verbunden sein. Anschließend müssen Sie einen Sengled-Account anlegen und vorübergehend in ein spezielles WLAN wechseln, das die Snap selbständig errichtet. Die App sagt Ihnen dann in verständlichen Schritten, wie es weitergeht.

Der Aufbau der Sengled Snap. Die Basis ist drehbar. Die Kamera sollte nach dem Einbau unten sein (Bildquelle: Sengled)

Da Kamera und LEDs in der Snap immer in die gleiche Richtung zeigen, ist am endgültigen Standort eine Fassung beziehungsweise Halterung nötig, die sich passend ausrichten lässt.

Die dimmbare Sengled Snap ist weniger eine klassische Lampe, die das Licht kugelförmig in alle Richtungen abgibt, sondern mehr ein Strahler d. h. er leuchtet mit bis zu 850 Lumen einen kegelförmigen Bereich in Blickrichtung der LED bzw. Kamera aus. Die Farbtemperatur beträgt 3.000 Kelvin („Neutralweiß“), wirkt dafür erstaunlich gelblich und blendet im Vergleich zu vielen anderen Außenbeleuchtungen wenig. Im Praxistest viel uns zwar nie ein sichtbares Flimmern auf, trotzdem ist die Lampe nicht auf Gemütlichkeit optimiert, allein weil ihr Lichtstrahl eben sehr gebündelt in eine Richtung strahlt.

Sengled Snap: Links der Startbildschirm, rechts die Kamera-Einstellungen in der App. Mitteilungen bekommen Sie allerdings nur, wenn Sie einen Cloud-Service abonnieren. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Nach der Installation gab es einen Überraschungsmoment, denn die Snap-App hatte keinen Zugriff auf die Snap. Einmal Aus- und Einschalten der Snap über den Lichtschalter löste aber das Problem. Die Snap-App zeigt beim Start ein Standbild aus den letzten Minuten. Wenn Sie mehrere Snaps betreiben, zeigt die App Bilder von allen Snaps. Tippen Sie auf das Video-Standbild, startet ein Livestream. Oben rechts geht es dann zu den Kamera-Einstellungen. Hier schalten Sie das Mikrofon ein oder aus, bestimmen die Auflösung und weisen die Snap an, bei Bewegung Kurzvideos aufzuzeichnen. Direkt aus der Live-Ansicht (über das Sonnensymbol) schalten Sie die Lampe ein und aus oder dimmen sie. Die Live-Ansicht wechselt bei quer gehaltenem Handy nach ein paar Augenblicken ins Vollbild.

Dank Full-HD-Auflösung bietet die Sengled Snap eine sehr gute Bildqualität. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Sengled Snap: Bild- und Tonqualität

Bild- und Tonqualität der Sengled Snap ließen im subjektiven Test nichts zu wünschen übrig. Tag- und Nachtaufnahmen waren scharf und gut belichtet. Der Stream lief in unserem Test-WLAN in 1080p-Qualität auf einem Samsung Galaxy S6 und einem Apple iPhone 7 fast immer flüssig. Gelegentlich empfahl die App auf 720p herunterzugehen. Doch der Engpass (evtl. durch einen vollgelaufenen Puffer) dauerte nie länger als einige Sekunden, weshalb sich das Umstellen kaum lohnt.

Vom kleinen eingebauten Lautsprecher der Snap dürfen Sie nicht zu viel erwarten. Er bietet nur die Tonqualität einer Gegensprechanlage, aber genau dafür ist er ja da.

Selbst in der Nacht macht die Sengled Snap sehr gute Aufnahmen. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Auf dem Startbildschirm der Snap-App geht es in der unteren Zeile zu den Ansichten „Security“ und „Discover“. Security zeigt die Kurzvideos, die die Snap bei Bewegungen speichert. Die Videos starten jeweils ein paar Sekunden vor der festgestellten Bewegung und enden wenige Sekunden später. Sie können die Snap-App sowohl in einer kostenlosen, als auch in einer kostenpflichtigen Version auf ihr Smartphone bzw. Tablet herunterladen. Die Snap-App legt dafür automatisch einen lokalen Ordner an. Unter „Discover“ stehen einige öffentliche Snap-Livestreams zur Auswahl. Jeder kann seinen Video-Stream für alle zugänglich machen. Die Einstellung dazu finden Sie in den Kamera-Einstellungen.

Unter “Security” zeigt die App Videoschnappschüssen Ihrer Sengled Snap und unter “Discover” eine Auswahl öffentlicher Livestreams aus der ganzen Welt. (Bildquelle: Smart Home AREA)
Mit Motion Zones weisen Sie der Sengled Snap Aufzeichnungsbereiche zu. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Die Full-HD-Kamera der Sengled Snap erkennt Bewegungen, weil sie permanent aufzeichnet. Einen herkömmlichen Bewegungssensor, der die Kamera oder die LED-Lampe erst bei Bewegungserkennung aktiviert, hat die Snap nicht eingebaut.

Damit aber trotzdem nicht unnötige Aufzeichnungen entstehen, stellen Sie in den Einstellungen eine oder mehrere Motion Zones ein. Nur Bewegungen in diesen Feldern lösen eine Aufzeichnung oder den Versand einer Nachricht aus. Ein etwas anderer Ansatz, aber dennoch sehr praktisch. Mit den Motion Zones schließen Sie somit einen Fehlalarm aus, wenn sich zum Beispiel der Baum neben dem Haus im Wind bewegt oder eine Katze am Boden entlang läuft.

Je nach Cloud-Paket haben Sie 24 Stunden bis 30 Tage Zugriff auf die aufgezeichneten Videos. In der Testversion (die ersten 30 Tage nach dem Kauf bzw. Aktivierung) sind es sieben Tage. Wenn Sie kein Cloud-Paket kaufen, steht Ihnen nur der Livestream zur Verfügung.

In den aufgezeichneten Videos der Sengled Snap können Sie per Navigationsleiste vor und zurück spulen. (Bildquelle: Smart Home AREA)

Aufgezeichnetes Material finden Sie in der App unter „Replay“. Sind mehrere Tage aufgezeichnet, wählen Sie als Erstes den Tag und navigieren auf einer Zeitleiste zum entsprechenden Video. Das funktioniert aber recht ungenau. Wenn Sie mit dem Finger auf der Zeitleiste bleiben, dehnt sie sich. Es gibt zunächst nur eine Zoomstufe, die immer noch recht grob ist. Wenn Sie jedoch den Finger direkt über das Bild ziehen, können Sie mit einer digitalen Zeitanzeige sekundengenau zurückspulen.

Sengled Snap: Hilfe und Betriebsanleitung

Die App an sich ist recht einfach aufgebaut. Sie verwirrt nicht mit zu vielen Optionen und Untermenüs, weshalb Ihnen der Umgang mit ihr bereits nach kurzer Zeit leicht fällt. Die App-Sprache ist Englisch. Da die Snap-App aber wenig Text enthält, sollte das ebenfalls kein Problem sein.

Die schlechte Nachricht: Es gibt weder eine gedruckte noch in der App eine ausführliche Anleitung. Nützlich wären zum Beispiel Tipps für Einsatzmöglichkeiten oder Troubleshooting bei Netzwerkproblemen. Die Hilfe in der App enthielt zum Testzeitpunkt genau ein Thema, nämlich das Anbringen der Snap am gewünschten Ort – etwas wenig.

Sengled Snap: Gut als Überwachungskamera und als LED-Sport. (Bildquelle: Sengled)

Sengled bewegt sich mit der Snap recht weit aus ihrer Domäne „Licht“ heraus. Denn das Beste an der Snap ist definitiv die Video-Funktion. Als einfach zu handhabende In- und Outdoor-Überwachungskamera mit passabler Gegensprechfunktion macht die Sengled Snap ihre Sache recht gut. Dank Full-HD-Auflösung und Nachtsichtfunktion sehen Sie Tag und Nacht in hoher Qualität, was sich in und um Ihr Smart Home abspielt.

Da die Sengled Snap aber als Strahler und nicht als LED-Lampe konstruiert ist, eignet sie sich mehr zur gezielten Ausleuchtung eines bestimmten (Überwachungs-) Bereichs als Ersatz für eine klassische Glühbirne bzw. LED-Lampe. Ungemein praktisch: die Snap benötigt im Gegensatz zu vielen anderen kombinierten Sicherheitslösungen keine zusätzliche Stromquelle. Auch die Steuerung von LED-Lampe und Kamera klappt über die relativ übersichtliche App ganz gut – selbst aus der Ferne.

Für Punktabzug sorgen allerdings das hohe Gewicht, die fehlende Lichteinschaltfunktion bei Bewegung und das leise, hochfrequente Fiepen der LED. Außerdem macht die Sengled Snap erst dann so richtig Spaß und Sinn, wenn Sie ein kostenpflichtiges Cloud-Paket buchen. Erst dann können Sie sich Videos zeitversetzt ansehen, Videoschnappschüsse lokal speichern und bei Bewegungen in Ihrem Zuhause benachrichtigen lassen.

Der Kaufpreis der Sengled Snap ist für ein Kombiprodukt in Ordnung. Sie sollten aber immer die laufenden Kosten für das Cloud-Paket im Hinterkopf behalten. Die können ansonsten schnell zu unliebsamen Überraschungen führen.

Test: Sengled Snap

68%
68%
Befriedigend

Einfach zu installierende Kombination aus LED-Spot und WLAN-Überwachungskamera mit hoher Bildqualität (Tag und Nacht), einfacher Installation und Gegensprechfunktion aber hohem Gewicht und leisem Fiepen bei aktiver LED.

Pro
  1. Hohe Tag- und Nachtbildqualität
  2. Einfache Installation
  3. Gegensprechfunktion
  4. Keine Verkabelung nötig
Kontra
  1. Schwer
  2. Leises Fiepen bei aktiver LED
  3. Cloud-Abo-Kosten
  • Installation
    8
  • Handhabung
    6
  • Funktionsumfang
    8
  • Verarbeitungsqualität
    6
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    6
  • User Ratings (1 Votes)
    5.2

Preisvergleich Sengled Snap

Lampensockel

 E27

LED-Leistung

 14 Watt

Lichtstrom

 850 Lumen

Farbtemperatur

 3.000 Kelvin

Energieverbrauch

 14 Watt

Kamera

 1080p HD (140 Grad in der Diagonalen)

Einsatztemperatur

 -20°C bis +40°C

WLAN

 802.11b/g/n (2,4 GHz / 5 GHz)

Antennen

 2×2 MIMO

Schutzklasse

 IP54, 100 % UV-Schutz

Maße

 Höhe 148 mm, Durchmesser 121 mm

Gewicht

 604 g

 

Preisvergleich Sengled Snap

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